Kapitel 14

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Wenige Tage später stand das wohl traurigste Ereignis seit Wochen bevor. Der Zirkus reiste weiter und es war ungewiss, wann ich die Familie je wiedersehen würde. Alles war abgebaut, die Wohnwagen abfahrbereit, die Fläche ungewohnt kahl. Misha hatte mir zum Abschied einen Bären aus Salzteig übergeben. „Damit du uns und Teddy nicht vergisst“, hatte sie gesagt, mich ganz fest gedrückt und war dann weggelaufen. Auch Alfons und Irma hatten mich einmal fest gedrückt.

Nun stand ich Paolo gegenüber und musste mir die Tränen verkneifen. „Wir bleiben in Kontakt. Und ich schicke dir aus jeder Stadt eine Postkarte, versprochen“, sagte der Frettchenjunge und umarmte mich. „Wehe wenn nicht“, murmelte ich und konnte nicht verhindern, dass ein paar Tränen meine Augen verließen. Langsam löste Paolo sich wieder von mir und strich mir meine Tränen fort. „Nicht weinen. Ich komm dich ganz bestimmt mal besuchen. Und wir können auch skypen. Und wie gesagt, wir schreiben auf jeden Fall und ich schicke dir Postkarten.“ „Is‘ gut“, nuschelte ich und wischte mir wehleidig grinsend weitere Tränen fort. Dann legte Paolo mir eine Hand auf meine Schulter und blickte mich ernst an. „Du bist stark, Jette. Lass nicht zu, dass andere dich zerstören.“ Sprachlos sah ich ihn an. Paolo kam näher und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Ich schloss meine Augen und eine weitere Träne rollte über meine Wange. Die Hand löste sich von meiner Schulter und ich schlug meine Augen wieder auf. Paolo lief langsam rückwärts. „Wir schreiben. Und telefonieren.“ „Wag es nicht, mir nicht zu antworten“, rief ich und musste lachen und weinen gleichzeitig. „Ich schwöre es. Bei der großen Ehre aller Zirkusleute.“ Lachend hob ich meine Hand. Paolo stolperte leicht und lachte mit mir. Auch er hob eine Hand, ehe er sich in den hintersten Wagen schwang und die Kolone sich langsam in Bewegung setzte.

Der schwarze Lockenkopf erschien aus dem Fenster und winkte weiter. „Auf Wiedersehen!“ „Auf Wiedersehen!“, rief ich zurück und winkte. Jemand trat von hinten heran und legte seinen Arm um meine Schulter. „Er ist dir ein guter Freund geworden in den letzten zwei Wochen“, hauchte mein Vater. Ich lehnte mich an ihn und blickte weiter den davonfahrenden Wägen hinterher. „Ja, ja das ist er. Ich werde ihn vermissen.“ „Ihr bleibt in Kontakt. Und ich bin mir sicher, dass ihr euch wiedersehen werdet. Wenn ihr beide nur fest daran glaubt.“ Nun konnte ich den hintersten Wagen kaum noch erkennen und senkte meinen winkenden Arm. „Na komm, gehen wir nach Hause. Ich mache dir auch eine heiße Schokolade.“ „Ich will lieber Eis.“ Mein Vater lachte auf und dirigierte mich zum Auto. „Dann wird es eine große Schüssel Eis. Gut, dass ich das beim letzten Einkauf mitgenommen habe.“ Ich schniefte ein letztes Mal und wischte mir über meine Augen. Der Kontakt zu der Zirkusfamilie würde bestehen bleiben, das schwor ich mir.

Ein bisschen kurz heute, ich weiß. Und wieder einmal hab ich eine WICHTIGE ANKÜNDIGUNG. Ich gehe nächste Woche Mittwoch für etwas mehr als zwei Wochen in den Urlaub nach Namibia (wieder: wenn ihr Bilder sehen wollt, schaut bei meinem Insta Account vorbei). Dabei weiß ich aber nicht, wann und wie gut ich Wlan haben werde. Es kann aber auch passieren, dass ich mal total erledigt bin und deswegen das Updaten vergesse. Aus welchem der beiden Gründe auch immer kann es daher passieren, dass ein Kapitel mal ein oder zwei Tage später kommt, nehmt es mir nicht krumm. Afrika wird ein Abenteuer!
LG Ronja

Der neue Freund meiner Mutter (AS FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt