Das Vorwort

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1.

Leben fernab unserer Erde

Es gibt zwei Möglichkeiten:

Entweder wir sind allein im Universum oder wir sind es nicht.

Beide sind gleichermaßen erschreckend.

Sir Arthur Charles Clark (1917-2008)

Seit dem 20. Jahrhundert sendet die Menschheit Signale. Man mag annehmen, dass wir sie nur als direkte Kommunikation untereinander verschickt haben, aber wer das glaubt, ist nicht mehr als ein Narr oder einfach falsch informiert. Diese Signale, sei es durch Radiosender, Telefonanrufe oder was auch immer, werden tatsächlich in die Weite des dunklen und unversöhnlichen Bereichs, den wir als Weltraum verstehen, ausgesandt. Wobei einige Signale von menschengemachten Maschinen und Technologien reflektiert werden, werden andere weiter gesendet. Es ist, als würde man gegen einen einzelnen Baum auf einem offenen Feld schreien. Einige Informationen werden reflektiert und reisen zurück, so entsteht schließlich die Information von Gehör im Gehirn, einige werden jedoch mit dem geteilt, was auch immer dahinter liegt. Nun, unsere Ahnen und Mitmenschen haben diese Nachrichten und Informationen nun etwas mehr als ein Jahrhundert lang gesendet. Das meiste davon wäre für jeden drittparteiischen völlig irrelevant, aber daneben senden sie manchmal Informationen aus, in der Hoffnung, dass ein vernunftbegabtes Wesen sie empfängt und daraus lernt.

Wir stellen uns den Raum entweder als unbewohnt vor, oder, wenn unser Verstand sich Leben dort vorstellen kann, dann wäre er nichts anderes als ein menschenähnliches Ding, mit dem man entweder kommunizieren oder argumentieren, oder zumindest es irgendwie besiegen oder beherrschen kann, wenn es oder einer von uns Gewalt für notwendig erachtet. Doch diese Berechnung ist meiner Meinung nach schrecklich unvollständig. Wenn wir diese Signale aussenden, sollten wir dann nicht mehr auf genau diese und ihren Inhalt achten? Was vielleicht, wenn es da draußen so etwas wie ein Wesen gibt, das jedoch nicht im Entferntesten menschenähnlich, mit vorhersehbaren Fähigkeiten ausgestattet oder an Kontakt interessiert ist? Ich möchte eine solche Geschichte erzählen. Von nichts Geringerem als einer Entdeckung der durch Neugier verursachten Wahrnehmungsgrenze und dem Schrecken, dem wir dadurch ausgesetzt sein können. Eine Geschichte eines naiven Schwarms von Kreaturen, die in eine dunkle Leere rufen, die sie nicht vollständig verstehen, die sie jedoch erobern möchten, indem sie alles erträgliche Wissen erlangen zu ersuchen.

Dazu kommen Erkenntnisse, die man sich nicht aneignen sollte und Signale, die niemand wahrnehmen möchte, sowie ein Schrecken, den man sich und nicht mal seinem Feinde unter keinen Umständen wünschen würde.

2.

Die Dunkler Wald Theorie

Die von Cixin Liu erstmals präsentierte „Dark Forest Theory" ist eine mögliche Lösung für das sogenannte „Fermi-Paradoxon", welches behauptet, dass es bei all den Millionen von Galaxien in unserem Universum ziemlich seltsam ist, dass der Mensch keinem Leben selbst begegnet ist , noch Signale oder andere Zeichen von solchen erhielt. Sie erklärt, dass das Universum tatsächlich Leben enthält, sogar intelligentes Leben, aber die Menschheit ist noch keinem davon oder seinen Signalen begegnet, da sie entweder tot sind oder sich verstecken, aus Angst vor anderen, besser bewaffneten Zivilisationen/ Individuen entdeckt zu werden, die sie als Konkurrenz oder sogar Beute sehen könnten. Sie beschreibt den Weltraum letztendlich als einen dunklen Wald mit Beute und / oder konkurrierenden Raubtieren, die in der Dunkelheit lauern und auf eine Option warten, um sich gegenseitig anzugreifen, bevor sie selbst von anderen gejagt und vernichtet werden und nach Signalen suchen, als wären es Fußspuren.

Man kann sich jetzt eines von zwei Szenarien ausmalen, in denen wir uns in naher Zukunft eher wiederfinden werden, als man vielleicht annehmen möchte. Das erste: Wir könnten entweder kein Signal erhalten, sondern etwas, das wir in unseren Augen höchstwahrscheinlich als Raketen oder Drohnen interpretieren würden, die in einem schnellen Schlag alles menschliche Leben vernichten, was wir wiederum als Präventivschlag kennen, etwas, dessen Konzept wir erkennen könnten als nahezu menschliches Verhalten. Dies wäre wahrscheinlich, sobald diese interstellare Zivilisation die Waffen akkurat einkalkulieren kann, die die Menschheit in naher Zukunft einsetzen oder entwickeln könnte. Das zweite: Auch wenn es das positivere scheint, ist es kein gutes Szenario, es wäre nämlich die Aufnahme einer Antwort aus dem Weltraum, die uns wahrscheinlich raten würde, von nun an zu schweigen, und dies zu tun, um nicht gefunden zu werden oder Angreifern, beziehungsweise Raubtieren eine Spur zu geben. Seit ich von der Dunklen Wald Theorie erfahren habe, bin ich persönlich stets davon ausgegangen, dass solche Botschaften zu den schlimmsten und verheerendsten gehören, die die Menschheit aus dem Weltall bekommen kann, wenn nicht sogar die schlimmste Art sind, direkt neben Anzeichen für Krieg, wie Schreie der Verzweiflung und Bitten oder Gebete. Ein plötzlicher, tödlicher Schlag obwohl die gewalttätigere Option, könnte sogar die psychisch entlastendere Option sein, da ein solcher Anschlag auch eine plötzliche Zerstörung durch große Geschwindigkeit bewirken würde. Aber das ist natürlich offen für die individuelle Interpretation und Präferenz jedes einzelnen Menschen und als solches jedem selbst überlassen.

Die StilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt