Schrei nach Leben *pausiert*

Etwas Normalität

Neyla ist mittlerweile tatsächlich bei Franco ins Gästezimmer gezogen und arbeitet zuverlässig in beiden Häusern.

Wibke ist gerade mit ihr unterwegs und Franco sieht wie Neyla in einem Second Hand Laden das Nötigste kauft.
An einem anderen Laden bleibt sie nur kurz stehen, blickt auf ein schönes Kleid und geht weiter.
Wibke fragt "hey, gefällt es dir? Ich glaube das würde dir verdammt gut stehen."
Neyla antwortet niedergeschlagen "sowas werd ich mir niemals leisten können."
Franco sieht wie die beiden Frauen weitergehen und es stimmt ihn traurig zu sehen, dass es Menschen gibt, die sich nur sehr wenig leisten können.

Etwas später kommt er nach Hause und sieht Neyla im Vorgarten bei Oliver arbeiten.
Sie trägt eine alte Latzhose mit ausgefransten Löchern, einfache Gummistiefel und ein altes Holzfällerhemd.
Ihre rotblonden Haare hat sie zu einem Zopf geflochten und sie hat bereits die ersten zwei Wannen mit Unkraut und Totholz gefüllt.
Joker turnt mit Sam und Baby freudig um sie herum Franco sieht wie erschöpft sie bereits ist.
Oliver kommt heraus und ruft "Neyla, mach mal Pause."
Sie reagiert darauf nur knapp "ja gleich" und kämpft weiter mit Gestrüpp und Unkraut.

Franco geht rein und kocht Kaffee, kommt dann raus und ruft "Neyla, Kaffee, los komm her, ist jetzt mal Pause."
Neyla taucht kurz hinter einem Strauch auf, ruft nur "ich mach hier erst fertig" und verschwindet wieder im Gebüsch.
Franco geht nun doch zu ihr herum, sieht sie mit der großen Astschere arbeite und muss kurz grinsen.
Endlich fertig will sie aus der schmalen Gasse zwischen Zaun und Strauch raus und zieht sich mit einem Ast ihr Haarband raus.
Er sieht sie das erste Mal mit offenen Haaren und erkennt, sie hat ein Gesicht wie eine zarte Elfe, sieht einfach hübsch aus und in seinem Bauch flattern die Schmetterlinge plötzlich wieder.
Neyla bemerkt, dass ihr Haarband weg ist und sieht sich danach um.
Franco entdeckt es, holt es aus den Ästen und pflückt gleich drei kleine Äste aus ihrer unbändigen Haarpracht.
Sie zuckt zurück als sie seine Hand auf ihrer Gesichtshöhe wahrnimmt und stolpert vor Schreck fast in den Strauch.

"Hey, das bin doch nur ich, der Franco. Ich tu dir doch nichts" versucht er sie zu beruhigen und sieht sie überrascht an.
Oli kommt langsam ran und sagt "wird Zeit für Pause, du bist schon seit vier Stunden dran."
Sie drückt sich mit Abstand an Franco und Oli vorbei und geht zur Mauer wo eine Flasche Wasser steht.
Franco beobachtet sie und sagt nur "irgendwie ist sie schreckhaft."
"Ich mag mir nicht vorstellen wie es ist auf der Straße und im Wald zu leben" antwortet Oli leise und krauelt seine beiden Hunde.
Joker kommt ran, kuschelt sich an Franco und wird ebenfalls gekrauelt.

Neyla hebt, nach ein paar Schluck Wasser, die Schere wieder auf und will schon dem nächsten Strauch an die Äste als Wibke ruft "Leute Essen ist fertig."
"Super und morgen koche ich" antwortet Franco und Oli fügt an "komm Neyla, du auch, Essen."

Nach dem Essen verschwindet Neyla gleich wieder nach draußen und schneidet weiter Sträucher, zupft Unkraut und kümmert sich um den Vorgarten.
Franco beobachtet sie eine Weile vom Küchenfenster aus und bespricht dann einige Dinge mit Oli.
Enya und Falk spielen draußen im Vorgarten mit den Hunden und Wibke kümmert sich um die Wäsche.

Neyla arbeitet bis zum Abend und macht es wieder schön im Vorgarten.
Als sie abends müde bei Franco rein kommt bemerkt er wie erschöpft sie ist und fragt "soll ich mich um das Abendessen kümmern?"
"Musst du nicht zwingend. Ich geh mich schnell duschen und dann mach ich das" antwortet sie leise und fügt an "gibt wohl heute nichts Aufwendiges."
Sie verschwindet und ist nach 20 Minuten zurück, kümmert sich um das Abendessen und bekommt das Telefonat mit Francos Schwester mit.

"Teresa, ja natürlich freu ich mich wenn die alle schon Halloween hier sind und dann bis 2. Januar bleiben..... nein, ich kann niemanden bei mir aufnehmen, mein Gästezimmer ist aktuell vermietet...... nein das werd ich bestimmt nicht..... ja da reden wir nochmal drüber" hört Neyla und spürt wie ihr flau im Magen wird.

Beim Abendessen sagt Franco nicht viel und verschwindet mit Joker während Neyla noch alles wegräumt.
Irgendwann klingelt es und Teresa, die Schwester von Franco steht draußen.
"Ich suche Franco, meinen Bruder" erklärt sie gleich und drängt sich in das Haus.
Neyla bemerkt gleich den missbilligenden Blick von Teresa und spürt das flaue Gefühl wird deutlicher.
"Franco ist noch mit Joker raus, kommt aber sicher gleich zurück" antwortet Neyla freundlich und fragt "möchtest du etwas trinken, Kaffee, Tee, Wasser.....?"
"Nein danke. Du kannst eigentlich schon mal packen, denn die Verwandtschaft kommt und wir brauchen das Gästezimmer" erklärt Teresa gerade heraus und ist schon die Treppe rauf in Neylas Zimmer.
Als Neyla oben ankommt holt Teresa bereits Kleidung aus dem Schrank und legt alles auf das Bett.
Neyla spürt wie sich plötzlich alles um sie dreht und fällt.

"Hey Neyla aufwachen. Ja komm, mach die Augen auf. Sehr gut" hört sie Olivers Stimme und blickt ihn verwundert an.
Im Flur hört man Franco schimpfen "Teresa, das war übergriffig. Das geht so nicht und vor allem du kannst nicht einfach in mein Haus kommen, meine Mitbewohnerin rauswerfen und deinen Besuch einfach hier einquartieren."
Neyla schafft es endlich aufzustehen und sieht sofort Teresa hat ihre Sachen gepackt.
Oli sagt "ruhig atmen Kleine. Du kommst zu mir und Wibke."
Er nimmt ihren großen Seesack, schiebt Neyla an Franco und Teresa vorbei und erklärt "sie kommt zu uns."

Neyla endet bei Oliver im Gästezimmer, zweifelt mal wieder und Wibke erkennt die Gedanken bei ihr.
"Neyla, du kannst hier bleiben und hier wohnen" erklärt sie freundlich und Oliver fügt an "ruh dich aus."
Franco taucht etwas später auf und schimpft im Flur "meine Schwester ist unmöglich. Ich hoffe Neyla verzeiht mir das."
"Lass sie erstmal. Die Kreislaufschwäche war ein Warnschuss. War wohl alles etwas viel für sie" erklärt Wibke und Oli fügt an "sie schläft jetzt und das sollten wir alle jetzt tun."
Franco geht wieder und alle beschließen schlafen zu gehen.