Kapitel 8 ~Mein Weg~

27 5 0
                                    

A/N Wow ... 3 Kapis an einem Tag ... XD Viel Spaß

Nachdem sie Nancy vergraben hatte, konnte Mel den Rest der Nacht nicht mehr schlafen...

Sie lag in ihrem Bett und dachte immer wieder an Jake. Es war grausam und so sehr sie ihn auch liebte, Mel hatte langsam keine Ahnung mehr, was sie tun sollte. Jake schien sich bald vollständig zu verwandeln und Mel konnte es nicht stoppen...Sie konnte es nicht...Tränen schossen aus ihren Augen und sie kuschelte sich schluchzend in ihr Kissen. Nate wüsste sicherlich was zu tun wäre...Ganz bestimmt, aber Mel konnte sich ihm nicht anvertrauen. Sie konnte Jake nicht noch mehr in Gefahr bringen. Und vor allem konnte sie auch Nate nicht in Gefahr bringen. Wenn er losziehen würde um Jake zu töten, dann würde sich dieser sicherlich wehren und im schlimmsten Fall Nate töten. Mel wollte niemanden mehr sterben sehen, es musste aufhören. Sie schloss erneut die Augen und versuchte zu schlafen...

Als der Morgen endlich dämmerte, kam Mel nur sehr schwer aus ihrem Bett. Ihre Mutter warf sie förmlich raus. Sie hatte sich auch gewundert warum Mel mitten in der Nacht von Jake zurückkam. Aber sie wollte sie auch nicht löchern. Also schwieg sie und verhielt sich wie immer. Mel dagegen verhielt sich fast wie ein Zombie. Sie schlurfte durch das Haus, brachte keinen vernünftigen Satz heraus und murmelte nur vor sich hin. Alles was sie tat, egal ob Frühstück, oder ihr Bett wirkte mechanisch und emotionslos. Sie war mit den Gedanken bei Jake. Alles in ihrem Kopf drehte sich und fing wie eine kaputte CD immer wieder von vorne an. Und blieb an einigen Stellen hängen... Mel setzte sich an den Tisch und fing an, ihre Cornflakes runterzuwürgen. Ihre Mutter saß ihr gegenüber und aß ihr Brot, sah sie immer wieder an und sprach dann endlich:

„Willst du mir nicht erzählen was passiert ist Mel?"

...Das Mädchen schwieg und aß weiter. Ihre Mutter seufzte.

„...Ich wollte dich nicht ausquetschen, aber ich mache mir Sorgen um Jake und dich ..."

Da sah sie endlich auf. Was meinte sie damit? Ihre Mutter biss in ihr Brot und sprach:

„Er hatte heute den ganzen Morgen das Licht im Bad an und schien wie verstört durch das Haus zu wandern. Ist er krank Mel?"

Und Mel sah sie noch aufmerksamer an. Und endlich konnte sie wieder sprechen:

„Was?"

Es war schon gruselig genug, dass ihre Mutter Jake stalkte, aber was der Junge tat, schien Mel plötzlich noch mehr zu beunruhigen. Sie sprang vom Tisch auf und rannte in den Flur, zog in Rekordzeit ihre Schuhe an und packte ihre fertige Schultasche. Mel's Mutter kam in den Flur und sprach:

„Mel! Was ist denn los?"

„Ich gehe mal zu ihm rüber und dann in die Schule! Bis heute nachmittag!"

