Wenn es eine Sache auf der Welt gab, die Vernon Dursley aus tiefstem Herzen verabscheute, dann war es Magie. Dieses sinnlose Herumgefuchtele, das Herumhüpfen und nicht zuletzt das Herumschreien von komplett unlogischen Wörtern. Vernon verabscheute alles was auch nur im Geringsten mit Magie zu tun hatte, angefangen bei einem Besen bis hin zu dem Menschen, der sein Neffe sein sollte.
Wie er diesen Rotzbuben hasste! Kam ständig in den Ferien in Vernons Zuhause und benahm sich wie der absolute Rüpel. Da stellte man ihm ein Bett und Kleidung zur Verfügung und der Bengel zeigte nicht einmal ein Anzeichen von Dankbarkeit.
Sein Neffe mit der hässlichen Narbe und den grünen Augen, die vom Verrat seiner Mutter zeugten. Im Grunde genommen konnte er ja nichts dafür, dass er so geboren wurde. Man konnte ja fast Mitleid mit ihm haben, in so eine Irrenanstalt gehen zu müssen. Aber nur fast, denn Harry passte absolut perfekt in diese Klapsmühle von Schule.
Und jetzt hatte dieser kleine Hosenscheißer es auch noch geschafft, seinem Sohn die Seele auszusaugen. Jahrelang hatte er Petunia gewarnt, Harry sei kein guter Umgang für Dudley, doch diese hatte immer verneint und darauf bestanden, Harry zu behalten. Und das hatte sie nun davon. Ihr Sohn war irre geworden und Harry kam auch noch mit einer absolut dreisten Lüge um die Ecke, von wegen ein Lord sei von den Toten auferstanden und hatte Demen- Dingsbums auf ihn losgelassen.
Sicher.
Er sah nach rechts. Neben ihm saß sein Sohn und stierte ins Leere, während seine Frau Petunia um ihn herumwuselte und leise vor sich hinmurmelte. „Oh Duddywutz, was machen wir jetzt.. nein ganz sicher nicht... aber wieso?"
„Petunia-Schatz, wie wäre es, wenn du schon mal im Krankenhaus anrufst und ich die Autoschlüssel hole", unterbrach er ihren Redefluss. Seine Frau verstummte sofort und sah ihn an, dann hastete sie zum Telefon und drückte darauf herum.
Seufzend stand Vernon auf und lief in den Flur, um Schlüssel und Mantel zu holen.
Aus dem Wohnzimmer heraus konnte er Petunias leises Gemurmel am Telefon hören und über ihm konnte er die leisen Schritte vom Potter-Balg vernehmen. War wahrscheinlich eingeschnappt, dass Petunia ihm nicht sagte, von wem der seltsame Brief war. Obwohl es Vernon auch brennend interessierte. Aber das war im Moment unwichtig, jetzt zählte nur Duddys Wohlbefinden.
Er war gerade dabei nach den Schlüsseln zu greifen, als er sie sah. Sie lief mit einem Brief in der Hand die Straße entlang und musterte dabei neugierig die Häuser um sich herum. Mit ihren pinken Haaren und den schrägen Klamotten sah sie so vollkommen verloren aus, in einer Straße in der die Häuser alle den selben Brunnen im Garten hatten und die Hecken absolut gleich geschnitten waren.
Vernon bekam fast einen Herzinfarkt, als er durch das kleine Fenster sah, wie die seltsame Frau in seine Richtung schaute und dann geradewegs auf seine Tür zusteuerte. Wenn das die Nachbarn sahen!
Doch seltsamerweise hatte Vernon in diesem Moment überhaupt keine Probleme damit, ganz im Gegenteil, er war neugierig. Irgendetwas an ihrer Art fand er interessant.
Und ohne groß darüber nachzudenken, ging er direkt auf die Tür zu und zog sie mit einem Ruck auf, gerade als die junge Frau den Brief in den Türschlitz werfen wollte. Erschrocken fuhr sie zurück und sah ihn mit großen Augen an.
„Was denkst du, was du hier tust?", fragte Vernon so leise er konnte, während er die Tür hinter sich mit einem leisen Klicken schloss. Gott bewahre, dass die Nachbarn aus dem Fenster schauen könnten und sahen, wie er mit so jemand Sonderbaren sprach!
„Ähm... ähhhh", stammelte die junge Frau sichtlich verwirrt und Vernon hätte schwören können, dass ihre Haare vor wenigen Sekunden noch deutlich heller waren. Vernon zog die Augenbrauen hoch.
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Abgaben NESS 2022
FanfictionHier kommen meine Abgaben zum Ness von @Paper_Eve52 rein. Viel Spaß beim lesen<3