Kapitel 3: Auf der Flucht / Amy

430 16 4
                                    

Dana PoV :

"Warum wir?!", fragte ich Kim, als ich weinend in ihrem Bett lag. Sie legte einen Arm um mich und schaute mich aufmunternd an. Sie zog die Decke etwas höher, als ich anfing laut zu schluchzen.

"Psst! Du musst leise sein, wenn du nicht willst dass der Soldat wieder rein kommt."
Nur noch ein paar Lampen waren an, doch trotzdem war es stockdunkel. Leise hörte man das Wimmern der anderen.

"Kim ich will das nicht...", fügte ich hinzu.

"Wir haben keine andere Wahl.", sagte sie aufmunternd, "du hast heute gesehen wozu die hier fähig sind."

Ich schaute sie ungläubig an und fragte traurig: "Wie schaffst du es so tapfer zu bleiben?"

Sie schaute in meine Augen, doch wandte den Blick bald wieder auf das obere Bett. Man sah nur die zerlumpte Matratze von unten. Sie dachte über irgendetwas nach, aber worüber? Sie starrte Löcher in die Luft und ignorierte mich fast, nur ihr Arm lag noch um meiner Schulter. Fragend suchte ich Augenkontakt, doch sie versuchte meinem Blick auszuweichen.
Seufzend drehte ich mich in Richtung Wand und starrte die früher weiße Wandfarbe an, jetzt war sie grau und dreckig.

Plötzlich strich sie über meinen Oberarm und flüsterte mir leise ins Ohr: "Ich habe einen Plan."

Ich bekam Hoffnung und drehte mich ruckartig um, damit ich in ihre strahlenden Augen gucken konnte.

"Was hast du vor?", fragte ich neugierig.

"Auf dem Gelände auf dem wir heute waren, dort bewachen nur zwei Soldaten jeweils die Ausgänge. Es gibt mehrere, bedeutet wenn wir sie überwältigen könnten wir...", in diesem Moment unterbrach ich Kim in ihrem Fluss.

"Fliehen?"

Sie nickte und zum ersten Mal leuchteten ihre Augen wieder.

"Aber was passiert wenn wir es nicht schaffen? Wir haben nicht mal Waffen um sie zu überwältigen.", argumentierte ich.

"Wir können sie auch erpressen, Kleine.", versuchte sie mich beruhigen.
Ich legte nun auch einen Arm um sie, da mir echt kalt war. Das Wimmern verstummte langsam und Ruhe kehrte in den Raum.

"Mal schauen womit wir morgen gedemütigt werden.", erzählte mir Kim, doch ich konnte nicht anders als auf ihre nicht behandelten Wunden zu schauen, was sie aber nicht bemerkte.

"Kim?", fragte ich.

"Ja?"

"Ich bewundere dich wie du so stark sein kannst."

Ich konnte sehen wie ihre Augen feucht wurden, doch sie drehte sich plötzlich weg von mir in den Raum.

"Alles okay mir dir? Habe ich was Falsches gesagt?", fragte ich verwirrt.

"Schon okay, schlaf jetzt.", wimmelte sie mich schnell ab.

"Aber ich will nicht nach oben in mein Bett", bettelte ich.

"Das hab ich ja auch nicht gesagt!", motzte sie mich an.

"Aber du hast es angedeutet!"

"Nein hab ich nicht!", meckerte sie mich an
"Aber...", setzte ich an.

"Nichts aber! Schlaf jetzt!", schrie sie mich fast an.

"Sei nicht so laut, sonst kommt noch...", wollte ich Kim warnen, doch ich wurde durch das laute Öffnen der großen schweren Tür geweckt. In der Tür erschien ein großer Soldat, welcher grimmig guckte.

"RUHE JETZT!", schrie er in das Zimmer, worauf jede ruckartig ihre Lampe ausmachte.

Ängstlich kauerte ich mich hinter Kim und beobachtete die Situation. Langsam betrachtete ich die rechte Hand des Soldats, welche sehr angespannt war. Ein paar Mädchen stellten sich schlafend, andere wurden durch das Brüllen geweckt und andere darunter auch ich erstarrten bei dem Anblick des Mädchens, welches er mit der Hand am Schopf klammerte. Sie war ungefähr so groß wie Kim und hatte zerrissene Kleidung an.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: May 15, 2015 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Run, Sister! Run!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt