Snamona- Tanz mit mir!

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Die Luft war erfüllt von Freude, Heiterkeit und auch einer Prise Eifersucht. Das alles konnte Severus mit einem einzigen Blick über die Schülermassen sehen. Wie sie herumstolperten und falsch lachten. Lächerlich! So eine Veranstaltung sollte verboten werden!

Missmutig saß er in der Ecke des Saales und hoffte, dass niemand ihn bemerken würde und auf die törichte Idee käme, ihn zum Tanzen aufzufordern. Gott bewahre, dass er sich vor seinen Schülern zum Affen machte, sie hatten sowieso schon zu wenig Respekt vor ihm.

Die große Halle war kaum wiederzuerkennen. Die vier Haustische waren verschwunden und durch kleinere Tische mit Stühlen statt Bänken, ersetzt worden. An die Decke, durch die normalerweise der Nachthimmel zu sehen war, wurden Efeu und Girlanden im Übermaß angebracht und die Wände waren so strahlend weiß und mit Eiskristallen versehen, dass man beinahe den Eindruck bekam, sich mitten in einer Schneelandschaft zu befinden.

Lächerlich und übertrieben.

Verächtlich schüttelte Severus den Kopf, als er eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnahm. Es war Pomona Sprout. Sie lief direkt auf Severus zu, mit einem Gesichtsausdruck, der nichts gutes verheißen konnte. Mit ihrem Hosenanzug und ihren ausnahmsweise, gestylten Haaren, sah sie viel eleganter aus und wahr kaum wiederzuerkennen. Bei Merlin, sogar ihr Gang war anders! Viel anmutiger und zielstrebiger.

„Severus, was tust du hier in der letzten Ecke? Los, hab Spaß!", rief sie in diesem Moment und blieb direkt vor ihm stehen. Mit den Händen, die sie in die Hüfte gestemmt hatte und ihrem strengen Gesichtsausdruck, fühlte sich Severus direkt in seine Zeit als Schüler zurückversetzt. Genau so hatte sie ihn damals angesehen, als er ausversehen eine Alraune umgebracht hatte.

Und nun stand sie vor ihm und verlangte offensichtlich eine Erklärung für sein augenscheinlich schändliches Verhalten. Wie konnte er es bloß wagen! In seinem Kopf ratterte es; wie konnte er sie nur loswerden?

„Ich habe keine Begleitung", war seine zugegebenermaßen ziemlich lahme Antwort, doch sie würde hoffentlich reichen um die Kräuterkundelehrerin zu verscheuchen.

Pustekuchen, denn sie antwortete mit fröhlicher Stimme: „Ach das ist doch kein Problem! Dann tanzen wir beide eben zusammen!"

Er wollte protestieren und versuchte sich herauszureden, doch sie war nicht zu stoppen und zog ihn mit einem „Du musst auch einmal Spaß haben", mitten auf die Tanzfläche. So energisch hatte er sie selten gesehen und komischerweise gefiel ihm diese Vorstellung sogar.

Pomona steuerte direkt auf die Mitte der Tanzfläche zu und drehte sich mit funkelnden Augen zu Severus um, der das ganze mit einem eher misepetrigem Gesichtsausdruck beobachtete hatte. „Leg die Hand auf meine Hüfte!"

„Ich weiß wie man tanzt!", entgegnete Severus bissig, doch er tat wie befohlen und legte seine Hand auf ihre Hüfte, die sich zu seiner Verwunderung angenehm weich und warm anfühlte.

Ein Kribbeln schoss durch Pomona's Körper, als er sie berührte und sanft im Takt der Musik lenkte. Genießerisch schloss sie die Augen und gab sich ganz der Melodie hin, einem langsamer Walzer der sich wunderbar ihrer Stimmung anpasste.

Nach einer Weile, es kam ihr gar nicht so lange vor, wechselte das Lied in einen etwas peppigeren Beat, für Severus das Zeichen, sich davonzumachen. Doch seine Pläne wurden durchkreuzt, denn Pomona nahm seinen Arm und schwang ihn kreuz und quer durch den Raum, ohne ihn um Erlaubnis zu fragen.

„Severus, lunger doch nicht den ganzen Abend alleine herum!", schrie sie über die Musik hinweg. Zur Antwort bekam sie eine hochgezogene Augenbraue.

Doch was sie nicht wusste, war das Severus dem Ganzen doch nicht so abgeneigt war, wie sie dachte. Tatsächlich konnte er nur mit Mühe ein leises Lächeln unterdrücken. Natürlich würde er niemals zugeben, dass es gar keine so schlechte Entscheidung von Pomona war, ihn auf die Tanzfläche zu zerren.

Und je länger er sie ansah, desto mehr fiel ihm auf, wie attraktiv sie doch trotz ihres Alters war. Ihr Gesicht strahlte ihn fast jungenhaft an und als der Song zu Ende ging, sah sie ihn mit geröteten Wangen an und fragte, ob sie zur Bar gehen konnten.

Zusammen steuerten sie die Bar an, an welcher der Barkeeper sie schon erwartungsvoll ansah und sofort die Karte mit den hochprozentigen Getränken herausholte. „Nein danke", wollte Severus ablehnen, doch Pomona kam ihm zuvor und riss die Karte mit einem „Stell dich nicht so an, Sev!", an sich. Sev, es gefiel ihm wenn sie ihn so nannte.

Doch ziemlich schnell musste Pomona mit ihren zu starkem Cocktail aufhören, in ihrem Alter war die Alkoholverträglichkeit gleich null, schon nach wenigen Schlucken fühlte sie sich beschwipst.

„Vielleicht solltest du an die frische Luft", meinte Severus trocken, als sie beim Aufstehen ins Wanken kam. „Gute Idee, aber nur wenn du mitkommst", lallte sie und stakste los.

Trotz ihres Alters hatte sie eine beachtliche Kondition und war schon fast auf halbem Weg nach draußen, als Severus aufstand und ihr hinterherlief. Pomona alleine draußen herumlaufen lassen, hielt er für keine gute Idee. Sie hatte schon fast das Schlossportal erreicht, da hatte der Lehrer für Zaubertränke sie endlich eingeholt und gemeinsam liefen sie über den Innenhof des Schlosses.

Ein leises Kichern lies die beiden innehalten. Hinter einer Säule standen doch tatsächlich Neville Longbottom und Ginny Weasley und küssten sich leidenschaftlich! Während Pomona sich für die beiden freute, sah Severus der Szene mit angewidertem Gesichtsausdruck zu und wünschte sich, er hätte das nicht gesehen.

„Wusstest du das? Die beiden geben aber auch ein wirklich süßes Paar ab!", unterbrach Pomona die unangenehme Stille, während sie ihrem Weg fortsetzten. „Nein und ich wollte es auch nicht wissen!", kalt sah er auf den verschneiten Weg vor sich. „Freu dich doch für die beiden!", sagte die Hufflepuff Hausleiterin und sah ihn schon fast genervt an.

Severus antwortete darauf nichts und eine merkwürdige Stille entstand, lediglich das leise Knirschen des Schnees unter ihren Füßen war zu vernehmen. Heimlich musterte er sie von der Seite. Sie war ziemlich hübsch und auch die Art wie sie mit ihm sprach, ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er denken, er sei in Pomona Sprout verliebt! Bei Merlins Unterhose, niemals!

Mittlerweile waren sie an einem kleinen Pavillon angekommen. Sanft fiel der Schnee auf das Glas und perlte dort in beinahe perfekten Kristallen ab. Es war irgendwie romantisch. Langsam hielt Pomona diese Stille nicht mehr aus. Sie sagte leise: ,,Severus, da gibt es etwas was ich dir sagen muss!"

,,Aha, was denn?" Der Schwarzhaarige wandte sich ihr mit erhobener Augenbraue zu.

Ohne zu antworten beugte sie sich nach vorne und legte sacht ihre Lippen auf seine. Erst war Severus wie versteinert, doch dann löste sich seine Starre und er zog Pomona sanft an sich heran und erwiderte den Kuss.

Das sahen auch Neville und Ginny, die sich langsam wieder zurück uns Schloss machten. Beim Anblick ihrer beiden Lehrer, die sich, dort vor dem Pavillon, voller Leidenschaft küssten, grinsten sie sich an und liefen Arm in Arm zurück in die Halle.

Word count: 1132 Wörter

Ihr wisst nicht, wie sehr ich bei diesem OneShot abgecringt bin! Ernsthaft, das Shipping ist verstörend af! Ihr wisst nicht wie verstörend das für mich war haha. Ich musste glaub nach jedem Satz erstmal eine Pause einlegen und das verarbeiten. Ich kann das nicht ernst nehmen😂. Na ja, hoffentlich war er trotzdem zufriedenstellend.

Viel Spaß beim Lesen Paper_Eve52😈.

Vicky

Abgaben NESS 2022Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt