1 Panik ergriff mich

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Es ist jedes Mal etwas besonderes mit dem Auto durch die Straßen und Wälder zu fahren. In meinen ersten 18 Lebensjahren bin ich erst 20 mal außerhalb unseres Walds gewesen. Einmal im Jahr zu einer Prüfung vor dem Rat ob ich mich Vorschriftsgemäß entwickelte.

Gerade als die Ampel vor uns auf rot schaltete beobachtete ich ein Pärchen im Auto neben uns. Sie schienen sich über etwas zu streiten, die Frau fuchtelte wild mit den Händen um sich und der Mann neben ihr schaute genervt zwischen ihr und der Ampel hin und her. Worum es dabei wohl ging? Vielleicht um Geld?

Geld war etwas womit ich bis jetzt noch nicht viel anfangen konnte. Meine Klamotten brachten mir meine Eltern mit und die meiste Zeit trug ich sowieso meinen Trainingsanzug.

Viele ältere Seelenverwandte mischten sich zeitweise oder, wenn sie sich gegen ein Kind entschieden sogar ihr Leben lang unter die Sterblichen. Meist arbeiteten sie in irgendwelchen von uns Leitenden Firmen oder Undercover um Informationen über mysteriöse Todesfälle zusammeln. Diese hingen meist mit Verbrechen des gefallenen zusammen. Gerade stellte ich mir vor wie ich durch echte Straßen lief und die Menschen um mich herum musterte als mich meine Mutter unterbrach.

"Schatz wir sind gleich da, hast du alles?"

"Mein Koffer ist seit 1 Woche gepackt ich kann meine Rede seit Monaten auswendig und wenn du mich nicht dauernd etwas fragen würdest wäre ich sogar entspannt!"

Unter dem sorgenvollen Blick meiner Mutter konnte ich ihr jedoch nicht lange Böse sein. Ihr gefiel es gar nicht, ihre einzige Tochter nun abgeben zu müssen und von nun an nur äußerst wenig zu sehen.

"Du weißt wie das Handy funktioniert, dass wir dir gekauft haben?"

"Mum,ich bin nicht blöd."

"Deine Mutter macht sich doch nur Sorgen. Wir wissen dass du es schaffen wirst!"

"Schaffen? Was gibt es denn bitte zu schaffen? Ich wurde mein Leben lang darauf vorbereitet habe unzählige Stunden trainiert ich bin..bereit."

Meine Eltern sahen sich fest in die Augen und mein Vater legte beruhigend eine Hand auf den Schoss meiner Mutter, als vor mir auch schon der Wald seine Tore öffnete.

Ich warf einen letzen Blick nach hinten, wo man schwach das Leuchten einiger Autos erkannte. Kein normaler Autofahrer würde je auch nur einen Blick hierher werfen. Denn wir hatten die Schwelle überquert. Für Außenstehende existierte dieser Wald nicht,sie sahen ihn...einfach nicht. Meine Mam hatte mir mal erklärt mit welchen Zaubern solche Schwellen erstellen konnten, doch diese Prozedur war äußerst Kompliziert und für mich von daher nur sehr unverständlich.

Vor uns erstreckten sich mehrere Parkplätze überall Familien mit ihren Kindern, Professoren der Akademie und auch Schüler des Internats.

Ich stieg aus nahm meine Tasche mit meinem Gewand für die Zeremonie und half meiner Mutter meinen Koffer aus dem Auto zu holen, während mein Dad zu einem etwa gleichaltrigen Mann lief und ihn fest Umarmte. Gerade wollte meine Mutter ansetzen mir etwas zu sagen als ich auch schon in eine stürmische Umarmung gezogen wurde.

"Looooorryyyyyyy!! Ich bin sooooo aufgeregt!! Himmel ich kann es kaum erwarten! Ich werde meinen Text wahrscheinlich vergessen und stolpern und mein Kleid wird reißen und-"

"Schhhhhhh. Mach dir doch nicht vorher so einen Stress!" lachend gab ich meiner Cousine einen Kuss auf die Wange bevor sie auch meine Mutter umarmte.

Kathrin war auf den Tag genau so Alt wie ich. Ihre dunkel braunen Locken gingen ihr bis zu den Schultern und auch sie hatte dunkel Grüne Augen wie ich.

Der Mann,den mein Vater umarmt hatte, war mein Onkel und kam nun auch auf mich zu um mich zu begrüßen.

Zusammen folgten wir dem Strom auf das riesige und einschüchternde Gebäude etwa 20 Meter von uns entfernt. Es erinnerte stark an die Kirchen der Menschen nur etwa 4 oder 5 mal so groß. Hinter dem Hauptgebäude für Andachte, Zeremonien und Unterricht gab es im hinteren Teil im Wald verteilt noch die Wohnhäuser,Pferdeställe,Sportanlagen und Häuser der Lehrer.

Die Erwählten(Die Schutzengel-Saga)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt