2-Der Traum

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„Der Traum von Gestern ist die Wirklichkeit von heute und morgen."
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Maya P.o.V

Schlagartig öffne ich meine Augen und finde mich auf dem Boden wieder. Ich habe immer noch Schmerzen in meinem Rücken und um ganz sicher zu sein, dass da nichts ist begebe ich mich so schnell wie möglich und voller Panik zu meinem Spiegel. Erst nach zwei Versuchen schaffe ich es aufzustehen ohne gleich danach zu stolpern. Zu meinem Glück ist nichts zu sehen, was mich etwas beruhigt aber...da ist ein blauer Fleck an meiner Schulter....wahrscheinlich nur von dem Sturz....oder?

Ich atme laut aus und drehe mich wieder zu dem Fenster an dem ich stand und schaue erneut hinaus. Aber diesmal ist etwas anders. Ich kann es nicht genau beschreiben aber ein anderes Gefühl durchfährt mich, als sich mein Blick auf den Albtraumteil des Reiches richtet. Ich umschlinge meine Arme mit meinen Händen, weil mir plötzlich kalt wird und sich eine Gänsehaut an meinen Armen bildet.

Ich kann das alles langsam nicht mehr ignorieren, ob es mir gefällt oder nicht aber dieser Traum muss doch eine Bedeutung haben. Ja, ich weiß natürlich das das alles nicht echt ist, was ich ständig erlebe... oder vielleicht doch? Den Satz den Dream ganz oft erwähnt erscheint plötzlich schlagartig in meinen Gedanken: Es ist niemals nur ein Traum.
Was ist, wenn das in meinem Fall zutrifft? Ich kann mich aber einfach nicht überwinden Dream alles zu erzählen. Ich habe Angst. Glaubt nicht ich hätte es nie versucht aber immer bevor ich davon sprechen konnte hat sich etwas in mir geweigert.

Ich will mich ablenken und ich sehe wieder die Uhr in meinem Blickfeld. Stimmt ja, das Treffen mit Lucienne und es ist schon eine halbe Stunde nach unserer verabredeten Zeit vergangen. Also beschließe ich mich sofort auf den Weg zur Bibliothek zu machen. Desto weiter ich mich von dem Fenster entferne desto schneller vergeht dieses eigenartige Gefühl und auch die Gänsehaut ist wie weggepustet, was eine kleine Verwirrung in mir zurücklässt.

Nach ein paar Schritten treffe ich auf Mervyn, den Hausmeister des Schlosses, der ganz offensichtlich sehr damit beschäftigt zu sein scheint eine Lampe zu reparieren. Deshalb entscheide ich mich fix an ihm vorbei zu schleichen und nur ein kleines Hallo von mir zu geben. Ich gehe weiter und bin schon kurz vor der Tür der Bibliothek, bevor diese sich plötzlich öffnet.

Lucienne P.o.V

Ich stoße fast mit Lady Maya zusammen, kann mich aber gerade noch stoppen.
> Miss Maya, welch eine Überraschung. Ich dachte eigentlich sie würden gar nicht mehr in meiner Bibliothek auftauchen, obwohl sich meine Bücher doch so sehr nach ihnen sehnen. < Ein Lachen entweicht mir und ich richte meine Brille etwas zurecht.

Ein breites Lächeln zeichnet sich in Lady Mayas Gesicht ab: > Es tut mir furchtbar leid aber es ist....etwas dazwischen gekommen und ich wurde dadurch etwas aufgehalten. Eine kleine Standpauke von Mervyn. <
In ihren Augen sehe ich etwas anderes. Sie scheint mich anzulügen aber ich will diese Sache etwas langsamer angehen lassen. Also lege ich einen Arm um ihre Schulter und drücke sie etwas an mich: > Das ist doch nicht schlimm Miss, also welches Buch möchten sie denn heute gerne lesen? <

Wir gehen zurück in die Bibliothek. Auf halben Weg zu meinem Schreibtisch lasse ich sie los, gehe zu einem Regal und suche nach drei Büchern, die sie etwas aufheitern sollten, da ihre Stimmung sehr gedrückt zu seien scheint. Ich lege alle auf einen der anderen Tische: > Hier, sie kannst meinetwegen jedes lesen, wenn sie wollen. Oh Verzeihung...< Ich räume etwas von den Büchern die verstreut auf dem Tisch liegen zur Seite: > Der Lord hat gestern sehr viel gelesen und erneut danach nicht wieder aufgeräumt. <

Ein kleines Schmunzeln entweicht Lady Maya: > Ganz nach dem Motto: Ach Lucienne wird es schon richten, nicht? <
Ich stimme ihr etwas genervt zu und sortiere die Bücher dann zurück an ihren Platz. Lady Maya hat sich schon gesetzt und angefangen eines der Bücher zu lesen aber sie sieht abgelenkt aus.

> Bedrückt sie vielleicht etwas, Miss? Sie können ruhig offen mit mir darüber sprechen. Wir sind hier ganz unter uns. < Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und beobachte sie von dort. Als sie ihren Kopf hebt und mich anschaut, lächle ich, um meine Aussage zu unterstreichen.

Erst scheint sie etwas zu zögern antwortet dann aber doch: > Lucienne. Ich habe eine Frage oder eher gesagt zwei. Wenn man immer wieder ein und den selben Traum träumt hat das dann etwas zu bedeuten? Und ist es normal, nachdem man in dem Traum verletzt wird und nach dem Aufwachen immer noch Schmerzen oder sogar Wunden hat? <

Diese Fragen überrumpeln mich etwas und ich muss erst einmal meine Gedanken sortieren, um das zu verstehen, was Lady Maya da gerade von sich gegeben hat: > Was haben sie geträumt? <, ohne auf diese Fragen zu antworten spreche ich meine Gegenfrage etwas zu harsch aus und versteife mich etwas.

> Das war keine Antwort auf meine Fragen Lucienne. Du machst mir damit Angst. <
Ich versuche mich wieder etwas zu beruhigen: > Verzeihung, Miss aber diese Fragen....Ich möchte ihnen wirklich keine Angst bereiten aber nach meinem Wissen ist letzteres nicht normal. Albträume sind zwar dafür geschaffen aber andere zu verletzen ist unmöglich. Haben sie schon mit Lord Morpheus darüber gesprochen? <

Lady Maya schüttelt heftig ihren Kopf: > Nein, ich kann das nicht, das geht nicht. Ich würde ihn nur zur Last fallen und womöglich von der Arbeit abhalten. Ich habe außerdem keine Lust auf Streit, kannst du mir nicht vielleicht helfen Lucienne? <

> Wahrscheinlich nicht. Die einzige Möglichkeit die besteht und die einzige Macht, die ich besitze ist in ihr eigenes Buch zu blicken. Mit etwas Glück kann ich dort vielleicht die Ursache für diese Ereignisse finden. <
Ohne auf die Antwort zu warten, begebe ich mich zu dem Regal, mit dem Buch über ihr Leben. Nachdem ich es gefunden habe, öffne ich es sogleich und lese aufmerksam.

Miss Maya erhebt sich nach mehreren Minuten und stellt sich an meine Seite: > Und, was ist? <
Ich kann es nicht wirklich glauben aber muss dennoch die Wahrheit sagen: > Ich verstehe das nicht Miss, aber ich kann darüber überhaupt nichts in ihrem Buch finden.....
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„Erst wenn wir nicht mehr ängstlich sind, beginnen wir zu leben."
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Sandman, the King of Dreams 2 (FF-Netflix Serie)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt