Leas Erzählung

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Nach dem Lea und Ohnezahn den restlichen Tag auf der Dracheninsel verbracht hatten flogen sie im Sternenlicht wieder nach Hause. Der kühle Nachtwind um gab sie. Der kurze 'Sommer' Berks endete bald und die neun Monate Schnee würden beginnen. Auch Tagsüber war es schon kälter als in den letzten Wochen.

Als Berk in Sicht kam brannte nur in wenigen Häusern Licht doch die große Halle war hell erleuchtet. Wahrscheinlich hatte irgendwer Geburtstag, doch Lea hatte keine Lust darauf sich in den Trubel zu mischen. Also lenkte sie Ohnezahn zum Oberhauptshaus. Sie gingen in ihr Zimmer und Lea ging schlafen. Ohnezahn hingegen setzte sich aufs Dach und beobachtete aufmerksam das Dorf.

Die Wochen vergingen und der Winter zog und zerrte an der kleinen Insel. Schnee bedeckte jetzt schon den Boden und Nacht für Nacht kam Neuschnee hinzu. Haudrauf meinte es seie mit der härteste Winter den er je erlebt habe.

Doch während das Wetter immer kälter wurde und der Winter der Natur Einhalt gebot sah Lea von Woche zu Woche schlechter aus. Und das lag weder an der kalten Jahreszeit noch ein einer Erkältung oder ähnlichem. Die Jungenstimme rief immer öfter nach ihr, von Tag zu Tag wurde es mehr. Auch die Albträume waren nicht weniger geworden doch es war immer der Selbe, den sie auch auf der Dracheninsel gehabt hatte.

Doch niemand schien es wirklich zu kümmern. Von der Stimme und dem Albtraum hatte sie bisher niemanden etwas gesagt, abgesehen von Ohnezahn. Das sich niemand um ihr Befinden kümmerte lag aber daran das Lea kaum noch einer zu Gesicht bekam. Morgens bevor die Sonne den Himmel hinauf kletterte verschwanden sie und Ohnezahn und Abens wenn die Dunkelheit die Herrschaft in Midgard(die Menschenwelt) übernahm und Berk am schlafen war kehrten sie zurück. Die Nächte verbrachte Lea oft schlaflos.

So auch diese Nacht. Nach dem sie und Ohnezahn den Tag abseits von Berk verbracht hatten saß Lea jetzt auf dem Dach des Oberhauptshauses und beobachtete das Dorf. Alles war still bis auf Haudraufs gleichmäßiges, lautes Schnarchen, dass man auch noch in der großen Halle hören würde.
Das Geräusch einens Flügelschlages ließ Lea aufhorchen. Sie drehte sich um und hinter ihr landete eine hellblaue Nadderdame.
Astrid schwang sich von Sturmpfeils Rücken, gab dem Drachen das Zeichen zum Abflug und balancierte hinüber zu Lea.

Sie setzte sich neben sie und fragte:''Was ist los, Lea?'' ''Was soll los sein, Astrid. Alles ist bestens.''antwortete Lea und versuchte selbstverständlich zu klingen. ''Ach, erzähl mir nichts. Man sieht dir doch an, dass etwas nicht stimmt. Du bist nur Nachts ein paar Stunden zu Hause, gehst allem und jedem aus dem Weg und hast du mal in den Spiegel geschaut?! Du siehst aus als hättest du Wochen lang nicht richtig geschlafen.'' Wo sie recht hatte, hatte sie recht. Leas Haut war kreidebleich, ihre Augen waren gerötet und unter ihnen zogen sich dunkle Ringe.

''Lea, was ist los?''fragte Astrid erneut. ''Es ist nichts. Wirklich!''antwortete Lea. ''Lea!''sagte Astrid mit Nachdruck. ''Nun gut. Du gibst ja eh nicht nach. Ich hab ständig Albträume. So das wars!''sagte Lea. ''Da ist aber noch mehr, Lea. Ich merke es doch.''sprach Astrid. Doch Lea schwieg. ''Ach komm schon Lea. Ich bin deine beste Freundin. Du kannst es mir sagen. Vertrau mir doch.''sagte Astrid und legte ihren Arm um Leas Schultern.

''Ich vertraue dir, Astrid,aber es ist wirklich nichts.''sagte Lea und schaute auf das Dorf. Astrid schwieg einen Moment und beobachtete Lea aus dem Augenwinkel. Für eine eh schon schmächtige Personen war sie sehr, sehr dünn geworden. Lea aß in letzter Zeit auch weniger. Astrid seufzte und Lea schaute auf.

''Ich versteh nicht warum es du mir nicht sagen willst Lea.''sagte Astrid. ''Weil du mich wahrscheinlich für verrückt halten würdest.''antwortete Lea mit leichtem Zögern. ''Ach Lea! Wer, hier auf dieser kleinen Insel, ist den Bitte normal?! Hier ist jeder irgendwie verrückt. Ich auch.''sagte Astrid mit Nachdruck. Seufzend antwortete Lea:''Du wirst ja eh nicht nach geben. Also...'' Und dann begann Lea zu erzählen. Von der Jungenstimme, die sie das erste mal am Tag des Drachenrennens gehört hatte, den vielen schlaflosen Nächten und dem immer wiederkehrenden Albtraum.

Als Lea fertig mit erzählen war saß Astrid mit offenem Mund da. Was ihre beste Freundin ihr hier erzählte war unglaublich. Warum hatte sie das all die Wochen verschwiegen? fragte sich Astrid. "Oh Lea! Warum erzählst du das denn keinem?" "Weil... weil... ach ich weiß auch nicht."antwortete Lea schulterzuckend und blickte abwesend auf das kleine Dorf. "Ach komm schon Lea."sagte Astrid und schloss Lea in ihre Arme. "Was auch immer dich davon abgehalten hat es zu sagen, es ist gut das du es mir gesagt hast. Und weißt du was?" "Nein?" "Morgen bleibst du mal hier auf Berk und wir beide unternehmen etwas schönes zusammen und später erzählst du deinem Vater was los ist. Der macht sich nämlich Sorgen um seine Tochter." Etwas verwundert blickte Lea auf. "Jaja. Guck nicht so erstaunt. Weißt du wie oft er mich nach dir gefragt hat? So oft das ich aufgehört habe mit zu zählen. Du musst ihm erzählen was los ist."sagte Astrid mit Nachdruck. "Okay, okay. Ich sage es ihm morgen Früh und dann machen wir etwas gemeinsam. Versprochen!"sagte Lea und brachte ein kleines Lächeln hervor.

Sie standen auf und Astrid rief nach Sturmpfeil. Die Nadderdame kam angeflogen und Astrid stieg auf ihren Rücken. "Gute Nacht, Lea. Bis Morgen!"verabschiedete sie sich. "Gute Nacht, Astrid."sagte Lea und kletterte durch ihr Zimmerfenster. Sie freute sich irgendwie auf Morgen...

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Hey Leute 🐉!
Hier ein neues Kapitel. Hoffe es gefällt Euch.
LG eure SchwarzeReiterin

Die Schwarze Reiterin II- Am Rande der WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt