Das Rosenhan-Experiment wurde von einem Psychologen namens David Rosenhan durchgeführt und gilt seither als eine der bemerkenswertesten Studien auf diesem Gebiet.
Der Stanford-Professor und seine Mitarbeiter gaben vor, zu halluzinieren, um in psychiatrische Krankenhäuser eingewiesen zu werden. Also man sie aufnahm, verhielten sich die Männer absolut normal. Sie teilten dem Klinikpersonal mit, dass sie gesund geworden seien und keinerlei Halluzinationen mehr hätten. Aber in den psychiatrischen Abteilungen ließ man sie einfach nicht frei und nötigte sie, zuzugeben, dass sie an eine psychischen Krankheit leiden. Im Durchschnitt mussten die Teammitglieder 19 Tage in der "Geschlossenen" bleiben und wurden mit Schizophrenie diagnostiziert, bis auf einen einzigen von ihnen. Sie wurden unter der Bedingung freigelassen, dass sie Anti-Psychotika einnehmen.Rosenhan hatte seine Familie vor dem Experiment beruhigt und ihnen gesagt, dass er ja gehen könne, wenn es genug sei. Aber man sperrte ihn zwei Monate lang ein. Man kam nur frei, wenn man einräumte, dass die Psychiater Recht hatten mit dem, was sie sagten. Man musste zugeben, dass man verrückt sei, konnte aber sagen, dass es einem nun besser geht. Der "Patient", der am längsten bleiben musste, wurde 52 Tage lang festgehalten, obwohl er von anfang an sage, dass er keine Stimmen mehr höre. Bei allen Pseudopatienten wurde vor ihrer Entlassung eine Schizophrenie "in Remission" diagnostiziert.
Rosenhan war der Ansicht, dass das darauf hindeutete, dass psychische Probleme nicht als Krankheiten angesehen werden, die vollständig geheilt werden können. Denn eine Schizophrenie "in Remission" zu haben, bedeutet ja nicht, dass man völlig gesund ist. Es genügte für die Psychiater, wenn man einmal im Leben Stimmen hörte, einen für den Rest des Lebens als krank abzustempeln.
Rosenhan machte seine Studie und deren Ergebnisse bekannt.
Und die psychiatrische Zunft regte sich natürlich sehr darüber auf und wies alle Vorwürfe zurück. Sie behaupteten, sie selbst würden niemals in seine Falle tappen und könnten Pseudopatienten ganz sicher von echten Patienten unterscheiden. Eines der psychiatrischen Krankenhäuser setzte sich mit Rosenham in Verbindung und bat ihn, ohne Vorwarnung Pseudopatienten in ihr Krankenhaus zu schicken. In ihrem Krankenhaus könne so etwas nie passieren und sie würden unterscheiden können, ob Patienten ihre Symptome nur vortäuschen. Rosenhan schickte ihnen insgesamt 193 Patienten und das Krankenhaus identifizierte 41 von ihnen als Pseudopatienten. Aber Rosenhan hatte gar keine Pseudopatienten geschickt. Alle hatten in Wirklichkeit schwerwiegende psychische Probleme. All das löste ein Erdbeben aus.
Die Psychiatrie veränderte sich (??) Aber es gibt noch viel zu tun.
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Das Verweilen an wahnsinnigen Orten
Non-FictionSelig sind, die da hungern und dürsten nach der Wahrheit, denn sie werden gesättigt werden.