Prologue

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~ „Meine Gedanken zu deinen Gedanken...", hörte ich ihn flüstern, „Meine Gefühle zu deinen Gefühlen... Unser Bewusstsein ist..." ~

Spocks Worte wurden langsam aber sicher von dem imperialen Marsch übertönt. Ich biss die Zähne zusammen, atmete durch und suchte verzweifelt nach meinem Traum, doch der Wecker war lauter.

Fabi. Ich bring dich um.

Ich riss die Augen auf und - ich hatte richtig geraten - blickte in das strahlende Gesicht meiner Zimmergenossin. Ihre grauen Augen strahlten, die blonden, kinnlangen, aber nach hinten kürzere, Haare fielen ihr ins Gesicht. In der Hand hielt sie ihr Handy, aus dem noch immer Musik dröhnte. Ich drückte mein Kissen aufs Gesicht.

„Gut geschlafen?", fragte sie unschuldig. Unverbesserlich gut gelaunt und hyperaktiv - ich hatte noch keinen Weg gefunden, sie irgendwie zum Schweigen zu bringen.

„Fick dich.", knurrte ich mit zusammengebissenen Zähnen.

Wieso? Wieso dieser Wecker? In welchem Leben war ich an Altersschwäche anstatt im Krieg gestorben, um in dieser Hölle zu landen?

„Ich habe eine gute Nachricht für dich!"

„Was, du stirbst?" Ich gähnte, schmiss das Kissen weg, und richtete mich auf, nur um mir den Kopf am Hochbett zu stoßen. Immerhin konnte ich unten schlafen.

„Wie witzig." Fabi verdrehte die Augen. Aber sie grinste.

„Duuuu bist als erster Offizier für so ein Schiff eingesetzt!"

Lernten die das eigentlich nie? Ich war keine Offizierin, ich war Captain! Direkt nachdem ich mich freiwillig für das Leben im All gemeldet hatte (und zu meinem Leidwesen auf Fabi stoßen durfte, die ich in der Schule schon zu Tode gehasst hatte), war ich auf die Pilotenschule gegangen, während sie Jedi geworden war. Ich hätte gerne meine Ruhe gehabt, aber hier auf der Station durfte ich erneut auf sie treffen. Das Schicksal meinte es nicht gut mit mir.

Es konnte sein, dass sie mich eventuell runtergestuft hatten, da ich mittlerweile drei Schiffe auf meinem Gewissen hatte. Aber das war nicht meine Schuld gewesen!

„Von welchem?"

„Ähm."

Oh, Q.

„Enterprise? Oder so?"

Ich bekam den hyperaktivsten Quietschanfall meines Lebens.

„Wer ist Captain?", kreischte ich.

„Was?"

„Wer ist Captain?"

„Was?", wiederholte sie verwirrt.

„Fick dich! Und alles wofür du stehst!"

Fabi verzog das Gesicht. „Du hast mir auch nicht gesagt, dass Obi-Wan zu Besuch war!"

Ich hörte nicht zu. Tat ich selten bei ihr.

„Ich weiß es wieder!"

Ich bezweifelte, dass sie es jemals vergessen hatte. Ich war mir sicher, dass sie in Wahrheit ein grausam sadistisches Etwas war, was mich seelisch foltern wollte.

„Ja...?"

„Spock? Oder so?"

Ich blinzelte sie an, erst verwirrt, dann spürte ich, wie ich langsam anfing zu grinsen. Und als es mir richtig bewusst war, kreischte ich so laut, dass ich sogar ihre Musik übertönte.

How to kill a Jedi (And Captain Kirk)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt