Leweus Kapitel 8

160 5 4
                                    

Marco's Sicht
Nervös stehe ich vor dem Spiegel und schaue mir selber ins Gesicht, versuche an irgendetwas Unwichtiges zu denken und mich nicht selber vollkommen verrückt zu machen. Im Spiegel sehe ich, dass mein Freund das Schlafzimmer betritt und auf mich zukommt. Robert stellt sich hinter mich und schlingt seine Arme um meinen Körper. Wohlig seufze ich auf, schließe meine Augen und lehne mich gegen ihn. Die warmen Finger meines Freundes fahren Kreise auf meinem T-Shirt, schieben dieses schließlich ein Stück nach oben und streichen mir in kreisenden Bewegungen, beruhigend über den Bauch. Sofort entspanne ich mich ein wenig, die Nähe zu Robert beruhigt mich immer wieder „Wir bekommen das hin, versprochen" flüstert er mir ins Ohr und ich kann seinen Atem auf meiner Haut spüren „sie werden es akzeptieren, wirst schon sehen" Ein wohliges lächeln legt sich auf mein Gesicht. Wie schafft er es nur immer mich so schnell auf andere Gedanken zu bringen? Ich drehe mich zu Robert herum, schlinge meine arme um ihn und gebe ihn einen Kuss auf die Nasenspitzte „ich weiß" sage ich „zusammen schaffen wir das" und sie werden es akzeptieren! Sie müssen es einfach! Roberts blick huscht kurz zur Uhr hinüber „wenn wir pünktlich kommen wollen, dann sollten wir langsam mal los" leicht nicke ich.

Noch einen Moment bleiben wir, die Arme um den jeweils anderen geschlungen, so stehen, bevor wir uns voneinander lösen und Robert mir ein aufmunterndes lächeln schenkt. „Ich fahre" bevor ich irgendetwas dagegen sagen kann, rauscht der Bayern-Spieler an mir vorbei und schnappt sich im Flur den Autoschlüssel, von der Geradrobe. „Ey das ist mein Auto" meine ich und laufe ihm hinterher „ja aber so wie du in Gedanken bist habe ich Angst, dass du uns gegen den nächst besten Baum fährst" erwidert Robert und ich gebe ihm im Stillen recht, vielleicht ist es wirklich besser wenn er fährt. „Kommst du endlich" ruft mir mein Freund zu, welcher sich bereits Jacke und Schuhe anzieht. Ich schüttele mit dem Kopf um endlich die ganzen nervenden Gedanken los zu werden. „bin schon unterwegs"

Auf dem Weg zum Trainingsgelände der Dortmunder herrscht Schweigen. Robert konzentriert sich auf das Autofahren und ich hänge meinen eigenen Gedanken nach. Nur wenn wir an einer Ampel anhalten müssen, nimmt mein Freund meine Hand in seine und hält so meine Nervosität in Grenzen. Aber wer kenn es mir schon verübeln. Man outet sich schließlich nicht jeden Tag vor seiner Mannschaft als schwul und bringt dann noch seinen Freund mit. Wahrscheinlich werden auch erstmal alle komisch schauen wen ich zusammen mit Robert die Kabine betrete aber das ist mir egal, viel wichtiger ist mir die Reaktion der Jungs nach meinem Outing. Ich bin so unendlich froh darüber, dass Robert heute hier ist, ohne ihn würde ich mich das alles gar nicht erst trauen, vermutlich würde ich gar nicht erst den Mund auf bekommen.

„echt nett von deinem Trainer, dass er dir erlaubt hat in der Woche nach Dortmund zu kommen" sage ich den Gedanken heraus der mir gerade gekommen ist „und das obwohl er noch nicht einmal weiß warum" Robert schaut kurz zu mir herüber, schaut dann aber wieder auf die Straße und nickt „Ja er ist echt klasse" stimmt er mir zu „er weiß einfach wann es wirklich wichtig ist auch wenn wir es ihm nicht sagen." Mein Blick richtet sich aus dem Fenster. Heute das Outing bei den Dortmundern und übermorgen das in München, wie soll ich das nur überstehe. „Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Kloppo dich übermorgen auch nach München fahren lässt" reißt mich Robert aus meinen Gedanken „vor allem da er dann weiß worum es überhaupt geht" „ja glaube ich auch" flüstere ich leise und beginne leicht zu zittern als wir auf dem Parkplatzt des BVBs halten.

------------------------------------------------------------
So das war das vorletzte Kapitel 🙃
Wie geht's euch?💞

Leweus Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt