Moritz's Sicht
Unentdeckt bleiben. Einfach nur unentdeckt bleiben. Ich lief so schnell ich konnte durch die Stadt, mein Blick war auf den Boden gerichtet. Ich hörte noch die schnellen Schritte, bevor sie in mich rannte. Ich hatte nunmal den festeren Schritt, doch das Mädchen, gegen das ich geknallt bin, flog rückwärts auf den Boden. Ihr Buch, das sie zuvor in den Händen hielt, fiel zu Boden und lose Blätter folgen heraus. ,,Oh scheiße! Das tut mir voll leid!",entschuldigte ich mich und half ihr die Blätter aufzusammeln. ,,Schon okay", murmelte sie und suchte die losen Blätter zusammen. Mein Blick fiel auf ihren Körper. Sie hatte einen grauen Pulli an und eine Hotpants. Schwarze lange Haare und Wellen in den Haaren. Sie schaute sie mich an. Eisblaue Augen. ,,EY BLEIB STEHEN!", rief ein Mann. ,,Scheiße!", fluchte sie und rannte weg. Zwei Männer direkt hinter ihr her. Sie rannte weiter, bis sie komplett aus meinem Sichtfeld verschwand. Ohne ihr Buch mitzunehmen.
Am Abend, als ich endlich mal zur Ruhe kam, nahm ich das Buch von dem Mädchen. Sollte ich es öffnen? Vielleicht war es ein Tagebuch... Wenn Sie dieses Buch wieder haben will, musste ich reinschrauen. Ich konnte nicht anders und öffnete das Buch. Als erstes viel mir auf, dass sie eine wunderschöne Handschrift hatte.
"Und an Tagen wie heute, da vermisse ich euch besonders. Den ganzen Abend schon spüre ich dieses Loch in mir. Diese Leere. All die Tage voller Hoffnung verblassen. Denn ich bin wieder am Anfang. Euer Fehlen schmerzt und ich kann diesen Schmerz nicht lange ertragen. Ich lege mich ins Bett, in der Hoffnung, dass ich einschlafen kann, die Schmerzen für einen Moment vergesse und euch wenigstens in meinen Träumen wieder sehe. Doch die Geister unserer Zeit verfolgen mich auch diese Nacht wieder. Alle sind eingeschlafen, es ist still. Jetzt ist meine Zeit gekommen. Jetzt kann ich zusammenbrechen und das aus mir rauslassen, was ich all die Tage in mein Herz gepumpt habe. Tränen fliessen und meine Gedanken sind wiedermal nur bei euch. Auf der einen Seite bete ich zu Gott, dass ihr bei ihm sicher seit, dass er euch alles gibt, was ihr braucht. Auf der anderen Seite wünschte ich mir ihr könntet mit mir sein. Mir helfen und sagen wie sehr ich euch fehle. Bitte sagt nicht, ihr habt mich schon vergessen. Bitte sagt mir, dass noch ein kleiner Teil eures Herzens mir gehört. Oh gott ich vermisse euch so sehr. Ich vermisse eure Worte. Eure Gute Nacht und Guten Morgen. Eure ich liebe dich. Ich vermisse, wie ihr mich vermisst habt, wenn ich mal kurz weg war.
Jetzt ist es wiedermal mitten in der Nacht und ihr haltet mich wieder wach, aber nicht wegen unserer gemeinsamen Zeiten, sondern weil ihr in meinem Kopf lebt. Weil ihr seid eurem Tod nur noch dort existierst. Und ich sitze hier und schreibe die Zeilen in der Hoffnung, dass ihr mitlest, mitfühlt und mitlebt. By Zona"
Wow. Schlecht war das nicht. Ganz und garnicht. Es folgten viele solcher Texte. Es schien ein besonders Buch zu sein. Und solche Verse zerrissen mir das Herz. Ich musste ihr das Buch geben. Ich musste sie finden.
Nächster Tag
,,Leitner? Warum so abwesend? ", rief Jürgen mir zu. ,,Alles okay!", antwortete ich. Das Training zog sich wie Kaugummi. Oder ich war einfach nur zu nervös. Ich hatte die ganze Nacht nachdacht, wo ich sie finden konnte. Es gab da ein paar Jungs und Mädchen, um ehrlich zu sein waren es Straßenpenner. Sie waren jeden Tag in der Innenstadt und gammelten dort. Vielleicht wussten sie wer sie war. Jeden verdammten Tag saßen sie da. Vielleicht lief das Mädchen öfter dort vorbei. Ich musste sie einfach finden. Und nicht nur um ihr das Buch zu geben.
Nach dem Training fuhr ich erstmal nachhause und zog mich um. Dann nahm ich das Buch und machte mich auf den Weg in die Innenstadt. Schnell fand ich die Gruppe. Ich sprach ein Mädchen an, dass mir am normalsten schien. ,,Hey ich hab mal nh Frage...", begann ich. ,,Klar was gibt's?", antwortete sie. ,,Ich suche ein Mädchen. Sie ist so ungefähr 20 Jahre alt und hat lange schwarze Haare und Eisblaue Augen. Sie ist nicht sehr groß und ist schlank. Kennst du sie vielleicht?", fragte ich. ,,Vielleicht kenne ich sie. Vielleicht auch nicht", meinte sie. Ich wusste das sowas kommen würde. ,,Bitte ich will sie unbedingt finden!", entgegnete ich. ,,Was springt für mich raus?",wollte sie wissen. Ich wusste auch das sowas kommen würde. Ich nahm mein Geldbeutel aus meiner Hosentasche und suchte ein 50€ Schein raus. ,,Bitte hilf mir!", sagte ich und hielt ihr das Geld hin. Sie grinste und nahm das Geld. ,,Ein Name wäre hilfreich", forderte sie. ,,Ich glaube sie heißt Zona", meinte ich. ,,Ah natürlich! Die süße keine Zona", erinnerte sich das Mädchen. ,,Weißt du wo sie ist?", fragte ich. ,,Vielleicht weiß ich es. Vielleicht auch nicht",grinste sie. Gott diese Geldgeilen Hurren! Ich nahm noch ein 50€ Schein aus meinem Geldbeutel. Sie nahm ihn dankend an. ,,Wo sie ist kann dir keiner sagen außer sie selbst. Sie ist immer wo anders. Aber du wirst sie vielleicht unten am Einkaufszentrum in so einer Pizzeria finden, Albozz heißt sie, die gehört ihrem Cousin und sie arbeitet dort ab und zu.",erzählte sie.,,Danke!", meinte ich. ,,Ich danke dir, Moritz Leitner "Vorbild für Leidenschaft" ", lachte sie. War ja irgendwie klar das ich erkannt werde... Ich setzte ein Lächeln auf und machte mich auf den Weg. Die Pizzeria fand ich schnell, da sie die einzige direkt am Einkaufszentrum war. Und da sah ich sie auch schon. Zum Glück. Sie hatte ihre Haare zu einem zopf gebunden und saß draußen an einem Tisch. Auf den Tisch lag ein Buch und ein Block. Nebendran stand ein Getränk. Ich ging langsam auf sie zu und setzte mich auf den Platz gegenüber. Sie schaute genervt auf.
,,Was verloren?", murrte sie genervt. ,,Nein, aber du vielleicht", antwortete ich. Sie schaute mich durch ihre Sonnenbrille an. ,,Gott, du bist der Junge mit den schönen Augen!", lachte sie und nahm ihre Sonnenbrille ab. ,,Und du bist das Mädchen mit den schönsten Augen", antwortete ich. Was laberst du Moritz? Sie lächelte verlegen. ,,Sorry nochmal wegen gestern, ich wollte dich nicht anrempeln", entschuldigte sie sich. ,,Ach was, das macht doch nichts", grinste ich. ,,Du hast gestern was vergessen", fuhr ich fort und schob ihr das Buch zu. ,,Oh mein Gott danke!", quietscht sie und nahm das Buch. ,,Musst mich nicht Gott nennen... Mo ist besser", lachte ich. ,,Danke Mo!", grinste sie. ,,Und du bist Zona?", fragte ich. Sie nickte.
Wir unterhielten uns noch ein bisschen und jedes mal als sie lachte bekam ich Gänsehaut. Das war so krass, was dieses Mädchen in dieser halben Stunde mit mir anstellte. Ich schaute auf die Uhr und sah schon, dass es nicht nur eine halbe Stunde war, wo ich hier saß, sondern geschlagene 3 Stunden... ,,Kleines... Ich muss los...Aber hast du vielleicht Lust vielleicht morgen wieder was zu machen?", fragte ich. Sie grinste. ,,Wenn du Glück hast findest du mich morgen wieder hier...", meinte sie. Sie schnappte ihr Buch und stand auf. ,,Wenn nicht dann sehen wir uns morgen wohl nicht", grinste sie und verschwand.Ja ich habe es geschafft weiter zu schreiben ❤
Lasst eure Meinung mal da ❤
~D
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Catch me if you can (Moritz Leitner FF)
FanficSie lachen über mich, nennen mich Straßenmädchen und du hast mit gelacht, über das Straßenmädchen. Über das Mädchen, dass nachts an deinem Fenster stand und deinen Namen rief, vergiss diesen Straßendieb -Diese Geschichte ist komplett frei erfunden u...