Sorry für die Verspätung ❤️
L O R E N A
Der Druck in meiner Brust wuchs, als Olivia mehr auf das Gas ging und ich bemerkte, wie der Wagen nach hinten raste. Es war wie das ekelige Gefühl, dass ich auf einem Rummel immer hatte, wenn meine besten Freundinnen mich den freien Fall Turm, der von ganz oben nach unten rast, schleppten. Ein Gefühl, das ich kaum beschreiben konnte, aber genauso fühlte es sich an, nur, dass ich gerade damit rechnete, dass wir jeden Augenblick einen Unfall bauen würden.
„Wir sind gleich aus dem Wald! Ich sehe die Straße schon." Olivia klang erleichtert und doch höllisch panisch zugleich, während ich mich immer noch nicht traute, meine Augen zu öffnen. „Das Auto kommt immer näher" Wie wild schlug mein Herz gegen die Rückenlehne, als ich meine Hand auf Marilyns legte, da ihr Wimmern lauter wurde.
„Ich verstehe das einfach nicht...", hauchte Lex, ehe ich meine Hand nach vorne streckte und sie auf ihre Schulter legte und weiter betete, dass wir diese Nacht überleben und vergessen würden. „Festhalten!" Befahl Olivia, was mich von Lexy ablassen ließ. Fest umgriff ich den Griff an der Tür, während ich wahrnahm, wie sie lenkte und Marilyn zu kreischen begann, weshalb mein Puls weiter in die Höhe schoss, denn die Hubel, die ich unter meinem Hintern spürte, zeigten deutlich, dass wir uns nicht mehr auf dem Weg befanden, der für Autos gedacht war. „Liv, pass auf!", schrie Lex, ehe ich die Augen aufriss, als ein Knall ertönte und mein Oberkörper nach vorne gestoßen wurde. Für Sekunden fehlte mir der Atem, denn ich hatte mich nicht angeschnallt und war mit dem Kopf gegen die Kopflehne des Beifahrersitz geknallt.
Doch Zeit blieb Olivia nicht, denn sofort legte sie den Vorwärtsgang wieder ein, bevor sie Gas gab und ich meinen Kopf zur Seite drehte, denn aus dem Wald, aus dem Liv gerast war und nun davon war, flogen mir förmlich die Scheinwerfer entgegen. Fest presste ich meine Lider aufeinander, während mein Blut in meinen Ohren rauschte und ich mir sicher war, er würde seitlich in uns rein brettern.
Ein weiterer Knall ertönte allerdings nicht und ich empfand es als gutes Zeichen, dass mein Rücken in den Sitz gepresst wurde. „Scheiße, er folgt uns weiter", rief Lex, weshalb ich mich wieder traute, die Augen zu öffnen. Heftig zitterten meine Hände und von hinten sah ich, dass meine beste Freundin in den Seitenspiegel sah. „Ich kann nicht mehr..." Marilyns weinende Stimme ließ ich zu ihr sehen. „Wo muss ich lang Lexy?" Fragte Olivia, weshalb ich immer noch wie in Trance nach vorne sah und zu ihren Händen blickte, die sie fest um das Lenkrad krallte. Trotz dessen, dass ihre Knöchel weiß waren, erkannte ich, dass sie wahnsinnig zitterte.
Stumm sah ich zu meinen Fingern, die ich mittlerweile in meinen Oberschenkel gekrallt hatte. Bringen tat es mir allerdings nichts, denn meine Beine zitterten genauso, wie meine Finger. „Lex verdammt! Wo muss ich lang?!" Zögernd und als würde mir eine riesige Last auf dem Kopf liegen, hob ich meinen Kopf und legte ihn zur Seite.
„Nach rechts. Du musst nach rechts!" Erneut schloss ich meine Augen, denn im Rückspiegel hatte ich gesehen, dass die Scheinwerfer immer noch leuchteten. „Er hat das Fernlicht angeschaltet... Es blendet mich durch die Spiegel Lexy", rief Olivia, bevor mir selbst ein panisches Kreischen aus der Kehle rutschte, als Lex gegen den Rückspiegel schlug. „Auf deiner Seite kannst du die Spiegel einklappen Liv", informierte Lexy sie, bevor sie sich nach hinten drehte und ihre Augen zusammenkniff. „Aber dann sehe ich doch nichts mehr!"
„Tust du jetzt auch nicht...", kopfschüttelnd sah ich, dass Olivia ihre linke Hand vom Lenkrad nahm, ehe sie sich nach Sekunden wieder daran festklammerte. „Das Kennzeichen. Versucht das Kennzeichen zu erkennen oder zumindest die Automarke." Sofort wandte auch ich mich um, aber kniff die Augen zusammen, da sie unfassbar hell waren. „Ich sehe nichts", erwiderte ich und konnte durch die hellen Scheinwerfer und den Tränen in meinen Augen nicht einmal die Automarke erkennen. „Ich glaube es ist ein Toyota. Limousine!" Marilyn schien mehr sehen zu können, während mir auffiel, dass wir förmlich über die Landstraße flogen, so schnell fuhr Olivia. „Er kommt wieder näher Liv und so wie es aussieht, will er die Spur wechseln" Lex hatte etwas raues rauchiges in der Stimme, das gerade mehr zum Vorschein kam, weil der Schock sie etwas verlassen hatte. „Sicher ein Toyota Lyn?", hakte Lex nach.
„Nein, aber eine Limousine", antwortete sie, weshalb ich mich erneut umdrehte und hoffte, jetzt wo er nicht mehr direkt hinter uns fuhr, mehr erkennen zu können. „Ich glaube der Wagen ist schwarz oder dunkelblau... Vielleicht auch grau", sagte ich, denn es war definitiv eine dunkle Farbe. Leider war der Wagen zu weit weg und auch die Lichter blendeten mich noch, weshalb ich das Nummernschild nicht sehen konnte.
„Wir kommen gleich in der Stadt an, wo genau soll ich hin?", fragte Olivia und hörte sich erneut beruhigter an. „Zum Stadtgarten", erwiderte ich und wusste, dort war abends immer viel los. „Die nächste Kurve wird knapp", sprach sie uns an und ich nickte, während Lexy immer noch versuchte das Auto zu erkennen.
„Lex, setz dich richtig hin und schnall dich wieder an!", befahl Liv, ehe ich dabei zusah, wie wir an unserem Stadtbild vorbeirasten. „Folgt der Wagen uns noch?", wollte Olivia wissen und hatte wahrscheinlich dieselbe Hoffnung, wie auch ich und die war, dass wer auch immer das war, jetzt umdrehen würde. „Ja", gab Marilyn rufend von sich
„Scheiße, scheiße, scheiße...", flüsterte sie verzweifelt und raste die Straße in die Stadt rein. „Wieso folgt er uns denn noch?!", knurrte sie und nahm die rechts Kurve, während ich wusste, gleich waren wir am Stadtgarten angekommen, an dem hoffentlich genauso viele Menschen wie sonst am Wochenende waren.
„Liv, er gibt Gas!" Brüllte Lexy, die ihr Gesicht wieder nach hinten gewandt hatte. „Fuck!", rief sie, während ich die Augen aufriss, als sie plötzlich das Lenkrad umriss. „Was machst du de...", schrie Marilyn, bevor ich meinen Blick zur Scheibe wandte und bemerkte, wie wir um eine Kurve rasten. Größer wurden meine Augen, als ich eine Hausmauer nur noch wenige Meter entfernt sah und mir sicher war, wir würden in sie stoßen.
Das Schreien, dass von uns ausging, sorgte erneut dafür, dass ich kurz darauf nur noch Piepen hörte. Gerade als ich dachte, es wäre vorbei, spürte ich wieder einen Ruck, der meinen Rücken in den Sitz drängte. „Oh heilige Scheiße", kommentierte Lex. „Ich dachte..." Sie stoppte, während wir zustimmend nickten, denn wahrscheinlich hatten wir alle an dasselbe gedacht.
„Wo ist er der Wagen denn jetzt hin?", wollte Lexy wissen und runzelte verwirrt die Stirn, bevor ich plötzlich Livs Gesicht sehen konnte. Ruckartig begann Marilyn zu schreien. „Liv..." Doch es war zu spät denn ich fühlte den Knall, der unseren Wagen zu Seite stieß...

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The Burglary
RomanceVier Mädchen. Eine unterschiedlicher als die Andere. Die Schüchterne, die Temperamentvolle, die Anständige und der Miesepeter des Grüppchen. Nie wagten sich die vier etwas. Denn in einer Vorstadt, wie der, in der sie lebten, bekam doch immer einer...