SECHSUNDZWANZIG

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Taehyung

Nachdem die Uhr zwölf geschlagen hatte und es offiziell Baekhyuns Geburtstag war, kam die Party erst so richtig in Gange. Baek trank Shots was das Zeug hielt und wir schmissen uns kleine Trips, zur Feier des Tages. Mein Kopf lehnte an Jeongguks Schulter, er gab mir einen Joint und ich nahm ein paar Züge, während wir Chanyeol und Kai beim Karaokesingen zusahen. Das riesige Wohnzimmer war ein einziges Chaos, doch das hatte Baekyhun schon vorhergesehen. Seine Eltern waren verreist — geschäftlich. Es tat ihnen leid, dass Sie den Geburtstag ihres Sohnes verpassten, aber im Endeffekt hatten sie keine Wahl, sagten Sie. Es standen nunmal Meetings an. Seine kleine Schwester blieb für heute Abend bei den Großeltern.

Ich fühlte mich gut — sehr gut sogar. Jeongguks Arm lag um meine Schultern und seine Hand warm an meiner Hüfte. Mit Sehun lief es gut. Er war zwar etwas mürrisch und warf mir immer wieder erwartende Blicke zu, doch er unternahm nichts, als ich jedes Mal den Kopf schüttelte. Auch Jeongguk ließ er in Frieden. Jimin ließ sich neben mich fallen und bot mir einen Schluck seines Mischgetränks an, ich lehnte allerdings ab. »Nicht so der Trinker, oder?« Er lallte etwas, doch nicht allzu schlimm. Ich lachte nur und Jeongguk tat es mir gleich. »Würde dir auch nicht schaden.«, meinte der Braunhaarige. Jimin zeigte ihm den Mittelfinger und grinste ironisch. Dann stellte er sein Glas auf den Sofatisch — ebenfalls aus Glas — und legte sich ausgestreckt neben mich. Er gab schwermütige Geräusche von sich, was mich zum Lachen und Jeongguk zum Seufzen brachte. 

»Komm, setz dich hin, du Schnapsdrossel! Wehe, du pennst hier ein.« Ich musste noch immer grinsen. Jeongguk setzte sich plötzlich auf, sodass ich ebenfalls meine Position ändern musste. Er rüttelte an Jimin, doch dieser wehrte sich nur mit geschlossenen Augen. Die beiden diskutierten noch, dass Jimin sich doch gefälligst zusammenreißen und Jeongguk ihn einfach in Ruhe lassen sollte. »Lass ihn einfach schlafen.«, mischte ich mich dann ein und legte Jeongguk meine Hand auf die Schulter, sodass er aufhörte, an Jimin zu rütteln. »Später ist er dann wieder fit.«, erklärte ich und zog den Älteren wieder näher zu mir. Ich vermisste es, ihn ganz bei mir zu haben. Er gab sich schließlich geschlagen und drückte mir einen schnellen Kuss auf, ehe er sich wieder zu mir setzte und mich in seine Arme legte. Doch es dauerte keine zehn Sekunden, da meldete sich Jimin wieder zu Wort. »Mir ist übel.«

Es war nur ein Murmeln, doch wir hatten ihn beide verstanden. »Fuck, Chim. Echt, jedes Mal!«, beschwerte sich Jeongguk sofort und setzte den Blondhaarigen ruckartig auf. »Vorsichtig.«, ermahnte ich ihn. »Holst du ihm ein Wasser?«, fragte Jeongguk und ich nickte nur, ehe ich schon aufstand und in Richtung Küche lief. »Es geht schon wieder.«, hörte ich Jimin noch sagen, doch ich schüttelte nur grinsend den Kopf und lief weiter. Ich fand eine Flasche stilles Wasser im Kühlschrank und stellte sie auf den Tresen. Dann suchte ich in den unteren Schränken nach einem kleinen Putzeimer, den ich zur Sicherheit mitnehmen wollte — man konnte ja nie wissen. Ich kniete vor dem letzten Schrank, als das laute Zuknallen der Küchentür mich aufschrecken ließ. Ich verlor die Balance und fiel auf den Hintern. Als ich mich zur Tür umdrehte, musste ich seufzen.

»Sehun. Du hast mich erschreckt.«, sagte ich und rappelte mich wieder vom Boden auf. In den Schränken hier war nirgends ein Eimer zu sehen. »Ach ja? Hast du wen anders erwartet?«, fragte er, während er große Schritte auf mich zu machte. Nach nur wenigen Augenblicken stand er schon bei mir, am anderen Ende des Küchentresens. Ich lachte, schüttelte den Kopf und nahm die Wasserflasche zur Hand. »Nein.«, antwortete ich schlicht und sah ihn bloß an. Es schlich sich sein typisches Grinsen auf seine Lippen, das einem zeigte, wie überlegen er sich fühlte. »Wie ging's dir so — also, in letzter Zeit?«, fragte ich ihn dann einfach, als wir uns für einige Momente nur angesehen hatten. Ich wandte den Blick ab und lehnte mich mit dem Rücken gegen die Theke.

BEING WITH HIM, kookvWo Geschichten leben. Entdecke jetzt