Kapitel 54

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Kirishimas Sicht:

Ungewiss bezüglich eines gegenwärtigen Standes des recht gefüllten Gerichtssaal und der laufenden Verhandlung durchkämmten meine Finger Trost spendend moosgrüne Strähnen der, noch immer leise vor sich hin schluchzenden, Mutter unseres einstigen Klassenkameraden, wobei auch Katsukis schmächtige Gestalt von einem unscheinbaren Beben durchzogen wurde. Während das leise Schluchzen der beiden zunehmend mehr von der relativ behaglichen Ruhe der verzweigten Gerichtsflure verschluckt wurde, wand die mollige Figur der moosgrünhaarige Frau sich ruckartig aus meinen Armen. Sich tief durchatmend die bereits angetrockneten Tränen von den gerundeten Wangen wischend schniefte Inko mit einem kleinen warmen mütterlichen Lächeln: „K-katsuki, ich weiß d-dass es das Vergangene n-icht wieder ungeschehen macht...aber jetzt wo d-du wohl ganz wahrscheinlich a-aus diesem toxischen Haushalt rausgenommen w-wirst, würde ich gerne irgendwas für dich tun, wo i-ich doch zuvor nie w-as unternommen hatte. Und ich weiß e-es ist nicht sonderlich viel, w-was ich besitze, u-und dir bieten kann. Aber ich würde dir gerne d-die Chance auf eine normale von nun an unbeschwerte Jugend s-schenken..." Kurz durchatmend und sich etwas aufsetzend fuhr die Mutter unseres ehemaligen Klassenkameraden fort: „Ohne verantwortliche V-erwandte, die fortan für Förderung d-deiner Entwicklung und deine Erziehung a-aufkommen können, wird sicherlich eine gerichtliche Inobhutnahme veranlasst...U-und ich würde dir gerne dieses sichere Heim a-anbieten, nicht nur a-als Sühne für Izukus Taten...Falls es an m-meiner jetzigen Wohnung liegt, dass diese dir zu viele t-triggernde Reize beherbergt, kann ich uns auch i-irgendwas anderes, neues finden. G-gib mir nur ein paar W-wochen Zeit, i-ich..." Sich ebenfalls leicht von mir loseisern erwiderte der aschblondhaarige, wobei er sein von Tränen aufgequollenes Gesicht schniefend an meiner bekleideten Schulter abschmierte: „N-nein nein, d-du brauchst dir nicht e-extra eine neue Bleibe suchen...I-ich werde nicht bei dir einziehen, i-ich bin dazu e-einfach noch nicht b-bereit. A-ber ich werde mich a-ab und zu blicken l-lassen...E-es wäre dir gegenüber n-nicht fair, wenn ich von dir verlangen würde jede Erinnerung an ihn zu v-verdrängen. Denn t-trotz seiner Taten, teilst du noch immer ein paar schöne Erinnerungen a-an ihn. Er soll dir s-so im Gedächtnis erhalten bleiben..." Erneut in Tränen ausbrechend umklammerte die ältere Frau Katsuki, was dieser ein wenig überfordert, jedoch mit einem unscheinbaren Lächeln erwiderte.

Aufgeschreckt durch das schallende Knarzen der Pforte zum Gerichtssaal schreckten mein aschblondhaariger Klassenkamerad und die moosgrünhaarige Frau auseinander, während zwei unserer Lehrkräfte und Rektor Nezu an uns herantraten. Einen Arm um die schlanke Taille seines Liebhabers, Present Mic, windend erklärte der schwarzhaarige Profiheld schläfrig: „Bis sich eine geeignete Pflegefamilie finden lässt, wurde Bakugo in die Obhut der Schule und im Besonderen mir, als euer Klassenlehrer, gegeben. Außerhalb der Schule wird Bakugo daher weiterhin im Wohnheim oder bei uns unterkommen...Und ähm soweit es...naja uhm für Bakugo in Ordnung ist, würden Hizashi und ich ihn legal adoptieren und für den Fall, dass dies auch in Bakugos Interesse ist und er angesichts der Taten seiner Erzeuger seinen Nachnamen ablegen möchte, würden wir uns erfreuen falls er meinen Namen annehmen würde...Also Katsuki, was einst du dazu?" Es nicht wagend dem suchenden Blick unseres Klassenlehrers direkt zu begegnen, nuschelte Angesprochener ungewöhnlich geräuscharm, wobei er seinen Blick nicht von dem gekachelten Boden abwand: „J-ja, ich würde mich wirklich freuen..." Seinen blondhaarigen Schüler ein warmes Lächeln entgegenbringend verwob der schwarzhaarige Profiheld seine Hand mit der seines Partners, während dieser mit aufgeplusterten Wangen muffelig brummte: „Na schön, dieses Mal werde ich noch nach geben...aber dafür wird unser nächstes meinen Nachnamen annehmen, verstanden?!" Während Aizawa-Sensei den blondhaarigen Profiheld mit unschuldigen Küssen beschwichtigte, erklärte Rektor Nezu verbindlich: „Katsuki, deine Erzeuger dürfen sich dir zukünftig nicht mehr als 100 Meter nähern und keinerlei Versuche unternehmen dich zu kontaktieren...Dies ist der jetzige Stand, es könnte sich eventuell nochmals, was an den Anordnungen ändern." Dies nur mit einem unscheinbaren Nicken zur Kenntnis nehmend blickte Katsuki noch immer nicht von den gekachelten Fußboden auf, weswegen Mic vorschlug langsam zurück zum Schulgelände zu fahren. Augenblicklich hellhörig werdend rief die grünhaarige Frau uns zu, während wir uns nach einem kurzen 'Auf wiedersehen, Miss Midoriya' bereits abwanden: „Besucht mich mal, ihr beiden und falls, irgendwas sein sollte zögert nicht euch bei mir zu melden...Ach und vergesst mich nicht bei der Einladung für eure Hochzeit..." Damit wedelte Inko mit ihrer Hand über ihres fülligen Gesichts, wobei wir zeitgleich das Gerichtsgebäude verließen.

I'll make you hear the voice of my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt