II

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"Du bist doch verrückt geworden Harold !"
stumm schaue ich auf den Holzboden unter meinen Füßen.

"Aber mum...hör mi-"

"Nein,jetzt hörst du zu,Harry Edward Styles.Hör auf dein Leben aus Träumereien zu verbauen! Du hast die Schule abgebrochen und arbeitest mit 18 immernoch in der selben Bäckerei wie mit 16.Wenn du nochnichtmal einen Abschluss hast,dann mach wenigstens eine Ausbildung.Tu was Harry,sichere dir verdammt nochmal deine Zukunft! "

Betreten gehe ich aus dem Arbeitszimmer meiner Mum und gehe die knarzenden Holzstufen hoch in mein Zimmer.Sie ist immer so wenn sie aus dem Büro kommt
Nachdem ich heute aus der Bäckerei Nachhause kam stand für mich fest,dass ich den Fremden Jungen nach London begleiten wollte.

Ja es klingt absolut schräg,doch ich war einfach berauscht von der Idee,vom singen leben zu können.Das ist mein Traum,obwohl ihn die wenigsten kennen.

Zuhause erzählte ich sofort Mum davon und ihre Reaktion war-naja sagen wir,sie gab meiner Exstase einen Dämpfer.

Und das zieht mich unheimlich runter.
18 Jahre lebe ich schon in Holmes Chapel,mein ganzes verdammtes Leben schon.

Kennt ihr das Gefühl,wenn man sich gefangen in seinem Leben fühlt? In seiner jetzigen Existenz?
Vielleicht bin ich ja wirklich verrückt geworden,aber so ist es nunmal.Ich würde gerne so viele Dinge tun, aber es geht nicht.Denke ich zu viel oder was ist es,das mich aufhält ?

Meine Mum denkt es ist nur so eine Phase mit dem Singen,aber eigentlich habe ich meine Leidenschaft dafür schon früh entdeckt.

Es war bereits im Kindergarten ,ihr wisst schon, diese dummen leichtmelodischen und unterbelichteten Kinderlieder.
Ich hatte einfach Spaß am singen .

Und als ich Älter wurde und meine Gedanken tiefer,da verglich ich das singen mit einem Schlüssel.

Einem Schlüssel,der das Schloss aufmachte,wenn mich mein Alltag gefangen nahm.
Ein Ausweg für kurze Zeit und eine Leidenschaft die nie zu enden schien.

Aber trotzdem singe ich selten,zu selten.
Ich habe schon einige Monate nicht gesungen,weil ich mich irgendwie einfach nicht traue.Das schloss zu meinem Alltag hat sich mit jedem Meter,die meine Gedanken tiefer werden ließen, verstärkt.
So sehr,dass es mich vom singen abhält.

Es eine Situation ,wie so oft in letzter Zeit.
Ich liege einfach auf meinem Bett und denke und denke und denke.

Wie hypnotisiert und betäubt starre ich an die weiße Decke und eigentlich durch sie hindurch.
Meine Gedanken malen Bilder vor meine Augen und vertiefen diese Hypnose nurnoch mehr.

Wieder kann ich nichts dagegen tun.
Egal ob die Bilder meiner Gedanken schön,verrückt, traurig oder grausam sind.
Ich atme tief ein um sicherzugehen,dass ich lebe.Nein nicht das ich dachte ich wäre tot - ich will es spüren.Doch das gefühl habe ich nicht.Die Luft,die mir meine Existenz ermöglicht ist verbraucht,verraucht und missbraucht.

Die Erwartungen auf die Company of arts zu kommen waren einfach zu hoch und das Seil auf dem ich da balancierte zu dünn.Ich konnte nur fallen und das tat ich auch.Jetzt machen sich wirklich so ein 'klitzekleinesbisschen' Depressionen breit.

Begleitet von den negativen Gedanken an meine Zukunft,deckt die Nacht mich in ihre schwarze Decke und befreit mich für 6 Stunden von mir selbst.

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Nialls POV.
Beschwingt verlasse ich die Bäckerei und schmeiße die leeren Tüten in den nebenstehenden Mülleimer.
Wie viel manche Leute doch verpassen,nur weil sie nicht auf ihr Umfeld ,oder ihr gegenüber achten.
Ich hatte ein nettes Gespräch und wieder eine neue Begegnung in meinem Leben.Der britische Bäckerei boy hat mir nochnichtmal seinen Namen verraten,doch ich konnte spüren,dass er besonders zu sein scheint.Irgendwie gedankenverloren und etwas veträumt.
Als er mir gesagt hat, dass er singt war es als ob er mir ein Geheimnis anvertraut hätte...Ein eigenartiger Kerl und trotzdem mag ich ihn.

Ich biege links in den Feldweg,der aus dem Dorf führt und steuere meinen roten Golf II an,den ich am Rand geparkt habe.
Ich habe kein Geld mir bei jedem Stop nach London ein Hotel oder so zu gönnen, deshalb schlafe ich seit einpaar Tagen in meiner Karre.

Einwenig schiss,dass irgendwelche kranken Leute mich mal finden hab ich schon, aber trotzdem stehe ich auch auf das Gefühl von Freiheit.Nur mit einpaar Sachen im Gepäck,mein Auto und ich auf dem Weg zu meinem großen Traum.

Ich streife meine Schuhe ab quetsche mich auf die Rückbank und ziehe die karierte Decke vom Beifahrersitz.

Meine Mum hat mir immer gesagt ich soll meinen Traum war machen und auf mein Herz hören und dafür bin ich ihr sehr dankbar.Sie versteht mich vollkommen in meimer Entscheidung. Hoffentlich hat der BBB (britische-bäckerei-boy) auch so ein Glück und kommt mit mir.

Wie toll wäre es einen Kumpel dabeizuhaben auf dieser Reise...

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Was denkt ihr meine lieben ?
Hab euch lüüüb :)

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