L O R E E N A
Mit Herzrasen betrachtete ich mich im Spiegel. Ganz in Schwarz gekleidet, wie ein Einbrecher eben. Straff hatte ich meine Haare zurückgebunden und mein Make-Up hatte ich heute definitiv kräftiger gestaltet, falls uns jemanden beobachten sollte. Sonst trug ich eher weniger Make-Up, da meine Mutter das nicht gerne sah.
Erschrocken fuhr ich zusammen und wurde durch meinen Klingelton aus meinen Gedanken gerissen. „Scheiße", wisperte ich und konnte nicht fassen, dass mein Handy mir so einen Schrecken einjagen konnte. Schnell lief ich zu meinem Schreibtisch und nahm es in meine Hand.„Hey", ging ich ran, nachdem ich Lexys Namen gelesen hatte. „Wir sind auf den Weg zu dir",
informierte sie mich, weshalb ich aus dem Fenster sah und blanke Dunkelheit erkannte. Immer mächtigeres Grummeln beherrschte meine Magengrube und ich war kurz davor, den drein eine Lüge aufzutischen. Bauchweh oder etwas ähnliches.
„Okay", murmelte ich und wünschte mir, meine strengen Eltern wären hier und würden mich um diese Uhrzeit wieder nicht rauslassen. „Wie lange braucht ihr denn noch?", fragte ich und atmete tief durch, ehe ich nach meiner Tasche griff. „Höchstens 10 Minuten", erwiderte Marilyn, was mir verriet, dass Lex mich auf Lautsprecher geschaltet hatte.
„Bis gleich", sagte ich, bemerkte dabei, dass mein Blut schneller durch meinen Körper fuhr und genau das machte mir große Angst. Ich wollte nicht behaupten, dass es etwas übernatürliches gab, denn das konnte ich nicht beweisen. Doch wenn es etwas gab, wollte ich es weder stören, noch verärgern.
Mein Handy steckte ich in meine Hosentasche und wandte mich nochmal zum Spiegel. „Da wird schon nichts passieren", flüsterte ich mir selbst zu und nahm meine Jacke vom Stuhl, da es draußen nicht mehr so warm war, wie vor einigen Wochen noch. Das Licht in meinem Zimmer schaltete ich aus, ehe ich es doch wieder eifrig anmachte und erst das Flurlicht anschalten wollte. „Ganz toll. Ich kann doch die nächsten Wochen sicher nicht schlafen", murmelte ich, als das Licht an war und ich meine Zimmertür schloss. Horrorfilme ließen mich zum Teil schon Nächte lang nicht schlafen und sollte ich heute Nacht auch nur ein Geräusch, das nicht von uns ausging, wahrnehmen, würde mich das sicher lange wach halten.
Es war ein merkwürdiges Gefühl, jetzt schon so eine Angst zu verspüren, obwohl ich noch in meinem sicheren zuhause war. Meine Lippen presste ich aufeinander und setzte mich auf die letzte Stufe der Treppe. Das Bild an der Wand mir gegenüber starrte ich an und sah mich im rosa Kleid und meine Eltern. An diesen Tag erinnerte ich mich genau, denn wir waren bei den Nachbarn zum Grillen eingeladen. Vergessen würde ich diese Stunden dort nie und den Ärger, da ich die weiße Tischdecke von Mrs. Johnson versaut hatte, ebenfalls nicht. Es war ein Versehen, doch das zählte bei meiner Mom nicht. Das sie ein hibbeliges Kind hatte, war ihr unangenehm gewesen und ich dachte ebenfalls ungern an diesen Tag zurück.
Mit großen Augen sah ich zu Tür, als es klingelte. Seit wann stiegen sie denn aus und hupten nicht? Mein Herz begann schneller zu schlagen, doch ich ging davon aus, dass Liv nochmal auf die Toilette musste. Schmunzelnd stand ich auf und lief auf die Eingangstür zu.
„Musst du nochmal auf..." Sofort stoppten meine Worte und meine Atmung hielt an, da ich Livs Wangen nicht auf der Straße oder der Einfahrt sah. Sofort blickte ich mich um, doch sah oder hörte absolut nichts. Das Blut, dass mir durch die Venen schoss, verriet mir, dass ich innerlich panisch wurde und es wurde schlimmer, als ich einen Briefumschlag auf der Fußmatte vor der Tür liegen sah.
Verängstigt sah ich mich nochmal um und drehte mich im selben Augenblick nach hinten, da ich ein Geräusch wahrgenommen hatte. „Verfluchte Scheiße", wisperte ich und drehte mich sofort wieder nach vorne. Die Angst, jemand könnte vor der Tür aufgetaucht sein und ich kehrte ihm den Rücken zu, holte mich ein. Zögernd ging ich in die Hocke, versuchte währenddessen mich zu beruhigen, doch das Windspiel auf unserer Veranda machte das alles noch unheimlicher. Mit einem Druck in der Brust, öffnete ich den kleinen weißen Umschlag und sah rein. Einen weißen Zettel zog ich raus und weitete die Augen. „Bleib zuhause... Vertrau mir" las ich leise und für mich selbst vor.
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The Burglary
Lãng mạnVier Mädchen. Eine unterschiedlicher als die Andere. Die Schüchterne, die Temperamentvolle, die Anständige und der Miesepeter des Grüppchen. Nie wagten sich die vier etwas. Denn in einer Vorstadt, wie der, in der sie lebten, bekam doch immer einer...