K A P I T E L 4

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L O R E N A 


Panisch sah ich in Lexys Augen, während sie selbst so laut brüllte, dass meine Ohren zu piepen begannen. „Liv!" Dämmernd und in einem Echo, dass diesen großen Raum erhüllte, hörte ich blanke Furcht in meiner Stimme. Schmerzhaft drehte sich mir der Magen um und ich war mir sicher, wir kamen hier nicht mehr lebend raus.

Kurz huschten meine Augen zu der großen, ganz in Schwarz gekleideten Gestalt, die sich etwas schwarzes über den Kopf gestülpt hatte. Nur ein Teil seiner Haut und die Augen konnte ich in der Dunkelheit erkennen, da der Mond durch die zersprungenen Fensterscheiben schien. Übelkeit stieg in mir auf, während ich endlich Livs und Marilyns kreischenden Stimmen hörte. „Scheiße, wo seid ihr denn?!" Der Kopf, der Person, die an Lex zerrte, schoss zum Eingang. Leise knurrte die tiefe Stimme, weshalb ich schlagartig von einem Mann ausging. Wild, unkontrolliert und heftig prallte mein Herz gegen meine Rippen. Wimmernd begann Lex zu weinen, während sich um mich herum alles zu drehen begann, als er endlich ihr Bein losließ und uns den Rücken zuzukehren.


Alles an mir fühlte sich taub an, doch ich hörte das Klappern meiner Zähne, was mir verriet, wie stark ich zitterte. Der Atem meiner besten Freundin war deutlich hörbar, ebenso wie das Schluchzen, das ihre Kehle verließ.

Hände, die plötzlich auf mir lagen, ließen mich schreien und zusammenzucken. „Was ist denn mit euch los?" Marilyns Stimme brachte mich zum Aufsehen. Er war nicht mehr zu sehen, doch ich war mir sicher, er würde noch hier sein und uns beobachten. „Wir müssen hier raus... Sofort", hauchte Lexy, weshalb ich zu ihr sah und große Angst in ihren nassen Augen erkannte.

Blitzartig stand sie auf und ich wollte ihr nachtun, doch ich war nicht in der Lage dazu mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. „Shit Lore, komm!" An meinem Arm zog Lexy mich hoch, während ich immer noch spürte, dass meine Gehirnzelle nicht funktionieren wollten, denn ich nahm durch denn Schock auch ihre Stimmen nur dämmernd wahr. „Er ist immer noch hier!" Diese Worte hörte ich allerdings deutlich. Wie ich es tat, wusste ich nicht, aber ich rannte. Ich rannte so schnell ich konnte, während mir wieder bewusst wurde, ich war die langsamste von uns, denn wenn Lex mich nicht halten und gleichzeitig mitziehen würde, wäre es reines Glück, wenn ich noch erkennen konnte.

Als ich einen frischen Luftzug spüren konnte, blickte ich mich um und sah nur verschwommen, denn meine Augen waren durch die Angst mit Tränen überlaufen. Noch nie hatte ich das erlebt. Alles zog an mir vorbei, während ich nichts davon wirklich wahrnehmen konnte, auch wenn ich mich umsah. Das einzige das immer wieder vor meinen Augen auftauchte, war eine große schwarze Gestalt, während mein eigener Schrei in meinem Kopf hallte.

„Marilyn!" verließ schreiend meine Kehle. Meine Stimme hörte ich nicht, doch der Druck der durch meine Kehle drang, war deutlich zu spüren. Sie war auf den Stufen gestolpert und gefallen, während ich mich schon über sie fallen sah, ehe ich Olivias Arm erkannte. Erleichtert atmete ich ein uns sah dabei, wie sie Lyn wieder nach oben riss.

„Scheiße, tut das weh" Endlich hörte ich wieder etwas, denn die Stille in mir, brachte Panik in mir auf. Nichts zu hören, nichts richtig sehen zu können und zu wissen, jemand war hinter uns her, ließ meine Beine weich werden.

Plötzlich wurde es wieder heller, während der Druck aus meiner Brust etwas verschwand, weil der Mond uns den Weg zeigte. Für einen Augenblick sah ich automatisch nach hinten blickte und mir schwor, dieses Gebäude nie wieder zu betreten. „Siehst du jemanden?!" Blitzartig sah ich zu Lex und schüttelte den Kopf, während auch ihre Augen blanke Panik ausstrahlten.

The BurglaryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt