Kapitel 1: Rekrutierungen

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Dana PoV:

Gelangweilt öffnete ich die Wohnungstür und putzte meine Schuhe auf der Fußmatte vor unserem Haus. Sofort flog mir der wunderschöne Geruch von leckeren Kartoffelpuffern in die Nase. Schnell zog ich meine Jacke aus und warf diese auf den Boden, hinterher kam mein Schulranzen. In schnellen Schritten lief ich gerade aus ins Esszimmer und fand dort meine Mutter in ihrer Kochschürze und an unserem großen Tisch saß meine Schwester. Wie immer total gelassen und... einfach nur atemberaubend in ihrer Haltung. Ihre langen braunen Haare bedeckten ihre Schultern und ein paar blonde Strähnchen glitzerten von der Sonne die aus unserem Fenster herein schien.

"Ich bin wieder da!", rief ich gut gelaunt. Mutter erblickte mich und stellte den Teller mit Kartoffelpuffern auf den Tisch, den sie aus der Küche geholt hatte. Ihr braunes Haar ähnelte stark dem meiner Schwester, genauso wie ihre große schlanke Statur. Sie nahm mich in den Arm und fragte mich: "Wie war die Schule, Kleines?"

Ich löste mich und sprach: "Wie immer, aber meine Lieblingsschwester war nicht da."

Mutter grinste und ging glücklich in die Küche um Besteck aus dieser zu holen und laut hörbar räusperte ich mich, um die Aufmerksamkeit meiner Schwester zu haben.

Sofort erhob Kim ihren Blick und schaute mich mit ihren strahlenden grünen Augen an. Sie sprang auf und nahm mich ebenfalls in den Arm.

"Na Schwesterchen?", fragte sie mit ihrer tiefen Stimme und löste sich aus meinem Arm. Sie lächelte. Normalerweise bin ich total in mich gekehrt, aber wenn sie da ist, kann ich, ich selbst sein und dafür danke ich ihr.

"Mama hat für uns Essen gemacht, ich kam auch gerade erst nach Hause.", sagte sie zu mir und wir setzten uns nebeneinander an dem Tisch. Mutter kam herein und meckerte: "Ihr könntet mir ruhig mal helfen, ihr seid alt genug."

Kim musste sich ein Grinsen verkneifen und auch ich versuchte weg zu schauen, ich hasste diese ungemütliche Stille. Zum Glück wurde diese unterbrochen, denn die Haustür wurde aufgeschlossen. Kurz danach kam mein Vater mit lauten Schritten in das Zimmer.

"Hey Dana! Komm mal her.", rief er freundlich und ich stand auf um ihn zu begrüßen, nachdem er seine Aktentasche beiseite legte.

"Wie war dein Tag, Papa?"

"Ganz gut, Süße, ist bei dir auch alles okay?", entgegnete er.

Ich nickte und nahm ihm seine Jacke ab, um sie aufzuhängen. Als ich wieder zurück ins Wohnzimmer kehrte, hatte er sich schon auf einen Stuhl gesetzt.

"Dana, gib Daddy einen Kuss." Dies tat ich, doch als ich mich wieder neben Kim setzen wollte, zog er mich an meiner Hand zurück. Ich starrte ihn an, doch Kim machte mit lautem Räusbern auf sich aufmerksam. Vater schaute sie böse an und auch Kim war nicht gerade erfreut, dass er nur mich begrüßte.

"Hallo? Ich bin auch noch da!", erklärte Kim und ich löste mich aus seinem Griff. Jetzt ging das schon wieder los! Die beiden können sich nicht gut leiden, immer wieder kommt es zu Streit und immer wollen sie, dass ich mich auf eine Seite stelle, aber ich hab doch beide lieb!

Ich wusste was jetzt kam, deswegen ging ich in die Küche um Mum zu helfen. "Die streiten schon wieder.", sagte ich während ich die Küche betrat. Mutter nickte nur und fügte hinzu: "So wie jedes Mal."

Sie litt ein wenig darunter, aber sie war der Meinung, dass es normal wäre. Außerdem sagt Papa, wenn man 18 Jahre alt ist, ist man selbstständig und wohnt nicht mehr zu Hause. Kim ist nun 19, doch zum Glück 2 Jahre älter als ich. Da kann ich mich glücklich schätzen noch ein wenig Zeit zu haben.

Ich räumte mit Mutter die restlichen Dinge auf den Tisch und dann aßen wir, während jeder von seinem Tag erzählte. Es schien so idyllisch umd friedlich, wie eine perfekte Familie, zumindest für diesen Augenblick. Auch aus unserem Fenster schaute man sofort auf Land, was auch kein Wunder ist bei so einem Dorf. Um in die Stadt zu kommen, brauch man sehr lange, auch wenn Lemaleka nicht sehr groß ist.

Run, Sister! Run!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt