Es verwunderte nicht, dass Mel den Rest der Nacht wach blieb.
Sie konnte seit dem Vorfall im Bad nicht mehr schlafen. Mel hatte es geschafft Jake wieder ins Bett zu helfen, aber mehr auch nicht. Der Junge hatte noch immer starke Schmerzen und litt schrecklich. Aber die Verwandlung traf nicht ein. Mel hatte keine Ahnung was geschah. Jake hatte ihr erklärt, was er gefühlt hatte und für die Jüngere klang es, als ob sich seine Knochen schon veränderten. Aber sie hoffte es nicht. Seitdem wachte Mel über ihren Liebsten, der zum Glück nach einer Weile Schlaf fand.
Es tat so schrecklich weh, ihn so zu sehen. Sie wollte nichts mehr auf der Welt als dass es Jake wieder gut ging. Und das sie für immer zusammen bleiben würden. Mel hatte ihren Partner fürs Leben gefunden. Und nicht einmal ein Fluch könnte sie davon abbringen, mit ihm zusammen zu sein. Und sie...sie glaubte, dass Jake das auch so empfand. Er liebte Mel sicherlich auch. Okay er hatte noch nie gestanden, dass er sie liebte, aber Mel fühlte es einfach...Es bedurfte keiner Worte. Ihre Liebe war etwas einzigartiges und trotz des Schmerzes und des Leids, war ihre Liebe trotzdem romantisch und leidenschaftlich. Es war bizarr...
Mel erinnerte sich an ihre Liebesnacht zurück. Obwohl sie anfangs Schmerzen hatte, wollte das Mädchen nicht aufhören. Nicht weil sie Jake's Gefühle nicht verletzten wollte. Nein...weil sie es irgendwie genoss...Mel wunderte sich über sich selbst. Es war ja klar, dass Jake sich durch seine Krankheit teils wie ein Tier paarte, aber dass Mel es auch noch gefiel...War Mel auch teils animalisch? Was wenn sie sich nun doch schon infiziert hatte und dies Folgen davon waren? Ein unheimlicher Gedanke. Den sie auch gleich wieder verwarf.
Mel saß hellwach im Bett und sah zu Jake. Er schlief so friedlich und Mel grauste es schon etwas, wenn sie daran dachte, was passieren könnte, wenn er aufwachte. Dann begann der Alptraum wieder. Jake würde heute sicherlich wieder Veränderungen zeigen...Es ging immer weiter...Das Mädchen sah auf die Uhr. Es war bereits 8.00 Uhr, bald ging die Schule los. Und es grauste ihr noch mehr davor Jake in die Schule zu lassen. Es hatte sich ja gezeigt, wie schnell er die Geduld verlor. Damit hatte er sich bei Nate schon beinahe verraten. Was wenn Steve und Caroline bald auch Verdacht schöpften? Mel musste ihn schützen...Auch vor sich selbst...
Ein leises Murmeln ertönte und Jake wurde wach. Er streckte sich ausgiebig und Mel lächelte zu ihm runter. Als er endlich die Augen öffnete und zu Mel hinaufsah, sah er ihr Lächeln. Und wer hätte es gedacht? Er lächelte kurz zurück. Sichtlich erfreut Mel zu sehen.
„Guten Morgen..."
Sprach das Mädchen und beugte sich hinunter um ihn zu küssen. Ein sanfter und inniger Kuss, wenn auch etwas zittrig vor Angst. Dies entging dem Jungen nicht. Er löste den Kuss und kam hoch, war Mel nun direkt gegenüber und fragte:
„Was hast du? Du zitterst..."
Mel senkte ihren Blick. Sie konnte es nicht sagen...aber sie wollte ihm auch nichts verheimlichen...Mel sah wieder auf.
„Ich mache mir Sorgen wegen der Schule. Ich fände es besser...wenn du zu Hause bleibst Jake..."
Daraufhin verfinsterte sich der Gesichtsausdruck ihres Gegenübers. Seit die Infektion stärker wurde, wurde Jake auch immer aggressiver und sträubte sich davor eingesperrt zu sein. Man konnte ein Tier nicht einsperren, dass frei wilderte...Das drang immer mehr aus ihm heraus. Er wand sich ab und stieg aus dem Bett. Mel sah ihm nach. Er lief zum Schrank und zog sich an. Still und grimmig.
„Jake? Hast du mich verstanden? Ich möchte dich bitten hier zu bleiben."
Jake sah zu ihr und fauchte unterdrückt:
„Und ich sage dir: Ich lass mich nicht einsperren."
„Das will ich doch auch nicht Jake. Ich mach mir doch nur Sorgen um dich. Ich habe Angst, dass Nate, wegen deiner Art, vielleicht Verdacht geschöpft haben könnte. Was wenn du in der Schule auch wieder austickst? Was wenn Steve und Caroline auch etwas bemerken? Jake, es würde auffallen!"
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Moonlight
Random„In Zeiten wie diesen riet man den Kindern zu gehorchen...Blut ist dicker als Wasser, so sagt man, aber Blut ist nicht alles was zählt. Wir befohlen den Kindern des Nachts in den Häusern zu bleiben. Wir beschworen sie die Zeit des Wolfsmondes sicher...