„Und Immer wenn dieses Glück zerbricht,
Steigt mir der Geruch von Blut in die Nase."
~ Demon Slayer Band 1
Wieder einmal saß er auf der Anlegestelle des Kais und blickte verträumt Richtung des Himmels. Der Mond war heute ungewöhnlich hell, fast so, als würde jemand mit einer Taschenlampe runter scheinen. Nicht nur der Mond schien verrückt zu spielen, auch funkelten die Sterne wie kleine Kristalle in dem Meer aus blauen Farben. Es war ziemlich ruhig. Man konnte das Wasser ganz leicht plätschern hören, aber auch nur dann, wenn sich ein Tier darin bewegte. Selbst das Zirpen der männlichen Grillen war leiser, als in manchen Büchern beschrieben. Er genoss die Ruhe und die kleinen Geräusche der Natur, bis ein lauter Knall diese Ruhe durchbohrte. Ein Schuss, um genau zu sein. Er klang als wäre er direkt neben im entlang gesaust und gleichzeitig klang er ebenfalls Kilometer weiter entfernt. „Was zum Teufel?", murmelte er. Er stand vorsichtig auf, um den Ursprung heraus zu finden. Die wunderschöne Nacht verwandelte sich in nur wenigen Sekunden, in ein Totentstilles Schlachtfeld.
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Der Unterricht bei der alten Hexe war viel zu langweilig und so kam es dazu, dass ich am ersten Tag eingeschlafen bin. Ja, am ersten Tag. Ich träumte von.. einer anderen Welt? Wie soll ich das beschreiben, es gab anscheinend eine Tür zu einer nicht annähernd ähnlichen Welt wie diese hier. Aber das war bestimmt nur ein komischer Traum.
Oder?
Die Lehrerin riss mich mit einer Gestik aus dem Traum. Sie schlug, mit dem vorhin erwähnten Lineal, auf meine Finger. Es kam mir vor als hätte ein Boxer mir meine Finger gebrochen, und nur nach wenigen Sekunden liefen sie blau an. "Aua, was sollte das denn?!", fauchte ich sie an. Oh fuck. Ich hatte für einen winzigen Moment vergessen, wer mich geweckt hatte. Es war gar nicht so gemeint, aber die Lehrerin wurde schon hochrot vor Wut. "Wie redest du mit einer Respektperson? 'Was sollte das denn?!' ", äffte meine Stimme nach. "Ich zeig dir gleich was das sollte. Kind, du hast in meinem Unterricht geschlafen!", rief sie aus. Ich schluckte. Meine Hände zitterten immer noch von dem Schlag und die Schmerzen waren unerträglich. Selbst die neue Klasse hatte die Luft angehalten und manche warfen mir bemitleidende Blicke zu. "Und jetzt wird auch noch meine schöne Zeit an dich verschwendet!" Noch mehr bemitleidende Blicke. Ich fühlte mich so unwohl. Alle Blicke waren auf mich gerichtet. Es war unerträglich. Die Schmerzen, die Blicke. Ich fühlte mich wie eine Kerze die dahin schmilzt. "Es- Estutmirjaleid", brachte ich unter dem ganzen Druck raus. "WAS? ICH KANN DICH NICHT HÖREN!!", brüllte sie mich schon fast an. Der Druck wurde immer schlimmer. Ich kann das alles nicht mehr. "Es tut mir leid..", trotz meinem innerlichen Zusammenbruch, versuchte ich meine Stimme so beruhigt wirken zu lassen, sodass sie mich nicht weiter mit ihren Worten schlug. Ich wusste nicht warum oder ob es ihr aufgefallen ist wie ich in meinem Schweiß badete, aber schlussendlich räusperte sie sich. "Nun, ich fahre fort.", noch ein letzter scharfer Blick an mich, bevor sie weiter von den neuen Fächern und den Regeln der Schule erzählte. Der größte Druck war weg, da die Lehrerin nun sich ihren Notizen in ihrer Hand zuwendete, aber dennoch waren da noch die anderen Blicke. Die anderen Kinder. Sie alle starrte mich noch an. Ich schluckte nochmal und versuchte sie alle zu ignorieren, was mir jedoch reichlich schwer fiel. "Hey, es ist bald wieder vorbei.", meinte eine leise süße Stimme hinter mir. Ich wollte mich umdrehen, aber die Person hielt mich davon ab. Seine warme Hand ruhte auf meinen Schultern. Er hatte große, vor allem aber kräftige Hände. "Wenn sie dich noch einmal erwischt, bist du wirklich dran, also dreh dich nicht um.", erklärte mir die Stimme. "Wenn du mich verstanden hast, dreh deinen Kopf um 45° nach rechts." Und so tat ich dies. Ich blickte in ein Haufen von Augenpaaren und ich musste mich zwingen nicht wieder zurück zu blicken. Er hatte recht, trotz dass die Lehrerin mich nun in Ruhe ließ, spürte ich ihren Adlerblick ab und zu auf mir lasten. Ich wartete auf eine weitere Anweisung von dem Typen hinter mir, aber es kam nichts und so blieb ich stumm, in die Augenpaare blickend, sitzen. Nach ein paar unangenehmen Minuten, in denen ich den anderen Schülern gefühlt die Seele aus dem Leib gestarrte hatte, wandten sich die meisten Blicke von mir ab und folgten wieder der Lehrerin. Auch die durchaus maskuline Hand fand ihren Weg runter von meiner Schulter und zurück zu ihrem Tisch. Ich nahm das als Hinweis, und drehte meinen Kopf wieder gerade hin. "Ich heiße William, du kannst mich aber auch Will nennen.", meinte die Stimme wieder. Ich wollte ihm antworten, doch ich musste unwillkürlich an seine Ermahnung denken, also holte ich stattdessen einen Stift aus meinem Rucksack und kritzelte Buchstaben auf meine Hand. '𝐼𝒸𝒽 𝒽𝑒𝒾ß𝑒 𝒪𝓁𝒾𝓋𝑒𝓇' Es war nicht unbedingt schön geschrieben, aber man konnte es lesen. Unauffällig drehte ich meine Hand, sodass auch Will es hinter mir lesen konnte. "Hallo Oliv.", antwortete er mir darauf. Oliv. Ich mochte den Spitznamen irgendwie. Vielleicht weil Will mir ihn gegeben hat? Keine Ahnung. Ich lachte in mich rein und leckte meinen Finger ab, damit ich die Tinte wieder von meiner Haut wischen konnte, bevor es die Lehrerin bemerken würde. Ich hörte die vertraulich tiefe Bassstimme sich hinter mir räuspern, als er seine Hand hob. "Mrs. ..", fing er an, doch die Lehrerin unterbrach ihn. "Mrs. Riley." "Mrs. Riley, wie viel Uhr ist es?" Ihre Augen funkelten, da er ihren doch so wertvollen Unterricht unterbrochen hatte, aber sie kommentierte ihn nicht, sondern blickte auf ihre Uhr, die mir vorher noch gar nicht aufgefallen war. "10.17 Uhr.", sagte sie kalt und fuhr ihren Unterricht fort, als wäre nichts gewesen. "Noch 13 Minuten.", wisperte Will. Das war das letzte was ich von ihm hörte und ab da an musste ich mich schlussendlich 13 Minuten lang ihren Unterricht hingeben. Er war stinklangweilig und ich habe mir nicht einmal eine Sache gemerkt. Und ich war so froh, als schließlich ein lauter Gong ertönte. Fast jeder stürmte aus dem Zimmer. Ich ebenfalls. Außerhalb des Klassenzimmers suchte ich nach Will, doch er schien wie vom Erdboden verschluckt. Ich wollte weiter nach ihm suchen, doch ich wurde von der herausstürmenden Menschenmasse mitgezogen und ich konnte mich nicht mal dagegen wehren. Als ich aus dem Ausgang gequetscht wurde, sah ich meinen Onkel.
Oh Gott.
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Endlich habe ich Motivation und Zeit gehabt Kapitel 2 zu schreiben! Ich schreibe dies um 2.00 Uhr nachts, weil ich nicht schlafen kann, also habt Gnade mit mir <3 {1128} Wörter, Wie cool! Mal schauen wann ich weiter schreiben werde, denn ich habe immer noch privaten Stress, aber ich hoffe das ist erstmal genug für euch Leseratten! Bis (hoffentlich) bald! :)
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Der Spiegel zu einer Anderen Welt
FantasíaOliver will ein neues Leben an einer neuen Schule beginnen. Die Schule und seine gekannte Welt ist normal, also so wie immer. Was er noch nicht erahnen konnte war, was der mysteriöse Spiegel vor ihm verborgte. Er wird von den neuen Möglichkeiten kom...