Und schon rannte sie aus dem Haus und die Tür krachte hinter ihr zu. Wie von einer Spinne gebissen, rannte Mel zu Jake's Haus rüber und klingelte. Sie klingelte immer und immer wieder, aber seltsamerweise machte der Kupferhaarige nicht auf! Ein verdammt ungutes Gefühl breitete sich in Mel's Brust aus. Es war nicht Jake's Art verstört durch das Haus zu rennen und vor allem rastlos. Es musste etwas Schlimmes passiert sein, nachdem sie sich in der Nacht getrennt hatten! Mel lief von der Eingangstür weg und rechts neben das Haus in die Gasse. Sie sah rauf, dort wo Jake's Badezimmer war. Man konnte nichts sehen. Das Mädchen musste irgendwie ins Haus kommen. Sie war sich sicher, dass Jake da war, und dass er sicherlich einen Grund hatte warum er die Tür nicht öffnete...Sie lief weiter, lief zur Terrasse, kam an die Tür. Auch diese war verschlossen. Von dort aus sah sie nach links. Weiter weg an der Hauswand war ein weiteres Fenster. Schnell rannte Mel dorthin und betete, dass dieses Fenster offen war. Sie packte es unten am Ansatz...und es ließ sich hochschieben! Ihre Gebete wurde erhört! Mel schob es hoch bis es einrastete und kletterte dann ins Haus. Sicherlich war dies Hausfriedensbruch, aber für Jake musste sie das tun. Etwas musste passiert sein...Mel schloss das Fenster hinter sich. Sie sah sich um. Das Mädchen war in der Abstellkammer gelandet und sah Putzsachen und anderes Zeug für das Haus. Sie ignorierte alles und lief an die Tür...aber dann stoppte sie...zögerte. Was wenn...wenn Jake schon nicht mehr er selbst war?....Was wenn er sich deswegen eingeschlossen hatte? Mel konnte sich nicht sicher sein, was war und ob sie richtig lag. Aber sollte sie nicht lieber vorsichtig sein?...Wenn Jake schon ein Werwolf war, dann würde er unberechenbar sein. Er könnte Mel irgendwo im Haus auflauern und sie dann angreifen. Sie für jemand anderen halten. Ein Schauer zog über ihren Rücken. Mel hatte plötzlich Angst aus der Kammer zu kommen. Und sie überlegte lieber umzukehren...Doch diesen Gedanken schüttelte das Mädchen gleich wieder ab. Wenn sie jetzt nicht nachsah, dann würde es jemand anderes tun und das war sicherlich schlimmer...Jake würde bei Mel sicherlich noch zögern, aber bei Fremden nicht! Sie schluckte und sah sich um; suchte etwas womit sie sich im Notfall wehren konnte...Und dann griff Mel sich den nächstbesten Besen und hielt ihn vor sich. Sie fasste den Türknauf und atmete aus. Sammelte ihren Mut und drehte ihn...Die Tür gab mit einem Knirschen nach und sie schob sie langsam auf...Zögernd sah das Mädchen aus der Kammer in den Flur. Es war sehr still im Haus und auch etwas dunkel. Kein Licht brannte und es fühlte sich an, als würde alles den Atem anhalten. Spannung lag in der Luft. Als Mel sich sicher war, dass sie nichts anfallen würde, kam sie aus der Kammer und schloss diese leise hinter sich. Sie wollte keine schlafenden Hunde wecken...oder Werwölfe...Sie fasste das Holz in ihren Händen fester und lief einige Schritte nach rechts zum Wohnzimmer...Als sie dort ankam, sah sie erst mal links und rechts von sich, bevor sie in den Raum ging. Alles schien in Ordnung zu sein. Kein Monster und auch kein Jake...Wo war er bloß? Aber als Mel zur Terrassentür sah, erlitt sie einen Schock. Der Fernseher war umgeschmissen, die Couch und der Tisch ebenfalls. All die Sachen, die auf ihm standen lagen verteilt auf dem Boden und waren zerrissen. Mel trat näher. Was aber noch schlimmer war...war die Blutlache, die sich über alles zog und den Teppich getränkt hatte...Es schien schon länger dort zu sein, denn es war nicht mehr frisch und sah leicht bräunlich aus. Was war hier nur passiert?! Mel sah sich um. Keine Leiche weit und breit. Es war nicht viel Blut. Aber es klebte teils an einer Couch, dann lief es zum Boden, wo es sich mit dem Papier auf dem Boden vermischte. Es war wie eine Spur und führte von dem Papier weg...zu einem anderen Flur und dieser führte zur Treppe, die ins obere Stockwerk ging. Dort wo Jake's Schlafzimmer und sein Bad waren...Mel schluckte und lief der Spur nach. Ihr Herz hämmerte wie wild und die Angst war unerträglich. Sie hätte nie gedacht, dass sie mal Angst vor Jake haben würde. Es war nicht unbedingt die Angst vor Jake, es war eher die Angst vor dem, was er geworden sein könnte. Das stand aber auch noch nicht fest. Mel empfand entschieden zu viel Panik. Es gab sicherlich eine logische Erklärung für das Blut im Wohnzimmer...

MoonlightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt