Chapter 3: My best enemy

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Ich blinzelte mehrmals.

Schweigen erfüllte den Raum, ich zog das Eis aus dem Mund und umklammerte es so fest, dass der Stiel fast brach, wusste aber trotzdem nicht, was ich sagen sollte.

Es war ausgerechnet Fabi, die mir das Leben rettete.

„Guten Tag..." Sie faltete das Redshirt zusammen, legte es ordentlich auf ihr Bett und ging an mir vorbei auf meinen Vorgesetzten zu um sich respektvoll zu verbeugen. Das ganze sah zugleich aufgesetzt und doch passend aus, war aber nicht mein Stil und auch nicht der der Enterprise.

„Guten Tag." Er klang herrlich emotionslos wie immer.

Meine Zimmergenossin trat wieder zurück und ich sah von der Seite, dass sie freundlich lächelte, als sie fortfuhr: „Ich bin Fabienne. Ich bin von den Jedi beauftragt, Mr. Kirk..."

„Captain.", unterbrach er knapp.

Ich musste lachen, unterdrückte es nur mit Mühe. Fabis Blick war unbeschreiblich, sie lief rot an und knetete ihre Finger.

„Ich nahm an, Sie wären Captain...", stammelte sie.

Spock verzog keine Miene.

„Ich dachte, Sie als Jedi würden sich informieren, bevor sie Missionen antreten. Ich bin nur vorrübergehend Captain."

Eine Weile schwiegen wir, nur mein unterdrücktes Kichern war zu hören, dann entschuldigte Fabi sich leise, aber widerwillig und verbeugte sich erneut. Mir war nicht klar gewesen, dass sie so stolz war, aber es interessierte mich eigentlich auch herzlich wenig.

Der Vulkanier wandte sich nun mir zu. Irrte ich mich oder wirkte er nervös? Er sah aus wie immer, aber doch war die Nervosität fast... spürbar.

„Sie kommen mit auf die Brücke.", sagte er nur.

Ich salutierte, indem ich die Hand zum berühmten Gruß hob, drückte Fabi das Eis in die Hand und wollte gehen. Womit ich nicht rechnete, war, dass sie es im nächsten Mülleimer versenkte und uns mitteilte, dass sie als Begleitung mitkommen musste.

Wie konnte sie nur! Das arme Eis!

Ich wollte mich davon abhalten, gerade vor meinem Vorgesetzten, aber trotzdem entfuhr mir ein leises klingonisches Schimpfwort, wobei sie froh sein konnte, dass sie Sprache nicht konnte.

Oder kannte sie sie unter einem anderen Namen?

Ihr verletzter Blick von der Seite sprach Bände, das war befriedigend, doch das missbilligende Kopfschütteln von Mr. Spock tat weh. Er sollte mich nicht so ansehen, er sollte mir eher seinen gestreiften oder geriffelten P... Moment, konnte er nicht Gedanken lesen?

Mein Gesicht schien nun geeignet, um Spiegeleier darauf zu braten.

Wir Mädchen liefen schweigend hinter dem Captain (aber nicht dem einzig wahren) hinterher auf die Brücke, die noch schöner aussah, als ich sie mir vorgestellt hatte.

Irgendwie landete ich in einem ziemlich bequemen Sessel und durfte Fabi zuhören, die es irgendwie schaffte, eine Stunde am Stück mit Sulu zu sprechen, natürlich auf Chinesisch, damit ich bloß nichts mitbekam, während er unbeirrt weiter den Lava-Planeten ansteuerte. Sie lachte immer wieder, was mich jetzt schon aufregte.

Wieso schaffte sie es, ihn in so kurzer Zeit schon mit seinem Vornamen ansprechen zu dürfen? Das war doch unfair!

Uhura, neben uns die einzige weibliche Person auf der Brücke, warf mir einen kurzen Blick zu, sagte aber nichts.

Spock ignorierte mich gekonnt.

Ich konnte nur hoffen, dass wir bald ankamen und ich genießen konnte, wie Fabi in der flammenden Lava ertrank.

Denn nur das konnte das, was sie hier veranstaltete wieder gut machen.


How to kill a Jedi (And Captain Kirk)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt