L O R E E N A
Nachdem wir den Flur weiter entlang gelaufen waren, griff fester in die Hand meiner besten Freundin. „Lexy, ich will gehen", hauchte ich, auch wenn wir immer weiter rein liefen. „Ich habe ein ungutes Gefühl", wisperte ich ehrlich und das hatte sich nach diesen Akten nur verstärkt.
Für einen Moment dachte ich an meine Oma. An ihre strahlenden Augen. An ihre liebevolle Art und daran, wie sie uns jeden Sonntag einen Kuchen gebacken hatte. Wilder begann mein Herz zu pochen, ehe ich zusammenzuckte, als ich Lix schreien hörte. „Scheiße!" Die Angst und die Dunkelheit ließ eine eisige Kälte durch meinen Körper ziehen. „Ich hasse solche Puppen", rief Olivia, ehe ich selbst schrie und etwas zersplittern hörte.
Mit riesigen Augen hielt ich den Atem an, als ich sie sah. „Penny", hauchte ich und musterte die Porzellanpuppe, die meine Oma auf ihrem Kamin hatte. Nur, dass ihr Gesicht nicht in Teile gesprengt war. Panisch versuchte ich nach Luft zu schnappen und betrachtete die Puppe mit den grünen Augen und roten Haaren, die jetzt einen Riss im Gesicht hatte.
„Komm, wir gehen hier lang." Mit einem Ruck zog Lexy mich mit sich. „Hier wird sicher weniger auf uns warten..." Ihre Stimme klang gelangweilt, auch wenn sie versuchte, es vor mir zu verbergen. „Wir können hier bleiben!", informierte ich sie und wollte ohnehin erreichen, dass wir in einer Gruppe blieben.
„Lore, wenn das so weitergeht, rieche ich gleich Dünnschiss von dir...", gab sie von sich, was mich tief durchatmen ließ, denn weit war ich mit diesem Magenziehen und Herzrasen sicher nicht mehr entfernt. Benebelt folgte ich ihr in einem Raum und biss mir auf die Lippe, denn ich war mir sicher, sie wollte in einen Raum, der mehr Spannung in sich hatte.
„Lore, du bist meine beste Freundin, mein Herz schlägt nur für dich... Ich begleite dich auf jeden Weg", sagte sie, weshalb ich zu schmunzeln begann und ihr einen Kuss auf die Wange gab. „Können wir hier raus?", wisperte ich, auch wenn ich ihr den Spaß nicht verderben wollte. „Ich will hier nur raus", flüsterte ich und drehte mich zu ihr. Erschrocken fuhr ich zusammen, als ich ihre Hand auf meiner Wange spürte. „Bevor dir etwas passiert, will jeder sicher die mit der großen Klappe umlegen. Du hast also Zeit zu laufen", schmunzelte sie, ehe sie tief Luft holte. „Ich würde dich niemals zurücklassen, egal was für eine Angst ich habe", erwiderte ich, denn Lexy gab mir immer Halt. Sie war da, wenn ich geweint hatte, wenn meine strengen Eltern unzufrieden waren. Sie stellte sich immer vor mich, wenn mich jemand ansprach, von dem sie wusste, ich wollte nicht angesprochen werden.
Lexy war die große Schwester, die ich niemals hatte. „Ich weiß", wisperte sie schmunzelnd. „Wenn ich jemandem vertraue, dann dir." Erstaunt sah ich sie an, denn Liv und Marilyn würden sie auch niemals im Stich lassen.
„Niemand von uns würde dich jemals im Stich lassen", erinnerte ich sie und Lexy nickte. „Du sicher niemals", flüsterte sie und umgriff mein Kinn, was mich schmunzeln ließ. Erschrocken zuckte ich zusammen, als ich ein Geräusch hörte. „Hast du das gehört?", wisperte ich und blickte sofort wieder zu ihr, nachdem ich den Klang wahrgenommen hatte. „Das kam von Olivia und Lyn", sagte sie, weshalb ich zur Seite sah. „Sicher?", fragte ich, da ich mir sicher war, das Geräusch kam von der anderen Seite. „Ganz sicher", flüsterte Lex und ich vertraute ihr blind, da ich selbst mir sowieso alles einbildete.
„Oh mein Gott", hauchte ich, als wir in einen Raum liefen, in dem kleinere Tische, sowie Stühle zu sehen waren. „Kinder", wisperte ich und blieb stehen, denn diesen Gedanken konnte ich nicht ertragen. „Hier waren Kinder Lex", murmelte ich und sah auf den kleinen Tischen sogar noch Bilder die gemalt wurden zu sehen waren.
„Fuck!", brüllte sie, was ich ihr nachtat und nicht mal verstand, weshalb, bis sie plötzlich kleiner wurde und ich nicht mehr ihr Gesicht erkannte, sondern eine schwarze Gestalt.
„Liv!", schrie ich wie am Spieß und bemerkte, dass alles an mir wie betäubt wurde. Doch ich griff in ihre Haut, um sie nicht loszulassen. Fest prallte mein Körper auf den Boden, auf dem Lexy lag und mich angsterfüllt ansah.
„Nicht!", rief ich panisch und hatte nicht mal wahrgenommen, dass sie wirklich zu Boden gerissen wurde und jemand an ihrem Bein zerrte. „Ich lasse nicht los", hauchte ich wie in Trance, verstand die Welt nicht mehr und hoffte, wir waren nicht wirklich hier.
Schreiend krallte Lexy ihre Hand in meine, während ich es sah und fühlte, dass mein Herz zu schlagen aufhörte. Ich würde sterben. Das war heute Nacht sicher und es wurde mir bewusster, als ich in Lexys panisches Gesicht sah. Ängstlich brüllte sie, während ihre Fingernägel in meinem Handrücken brannten, da sie so fest zugriff. „Nicht loslassen Lore!", schrie sie, während ich das Gefühl hatte, keine Kraft zu haben, um sie festzuhalten.
„Lass sie los!" Meine Stimme schrie wild und ich hielt sie fest, während ich die Panik in Lexys Augen sah.
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The Burglary
RomanceVier Mädchen. Eine unterschiedlicher als die Andere. Die Schüchterne, die Temperamentvolle, die Anständige und der Miesepeter des Grüppchen. Nie wagten sich die vier etwas. Denn in einer Vorstadt, wie der, in der sie lebten, bekam doch immer einer...