Pssst...

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In meinem Traum war ich in einem Krankenhaus. Weiße Wände, weißes Bettlaken um mich herum. Aber ich starrte an die Decke. Ich lag im Bett. Ich konnte mich nicht bewegen.

War ich schon tot?

Nein. Ich konnte diese Maschine hören, die deine Werte auf einer Art Fernseher anzeigt. Puls, Blutdruck, Körpertemperatur und noch irgendetwas, ein anderes Vitalparameter, das ich vergessen hatte. Sie piepte im Takt meines Pulses, so wie bei einer Operation. Alles normal. Ich suchte nach dem letzten Wert, ungeduldig und langsam wütend auf mich selbst werdend.

Weiß.

Dann hatte ich es. Atemfrequenz. Aber... atmete ich? Ich konnte es nicht sagen. Mein Körper bewegte sich nicht, aber taten es meine Lungen? Nun, ich schätze, wenn ich das nicht tun würde, hätte ich auch keinen Puls mehr. Auf der anderen Seite könnte das Piepen auch von der Maschine eines anderen Patienten stammen.

Wenn ich nur meinen Kopf drehen könnte... Aber im Moment war ich machtlos.

Ich bemerkte plötzlich, wie kalt es war. Das Weiß erinnerte mich an die eisigen Gletscher der Arktis und genau so fühlte sich auch mein Körper an. Als wäre ich eingefroren, auf ewig im Eis eingeschlossen.

Ein Gesicht schob sich in mein Blickfeld. Jemand, den ich irgendwann einmal gesehen hatte, aber ich brauchte ein paar Minuten, um auf den Namen zu kommen, wie vorhin mit der Maschine. Das Gesicht schien das nicht zu stören. Es wartete dort über mir. Janet, das war der Name. Was tat sie hier? Sie trug eine Kappe mit einem roten Kreuz darauf, eine Krankenschwester, aber es wirkte wie eine Verkleidung. Trugen Krankenschwestern überhaupt noch Kappen?

"Herr Graham?", sagte sie in einem freundlichen Tonfall, fast ein Zwitschern. Ihre Stimme war irgendwie anders. War es überhaupt ihre Stimme? Und wer war Graham? Ich war doch Herr Kastan für sie, oder? "Es ist Zeit für Ihren täglichen Besuch."

"Wer kommt mich denn besuchen?" Meine Lippen hatten sich von selbst bewegt. Ich hatte keine Kontrolle darüber. 

"Niemand kommt Sie besuchen." Sie kicherte. "Sie werden jemanden besuchen."

Ich kann mich nicht bewegen, wollte ich sagen. Aber ich konnte nichts sagen. Janets Gesicht verschwand wieder.

Ich hörte andere Personen mit ihren Schuhen über den Boden schlurfen. Etwas passierte um mich. Dann bewegten sich die Muster an der Decke über mir. Nein, ich bewegte mich. Gesichtslose Hände hoben meinen Kopf vom Bett und stopften ein Kissen darunter, sodass ich geradeaus sehen konnte.

Das Bett war in Wirklichkeit nur eine Liege und vier Männer trugen sie zwischen sich und transportierten mich durch die leeren weißen Flure des Krankenhauses. Die Männer hatten weite Seuchenanzüge an, die beim Gehen knisterten und raschelten. Einer drehte sich zu mir um, man konnte durch das Visier sehen. Er hatte keine Augen.

"Keine Sorge, Sie sind nicht infiziert", sprach Janet hinter mir. "Sie sind nur alt. Sie ist es, die Krebs hat."

Wer ist sie? Und Krebs ist doch keine ansteckende Krankheit.

Und alt? Wie kam sie darauf? Mein Körper hatte doch keine vierzig Jahre... Ich erschrak, als ich an mir herunterschaute. Meine Arme waren spindeldürr und gezeichnet von wulstigen Venen und Falten. Ich brauchte einen Spiegel oder so etwas, um mein Gesicht zu sehen, vorher konnte ich es nicht glauben.

"Wir nehmen den Aufzug."

Irgendwo läutete eine Klingel, das Geräusch kam aus den Wänden.

Es erschien mir, als würden die Wände weniger weiß werden, auf dem Weg nach unten. Als wir im Erdgeschoss ankamen, hatte sich das Krankenhaus in unsere alte Schule verwandelt. Es war, als wären wir das Treppenhaus heruntergegangen und nun in der Pausenhalle gelandet. Kinder rannten herum, spielten Ticker oder Eins, zwei, drei, frei oder was auch immer wir damals gespielt haben. Es musste wohl gerade zur Pause geläutet haben, denn weitere strömten aus den Klassenräumen. Nur ich war immer noch auf dem Liege, die Männer um mich herum. Die Kinder wichen uns aus, nahmen aber sonst keine Notiz von der Prozession, die sich dem Ausgang näherte.

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