5-Vertrauen

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„Vertrauen findest du nur bei Menschen, die mit deiner Seele umgehen, als wäre es deine Eigene."
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Erzähler P.o.V

Auch die Augen von Dream sind auf die beiden verschlungen Hände gerichtet. Er zieht seine Augenbrauen zusammen und ein Hauch von Wut erfasst ihn. Als er in den Augen seines Gegenübers blickt und die offensichtliche Verletzlichkeit in ihnen erkennt, verwandelt sich die Wut in Mitgefühl und ein wenig Reue.

Dream spürt, wie seine Augen feucht werden und sein Umgebung verschwimmt etwas: > Wieso hast du es mir nicht gesagt, Maya. Du hast dieses Problem seit ich dich neu erschaffen habe und somit ist es meine Schuld. Trotzdem wolltest du nicht, dass ich es erfahre. Vertraust du mir etwa nicht? <
Maya lässt seine Hand los, worauf sie sich zu einer Faust formt.

> Ich hatte Angst, verstehst du? Ich habe es so viele Male versucht aber ich bin immer daran gescheitert. Und ja verdammt....natürlich vertraue ich dir. Du bis mein Freund aber ich wollte dir einfach nicht zur Last fallen. Ich muss ja nicht meine negativen Probleme auch noch auf dich projizieren oder? <

Für einen Moment herrscht absolute Stille zwischen den beiden und auch in ihrer Umgebung scheint sich nichts mehr zu regen oder Geräusche zu machen.
Dream nimmt vorsichtig den Arm von Maya und zieht sie in eine Umarmung: > Du wirst mir nie zur Last fallen. <, sagt er und drückt sie noch etwas mehr an sich. Erst kann Maya mit der Situation nicht richtig umgehen, klammert sich dann aber doch an seinen Mantel und drückt ihn ganz fest: > Es tut mir leid....Lass mich.....bitte nicht los Dream....Nur für diesen einen Moment will ich einmal meine Sorgen und all den Schmerz vergessen....bitte. < Sie versucht die Tränen zu unterdrücken, kann es aber nicht.

Erst denkt sie, dass Dream sie loslassen will aber er drückt sie nur noch fester an sich, ohne sie aus seinen Armen zu lassen.
Dream legt eine Hand an ihren Hinterkopf und schließt seine Augen. Er sorgt dafür, dass ihre negativen Gedanken für diesen Moment verschwinden.
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Beide stehen jetzt wieder im Thronsaal. Oliver fliegt auf Dreams Schulter und lässt sich dort nieder. Dieser versucht ihn wegzuscheuchen aber Oliver lässt dich davon nicht beeinflussen, was Maya ein Lachen entlockt.
Dream dreht sich zu den Buntglasfenstern und geht ein Stück die Treppe hinauf: > Ich habe bezüglich deiner Träume eine wirklich unberuhigende Vorahnung. Ich weiß, dass du keine der drei Personen kennst und auch keine Gesichter gesehen hast aber ich möchte dich fragen....<

Wieder formen sich die Steine zu den abtrünnigen Albträumen und bei einem beschleicht Maya ein komisches Gefühl, dass sie kennt. Wieder einmal wird ihr so eigenartig kalt. Etwas von Angst erfüllt schaut sie erst zu Dream und zeigt dann auf eines des Fenster.

> Ich verstehe, also bestätigen sich damit meine Befürchtungen. Das ist der Korinther, einer der Abtrünnigen. Ich habe ihn einst als Albtraum erschaffen und tat das, wofür er bestimmt war aber nach einer gewissen Zeit fing er an daran Gefallen zu finden, unschuldige Menschen zu töten und andere wiederum zum Mord anzustiften. Er rebellierte gegen mich, seinem eigenen Erschaffer und Schützer. Ich wollte ihn zur Vernunft bringen mit einer Bestrafung aber bevor ich diese überhaupt ausführen konnte, wurde ich von Roderik Burgess gefangen genommen. Seitdem mordet er weiter lustig in der Weltgeschichte umher und anscheinend hat er jetzt auch einen Platz in deinen Träumen gefunden. <

Maya setzt sich auf eine der Treppenstufen, so das Dream jetzt über ihr steht und von oben auf sie herabblickt: > Ich brauche deinen Mut, Carter und deine Vorstellungskraft. <
Sie nickt: > Was soll ich tun? <
> Du musst versuchen, die Person die hinter dir steht dazu zu bringen, dass du sie sehen kannst. Versuche mit ihr Kontakt aufzunehmen, indem du mit ihr sprichst. Falls der Korinther auftauchen sollte, musst du versuchen herauszufinden, was er von dir will. Ich werde versuchen in deinen Traum zu gelangen, damit ich dir im schlimmsten Fall helfen kann. <

Maya nickt: > Alles klar. Also ich gehe jetzt nochmal in die Bibliothek und lese mein Buch weiter. Möchte der Lord vielleicht mitkommen? < Die Aussage unterstreicht sie mit einem humorvollen Lächeln.
Dream mag es aber überhaupt nicht, wenn Maya ihn so nennt, also neckt er sie ein wenig: > Mit dem größten Vergnügen, kleine Kreatur. <
Sie gehen nebeneinander zur Bibliothek und Dream erhält noch einen Fausthieb gegen den Arm, wovon er sich aber keineswegs angegriffen oder bedroht fühlt. Er findet es sogar sehr amüsant, wenn Maya anfängt sich gegen seine Neckereien zu wehren aber ganz unverdient ist es ja auch nicht.

Dream P.o.V

Ich sitze an einem Tisch und Maya hat es sich in meinem Sessel gemütlich gemacht. Für gewöhnlich lasse ich niemanden außer mir dort sitzen aber jetzt mache ich eine Ausnahme. Ich beobachte, wie aufmerksam und schnell sie ihr Buch verschlingt und konzentriere mich dann wieder auf mein Eigenes.

Lucienne macht wie immer nebenbei ihre Arbeit und sieht sehr beschäftigt aus, weshalb ich sie jetzt nicht stören möchte. Ich habe mir in den letzten Monaten schon zu viel erlaubt, was sie betrifft obwohl sie mir am treusten geblieben ist. Deshalb versuche ich mich jeden Tag etwas zu ändern und auch besser mit meinen Untertanen umzugehen. Gnade für diejenigen, die gegen meine Regeln verstoßen und unschuldige Seelen verdammen, können sie jedoch nicht erwarten. Was das betrifft bleibe ich hart.

Maya streckt sich und steht auf, doch kurz bevor sie überhaupt einen Schritt gehen kann, fängt sie an etwas zu schwanken, um dann plötzlich hinzufallen. Zum Glück ist der Bibliotheksboden mit Teppich ausgelegt, was die Wahrscheinlichkeit für Verletzungen verringert.
Lucienne und ich eilen zu ihr. Ich setzte mich neben Maya auf den Boden und streiche ihr ein paar ihrer Haarsträhnen aus dem Gesicht: > Passiert das öfter? <

Ich drehe meinen Kopf zu meiner Bibliothekarin: > Ja, My Lord. Immer wenn sie zu ausgelaugt ist von dem vielen Reisen fällt sie einfach von einem Moment auf den anderen in den Schlaf. <
> Das bedeutet, dass sie jetzt träumen sollte. Ich muss mich beeilen, sonst schaffe ich es nicht in ihren Traum zu gelangen, bevor sie wieder aufwacht! Räum schnell die Bücher von diesem Tisch. Ich muss sie darauf legen. <

Lucienne folgt meinem Befehl. Ich nehme Maya hoch und trage sie zu dem Tisch. Vorsichtig lege ich sie ab und nehme ihre linke Hand in meine, dann schließe ich meine Augen und stelle mir ihre Gedanken wie eine riesigen Raum mit Türen vor, in die hineinblicken kann.

Ich versuche in ihrem Kopf weiter vorzudringen aber es gelingt mir nicht. Eine Tür ist verschlossen und das ist ungewöhnlich. Ich versuche es erneut aber dort ist wieder eine Blockade, die anscheinend auch noch an meiner Kraft zu zerren scheint. Ich muss sofort abbrechen, sonst verliere ich mich in ihrem Gedanken und damit könnte ich schweren Schaden anrichten.
Ich lasse einen genervten, kraftlosen Laut von mir.
> My Lord, was ist mit euch. <
> Ich schaffe es einfach nicht in ihren Traum zu gelangen.....<
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„Erst wenn man stolpert, achtet man auf den Weg."
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Sandman, the King of Dreams 2 (FF-Netflix Serie)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt