4. Kapitel

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Nevio

Du bringst nicht gerade meine besten Eigenschaften zum Vorschein. Ich wollte mich Dir vorstellen, auf meine charmante Art. Ich wollte Dich etwas kennenlernen und Dich dann bitte mich zu begleiten. Mir dadurch die Möglichkeit zugeben, Dir meine Welt zu zeigen und schmackhaft zumachen. Doch wie soll ich Ahnen, dass ich für meinen Annäherungsversuch gleich einen Tritt in meine Kronjuwelen bekomme und bekämpft werde.  

Dieser Schmerz hat mich so rasend vor Wut gemacht, dass ich nur noch rot sah. Ich hatte einfach keine Kontrolle mehr über meinen Drachen, so gewann er binnen Sekunden die Oberhand über mich.

Ich konnte nicht anders als Dich zupacken und mit in mein Schloss zunehmen. Du hättest doch nicht auf gehört auf mich ein zuschlagen, wir hätten nicht mit einander reden können. Also war das die einzige Option für mich gewesen. Hier wirst Du mir zuhören, egal was kommt. Weil Du nirgendswo hin kannst, das Schloss ist so gut im Berg gelegen, dass man es nur findet wenn man weiß wo man hin muss. 

Aber vor allem bist Du in Sicherheit, vor den Gefahren dort draußen im Wald und vor allem vor den abscheulichen Männern die Dir hinterher sabbern. Ich kenne die Männer und ich habe Deine Schönheit gesehen, was mich nur verwundert das Du anscheinend noch keinen Mann an deiner Seite hast. Besser so! 

Denn Du wirst irgendwann verstehen wieso Du hier hergehörst. Zu mir! An meine Seite! Ich möchte nicht, dass Du Dich als Gefangene oder Sklavin siehst. Du sollst irgendwann meine Frau werden! Die Mutter meiner Kinder und die Königin zu meinem Reich. Aber gerade habe ich einfach keine andere Wahl, als Dich hier fest zuhalten. Hoffentlich wirst Du es mir irgendwann nachsehen!

***

Seit Stunden warte ich darauf, dass Du aufwachst. Als wir im Schloss ankamen warst Du bewusstlos, was meine Vermutung darüber bestätigte, dass Du über die Existenz von Drachen nicht bescheid wusstest. Meine Verwandlung Dich ganz schön unterschock gesetzt hat. Dies wird die Sache etwas schwieriger machen, aber nichts ist unmöglich. 

Dieses Warten, dass Du aufwachst macht mich wahnsinnig. Es sind schon über 10 Stunden vergangen, seit ich hier mit Dir im Schloss angekommen bin. Ich steh die ganze Zeit unter Spannung, will in Deiner Nähe sein, so dass Dein Duft mich umhüllt und beruhigt. Meine Emotionen spielen verrückt, noch mehr als schon in den letzten Monaten. In mir herrscht eine ständige Unruhe und Rastlosigkeit. Irgendwie kommt mir mein Verhalten auch ziemlich bekannt vor, irgendwo hab ich das schon einmal mitbekommen. 

Ob es das selbe Verhaltensmuster ist wie vor 10 Jahren? Passiert mir das selbe wie meinem Vater? Das kann es nicht sein, es wäre viel zu früh. Ich habe doch eigentlich noch so viel Zeit, was ist nur anders?  Wieso sollte es bei mir eher einsetzen! Es sind so viele Dinge die ich nicht erklären kann, dass macht mich Wahnsinnig! 

Aber was ich tief in mir weiß ist, dass Du die Eine für mich bist. Die Einzige die mich von dem Allen erlösen kann. 

***

Himbeere und Vanille, ein unverkennbarer Duft für mich. Dein Duft! Er wird immer intensiver. Du bist also endlich aufgewacht und auf den Weg zu mir. Ich setze mich auf meinen Thron und warte nur darauf das Du endlich zu mir kommst. Ich bin kein geduldiger Mann, vor allem jetzt nicht, ich bekomme immer meinen Willen. Oder sagen wir es anders, ich nehme mir was ich will. Aber diesmal hatte mein Bruder recht damit, dass ich Dir Zeit geben muss um Dich zu erholen. Dass Du Zeit brauchst erst einmal das passierte zu verarbeiten und die Situation einzuschätzen. Außerdem hilft es niemanden wenn ich vor deiner Tür warte und wie ein streunender Hund hin und her laufe. 

Als sich die Flügeltüren öffnen und Du eintrittst kann ich meinen Augen kaum glauben. 

Du siehst wie eine Göttin aus!  Das Kleid sitzt wie eine zweite Haut. Der feuerrote Stoff, ist ein starker Kontrast zu deinen langen weißblonden Haaren. Die noch feucht scheinen, was bedeutet Du hast die heiße Quelle in Deinem Bad ausprobiert. Allein der Gedanke daran, dass Du Dich ausgezogen hast und ein wohltuendes Bad genommen hast, lässt meine Gedanke in eine sehr schmutzige Richtung abdriften. 

Ich sehe Dich an und sehe vollkommene Rundungen, lange Beine und absolut himmlische große Augen. Ein Eisblau, so kristallklar mit winzig kleinen Weiße Punkten. Das noch keinem anderen Mann eine solche Schönheit aufgefallen ist, ist mein Glück! Aber selbst dieses Hindernis hätte ich aus dem Weg geräumt. Um Dich zu bekommen.

