Kapitel 3

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Als Steven das so sagte, schaute Cate sie an und fühlte sich ertappt. »Ich...Ich will nicht jetzt mit meinen Problemen kommen...Ihr beiden habt schon so genug...«, sagte sie ehrlich zu ihnen, aber war sich wiederum auch nicht sicher, da sie immer jemanden zum reden wollte und Marc war damals immer die erste Person für sie, wenn etwas war, doch nachdem sie gegangen war, hatte sie es nicht mehr so leicht gehabt. Sie ließ ihre Hände weiter so in seiner, aber mehr unbewusst.

Steven übernahm erneut den Körper und drückte ihre Hand sanft; sie blickte weiterhin auf die Hände, um seinem Blick auszuweichen. »Du belastest uns nicht, egal wie viele Probleme wir haben.« Steven lächelte sanft.

»Unser Leben ist ein ständiges Problem und deshalb denke ich, dass wir am besten dein Problem verstehen können.«

»Ich habe vielleicht damals auch nicht immer alles gesagt«, meinte sie ehrlich, ebenso wie er von Steven gesprochen hatte. Bei ihren Worten ließ Steven Marc den Körper übernehmen, da er ihm auch eine Möglichkeit geben wollte mit ihr zu sprechen.

»Caitlyn«, sagte Marc und versuchte ihren Blick zu ihm zu bringen; sie blickte vorsichtig zu ihm auf, »Was auch immer es ist, dass dich bedrückt, wir werden für dich da sein, wenn du darüber sprechen willst.« Er lächelte sie sanft an. Sie nickte und lächelte schwach dieses Mal. Caitlyn biss sich auf ihre Unterlippe, da sie nicht wusste wo sie am besten anfangen sollte.

»Naja...Nach damals...«, begann sie leise, »Als wir hier ankamen, gab es nur Problem...Meine Ängste vor allem und jedem...dann der neue Ort, die vielen Menschen...Ich wusste einfach nichts mit mir anzufangen...« -Sie schaute weg von ihm- »Ich habe mich, wie eine kleine Schnecke zurückgezogen, weil ich diese Verlustängste nie wieder haben wollte. Ich hatte bereits irgendwie alles verloren. Mein zuhause...meinen besten Freund...Mom und Dad waren zwar da, aber es war dennoch nie das gleiche...« -Sie atmete ein und ihre Stimme war bedrückt- »Ich hatte Angst, dass wieder so etwas passiert. Ich wieder dabei bin und alles erneut verliere und das wollte ich nicht...Ich...Ich wollte nichts verlieren.«

Marc ließ sie erst einmal sprechen, da er nicht wollte, dass sie plötzlich stoppte. »Es tut mir leid, dass du als das durchmachen musstes«, sagt er leise.

Cate sah ihn an und schüttelte ihren Kopf. »Der Schmerz sollte aufhören«, sagte sie.

»Ich kenne das Gefühl keinen Ausweg zu kennen, den Schmerz, niemanden zu haben, der einen Versteht und allein zu sein. Es ist berückend und man wünscht sich einfach, dass der Schmerz aufhört« Geistesabwesend fuhr er mit seinem Daumen über ihren Handrücken, ehe er zu ihr aufsah.

»Es sollte aufhören...Wäre Dad nicht gewesen«, sagte sie wirklich leise, weil sie selbst nie so geredet hatte oder überhaupt jemandem gesagt hatte. Ihr Vater hatte sie damals nach diesem Versuch im Bad stoppen können. Er hatte danach alles Mögliche versteckte, wenn sie dort war. Aber eine Therapie gab es nie. »Danach waren sie weg...einfach weg...«, sagte sie angeschlagen und drückte seine Hand dabei ein wenig fester, weil sie noch nie so darüber geredet hatte, seit ihre Eltern tot waren.

»Aber du bist nicht mehr allein, du wirst mich-... Steven und mich, haben, die an deiner Seite stehen und für dich da sind.«

Marc atmete tief ein, ehe er zu sprechen begann. »Diese Art des Schmerzes ist mir bekannt.« -Marc lächelte sie traurig an- »Als ich damals angeschossen wurde und Khonsu mich in diesem Tempel fand...« -Er brach für einen Moment ab und schloss seine Augen- »Ich war gerade dabei einfach alles zu beenden, es gab niemanden für den es sich zu leben lohnte, für den ich um mein Leben kämpfen konnte, also entschloss ich mich all meinen Schmerz zu beenden« -Er atmete tief ein- »Ich dachte mir, dass es egal war, ob ich verblute oder mich einfach erschießen, doch dann machte mir Khonsu das Angebot sein Avatar zu sein, die Reisenden der Nacht zu beschützen, und ich weiß nicht warum ich es annahm, doch ich tat es, vielleicht tat ich es weil ich bereits kaputt war oder genau der zu bleiben der ich bereits war.« Marc sah sie traurig an.

More Than Friends [German] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt