Jetzt
Ich bin früher wach als Kendra und ich blicke durch die Holzlatten nach draußen. Die Sonne geht auf und die ersten Sonnenstrahlen leuchten in die Hütte hinein.
Was soll ich hier schon großartig machen, außer die Holzwände anglotzen, oder in alten Erinnerungen von mir schwelgen? Eine weitere Unterhaltung mit Kendra kann ich auch nicht führen, da diese immer noch tief und fest am schlafen ist.
In Gegensatz zu den anderen Nächten zuvor, scheint, als würde sie sich ausnahmsweise sicher genug fühlen und ruhiger schlafen. Ob es daran liegt, dass wir beide uns endlich unterhalten haben und sie weiß, dass von mir keine Gefahr ausgeht? Weil sie weiß, dass ich ein Polizist bin?
Ach, keine Ahnung. Meine Gedanken schweifen schon wieder ganz durcheinander in meinem Kopf und ich versuche irgendwas zu finden, irgendeine Kleinigkeit, die mir eine Flucht ermöglichen kann.
Aber, alles ist beim Alten, genauso wie meine Ideen, wie ich mich aus dieser bescheuerten Situation befreien kann. Mir fällt einfach nichts ein.
Noch nie habe ich mich so hilflos in meinem Leben gefühlt, wie jetzt. Nicht bei Tristans Tod, nicht mal bei den härtesten Fällen die ich durchmachen musste. Das hier, ist schlimm genug, alleine, weil ich Kendra nicht helfen kann.
Auch wenn ich meinen Mund aufreiße, hält es den Maskenmann, der vermutlich Pastor Abrahams ist, nicht von seinem abendlichen Vorhaben ab sich an Kendra zuvergehen.
Es verstreichen einige Minuten, vermutlich auch einige Stunden, denn die Sonne ist ein wenig über die Hütte gewandert und mein Zeitgefühl ist sowieso für die Tonne, da erwacht auch endlich Kendra aus ihrem tiefen Schlaf.
»Ich dachte schon, ich muss heute Selbstgespräche führen«, grüße ich erleichtert, als sich das Mädchen mit der blassen Haut auf der quietschende Pritsche aufsetzt.
Irritiert blickt sie zu mir. »Ich bin gerade erst aufgewacht. Texte mich nicht voll, Sam«, fleht sie verschlafen und wirft mir einen genervten Blick zu.
Beschämend weicht sie meinen Blick aus, als sie die Decke über ihre entblößte Brust zieht und auch ich schaue weg. Das Letzte was ich will, dass sie mich als perversling abstempelt.
»Sorry, mir ist nur so langweilig«, gestehe ich und starre an die Wand in der gegenübergesetzten Richtung von Kendra.
»Wir können ja gleich auf unseren Pferden ausreiten«, kommentiert Kendra sarkastisch. Ich wende vorsichtig meinen Blick zu ihr. Kendra sitzt in der Decke eingewickelt auf der Pritsche und lässt ihre dünnen Beine von der Pritsche fallen, während sie mir einen nachdenklichen Blick zu wirft. »Aber vorerst bin ich dir dankbar, wenn du dich mit dem Rücken zu mir drehst, weil ich... nunja... pinkeln muss.«
Eindringlich blickt mich das Mädchen an. »Nur weil wir gleich mit den Pferden ausreiten werden. Ausnahmsweise«, stöhne ich, als ich mich unter Schmerzen mit dem Rücken zu dem Mädchen drehe.
»Ich hab immer... immer wenn du geschlafen hast, habe ich gepinkelt. Mir ist das zu peinlich. Könntest du irgendwas singen, oder so?«
Ich schnaube belustigt. »Ich singe alles bis auf Taylor Swift, oder One Direction.«
»Was hast du gegen One Direction? Das ist die beste Boyband auf den Planeten und das sage ich nicht nur als Fangirl.«
»Natürlich, sagst du das nicht als Fangirl und du haust da einige Widersprüche an sich raus, Kendra.« Ich atme tief durch. »Okay, welches Lied von denen?«
»Warte«, gluckst sie. »Du kannst diese Band nicht ausstehen, so angewidert, du gerade den Namen gesagt hast, aber kennst einige Lieder von denen?«
»Na, auf Streife und ich Radio bleibt halt einen nichts anderes übrig«, gestehe ich. »Und gefühlt spielen Radiosender immer nur dieselben zehn Lieder. Also...«
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[3] 𝙵𝙾𝚁𝙴𝚅𝙴𝚁 𝚈𝙾𝚄𝚁𝚂 [Sam]
FanfictionIn dieser sichtlich bescheuerten Situation würde ich jetzt nicht stecken, wenn ich nicht überall irgendwelche Körperteile von mir reinstecken müsste: meinen Schwanz in Nora und meine Nase in Noras private Angelegenheiten. Meine Libido, mein nicht g...