Doch ich bin wütend, dass Du deinen so wunderschönen Körper, all den Männern hier in meinem Schloss so zur Schau stellst. Er gehört mir und solange ich nicht mein Mal auf deinem Körper hinterlassen habe, will ich nicht das Du so rumläufst. Weil so könnte jeder Zeit ein Mann auf falsche Gedanken kommen und das würde nicht gut für ihn Enden. Und das würdest Du doch nicht wollen, oder!

Nachdem Du dich im Raum umgeschaut und alle Eindrücke auf genommen hast, erblickst Du mich. Doch so von der Ferne aus ist Dein Blick schwer zu deuten. Als geschieht gerade in deinem hübschen Kopf? Worüber denkst Du nach? Aber viel interessanter wäre zu wissen, was denkst Du von mir? 

Mein Bedürfnis die Distanz zwischen uns zuschließen wird stärker und mein Drang Dich zu berühren unerträglich. Ich will Dich überall berühren, meinen Duft in deine Haut einbrennen, dass auch jeder weiß wem Du gehörst.

Langsam stehe ich auf, mein Blick immer noch starr auf Dich gerichtet. Ich will jede Deiner Reaktionen auf mich mitbekommen. Sehen wie Du auf mich reagierst. Zielstrebig gehe ich weiter auf Dich zu, nur noch ein paar Meter und ich bin Dir wieder ganz nah. So Nah, dass...

"Halt! Bleib stehen, komm bloß nicht näher!", schreist Du mich an und weichst instinktiv einen Schritt nach hinten. Versuchst dabei Deine Stimme fest und selbstbewusst klingen zulassen, doch ich merke wie Du leicht zitterst. Auch wenn es mir nicht passt bleibe ich stehen.

"Willst du mich eigentlich verarschen! Was für ein absolut verwirrendes und krankes Spiel spielst du hier? Was ist dein Ziel? Was willst du von mir? Diese Aktion im Wald, wo du einfach nackt auf mich zukommst. Wie so ein perverses Schwein, was im Gebüsch hockt und sich.... oh ich muss kotzen, die Vorstellung ist schon widerwärtig." 

Du holst Luft, muss dich kurz beruhigen, warten dass Du Dich nicht übergibst. Mit jedem Deiner Worte wird Deine Stimme kräftiger und bestimmter. Du bist also eine Frau welche sich nicht so leicht überzeugen lässt. Der ich noch beibringen muss was sich gehört und wie man mit mir zureden hat.  Als ich ansetzen will was zusagen redest Du schon weiter.

"Ach genau. Der Höhepunkt an der ganzen Sache war ja dann noch, dass sich ein Mensch, dachte ich zu mindestens zu diesem Zeitpunkt noch, einfach mal so in einen Drachen verwandelt. Klar, als ob dass das normalste der Welt ist. Obwohl einem  immer wieder die alte Geschichte darüber erzählt wurden, rechnet man nicht unbedingt gleich damit auf einen echten zustoßen. Eher dachte man diese Geschichten wären Märchen oder Fabeln. Und absolut Weltklasse ist es ja, danach irgendwo in einem fremden Raum aufzuwachen und zu realisiere, dass der kranke Typ, oder Drache, aus dem Wald dich entführt hat. Aber zum Glück scheinen nicht alle, solche Idioten wie du zu sein. Der eine Blonde...."

Schnellen Schrittes überwinde ich die Lücke zwischen uns. Vorschreck hörst Du auf zureden und weichst bis an die Wand hinter Dir zurück. Was Dir absolut nichts bringt, da Du jetzt nur noch mehr eingeschlossen bist.

Ich beuge mich zu Dir herab, so dass unsere Gesichter nur wenige Zentimeter von einander entfernt sind. Du hälst den Atem an, es gefällt mir, dass Du eingeschüchtert von mir bist. 

"Am liebsten würde ich jetzt gerne Deinen vorlauten Mund mit etwas Mächtigen und Harten füllen, nur damit du aufhörst Dich hier so aufzuspielen. Und deine vollen prallen Lippen für einen kurzen Moment mit etwas anderem beschäftigt sind." 

Deine großen eisblauen Augen weiteten sich bei meinen Worten und Gänsehaut bildet sich auf Deiner Haut. Es scheint ein bisschen so als ob Dir die Vorstellung gefallen würde, womit ich ehrlich gesagt nicht gerechnet habe. Ich dachte eher Du bist eine von der unschuldigen Sorte.

"Damit wir das hier gleich zu Anfang klarstellen. Ich nehme mir was ich will, wann ich will und wo ich will. Sei Dir sicher wenn ich sage, dass ich mir hole was ich will. Auf die ein oder andere Art, es sei Dir überlassen welche es sein wird. Ich denke Du weißt was ich begehre. Entscheide Dich."

Um meinen Worten Nachdruck zu verleihen, lasse ich kleine Rauchschwaden über Deinen Körper laufen. Ich trete einen Schritt zurück und warte auf Deine Antwort. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 27, 2023 ⏰

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Der Duft der VersuchungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt