2.If the memories would come back.
Das erste was man wohl merkt, wenn man mit einem Kater aufwacht sind wahrscheinlich die Schmerzen die einen von nun an bis zur Aspirin verfolgen werden. Aber komischerweise ist das bei mir nicht im geringsten das was ich spüre. Denn das erste woran ich denke als meine Augen den ersten Schlag machen ist, wer da neben mir liegt?
Und sofort, als ich meine Gedanken freien Weg gemacht habe, kommt die Bestätigung, das ich auch normal bin: Die Kopfschmerzen setzen ein und mein bereits aufgerichteter Körper zuckt wieder nach hinten und lässt einen stechenden Schmerz am Rücken frei. Was zum Teufel habe ich gestern nur angestellt?
Aller mühen stehe ich jetzt ganz auf meinen Wackeligen Beinen und sehe auf die Person neben mir runter. Erschrocken stelle ich fest, dass ich diesen Kerl noch von Gestern kennen muss, irgendwoher...
Ich kneife die Augen zusammen, das kann doch nicht wahr sein? Ich habe keine Ahnung was sich letzte Nacht abgespielt hat. Aber ich weiß, dass ich so besoffen war, als ob ich "Gestern" ausradieren wollte. Aber warum zum Teufel liegt dieses Exemplar von Mensch neben mir auf dem Boden? Halb ausgezogen, also sozusagen nackt.- Definitiv zu nackt für mich. Angewidert schaue ich von ihm auf und suche Beweismittel, das es nicht so weit gekommen ist, als ich gerade davon ausgehe, aber ich muss meine Inspektion abbrechen, da Sophie sich gerade über meine Verwirrtheit lustig macht.
"Lass den Scheiß und sag mir was passiert ist.", fauche ich sie an und bete, dass sie es weiß und das sie meine Bedenken verneinen kann.
Sie scherzt lässig: "Keine Sorge, du hast nicht mit diesem Typen geschlafen. Den habe ich mir gestern geschnappt, aber ich habe keine Ahnung wie du das geschafft hast, diesen einen Kerl zu verführen.."
Mein Gesicht läuft rot an und meine Hände packen ihre Schultern fest. "Was habe ich gestern getan?! Was ist passiert"
"Da hat jemand wohl ein Black out?", kichert sie aber ich bleibe ernst und sehe sie entsetzt an.
"Sag mir was Gestern mit mir abgegangen ist. Sofort."
"Okay, okay... Ich sag's dir, so gut wie ich mich dran erinnern kann. Und glaub mir das kann ich fast genau so wenig wie du. Weißt du noch, wie du mit mir rein gekommen bist, ich mir einen Kerl gefunden hab und dir es zu langweilig geworden und du nach oben bist?"
"Nicht mehr so klar, aber das ist nicht wichtig, was ist dann passiert?"
Sie zuckte mit den Schultern. "Eine Stunde später bist du dann mit diesem Typen runter und ihr seit zu den Getränken gegangen, da habt ihr euch erst mal ordentlich bewusstlos getrunken und ich wollte euch ja stoppen, aber ihr hattet so viel Spaß...", zwinkert sie.
Haha. Alkohol.
"Sophie. Haben der Typ und ich rumgemacht?"
"Ehm, man könnte das denken. Aber keine Sorge, kein Mensch wird sich an diese Party jemals erinnern werden. Bestimmt war jeder so voll wie wir."
"Oh Gott, bitte sag nicht wir haben mehr als nur rumgemacht?", ich versuche ihren Worten glauben zu schenken aber das ist nicht so leicht, wenn sich alles nur noch wie Klebstoff vermischt. Erst mal muss ich einen klaren Film vor Augen haben. Eine Story, die sich in meinem Gehirn wie Tesa abspielt.
"Ich... Hoffe nicht?"
Ich könnte durchdrehen, sie hat keinen blassen Schimmer was ich mit diesem Typen angestellt habe. Besimmt wissen es schon alle - ausser mir. Mein Gehirn zieht seine Steckdose und ich würde am liebsten diesen Abend ausradieren. Ich würde ihn sogar mit meinen Figernägeln wegkrazen, oder ihn einfach ungeschehen machen.
Zwei blanke Freundinnen wie zwei Blätter papier, deren Erinnerungen aus durchsichtigen Tesafilm besteht. Mein erster Tag in meiner halb neuen Gegend und alle werden mich als Flittchen kennen.
„Scheisse Scheisse Scheisse!", schreie ich während ich langsam mit meinen Knien zu Boden sinke und meinen Kopf auf den Boden lege.
„Diese Stadt bringt nur Unglück!", seufze ich in mich hinein.
Tränen tropfen auf den unechten Parkett und ich fahre mit meinen Fingern fragend darüber.
"Warum zur Hölle bin ich dann nur zurückgekommen?"
