Kapitel 10

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Pov. Eliana

Verzweifelt sitze ich auf meinem Bett und starre auf mein Handy. Wie zu erwarten habe ich heute zwei verschiedene Audios von zwei verschiedenen Leuten erhalten. Sowohl Daniel, als auch Violett haben mir zum Geburtstag gratuliert und das in zwei recht langen Nachrichten festgehalten. Während mich Violett an unsere Verabredung am Wochenende erinnert, hat mir Daniel gesagt, dass ich mir den Abend freihalten soll. Meine Schwester hat sich wie gewohnt schon einige Tage vorher für den Nachmittag angekündigt. Seufzend lasse ich mich zurück ins Bett fallen und starre die Decke an. Seit meinem kleinen Sprint am Sonntag, der heulend am See endete, habe ich nur das Nötigste mit beiden gesprochen. Begründet habe ich das mit meiner Arbeit, um sie zu vertrösten. Auf der Arbeit wurde ich von meiner Freundin und Chefin gefragt, wie es meinen Kindern geht. Nachdem ich ihr versichert habe, dass es allen wieder gut geht, habe ich mich in die Arbeit gestürzt. Meine letzten Tage bestanden lediglich aus Arbeit und meinen Kindern. Ich möchte mir nicht die Möglichkeit geben, meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Ich stehe noch immer dazu, dass ich meine Ehe und meine Affäre nicht bereue, aber wenn ich darüber nachdenke, ist mir einfach nur zum Heulen zumute. Natürlich bestand Cornelia darauf, dass ich an meinem Geburtstag einen freien Tag habe. Auch wenn sie mir damit einen Gefallen tun möchte, bewirkt es leider das genaue Gegenteil. Ich wische mir über die feuchten Augen, beantworte schnell beide Audios und verlasse dann mein Bett.

Die Kinder sind in der Schule und so habe ich gerade keine Ablenkung. Rastlos tigere ich durch die Wohnung und überlege mir, was ich gerade tun könnte. Zuerst entscheide ich mich dafür, in die Küche zu gehen und mir Frühstück zu machen. Da ich keinen großen Hunger habe, bleibt es heute bei einem Brot und einer Tasse Tee, welche ich nach kurzem Nachdenken vor dem Fernseher verzehre. Ich suche mir einen Film raus, kuschle mich wegen der frischen Temperaturen draußen in eine Decke und genieße die Geschichte, die sich auf dem Bildschirm abspielt. Er schafft es tatsächlich, mich durchweg abzulenken und meinen Gedanken keinen Raum zu lassen. Als dann allerdings der Abspann läuft, suche ich verzweifelt nach etwas anderem, das ich tun kann.

Einige Stunden später, die ich mit dem Putzen meiner ohnehin schon sauberen Wohnung verbracht habe, stehen meine Schwester und mein Schwager vor der Tür. Daniel hat mir geschrieben, dass er sich ein wenig verspätet, was mir nur recht ist. Ich weiß nicht, was es in mir auslösen wird ihn zu sehen, und ehrlich gesagt habe ich große Angst davor, genau das herauszufinden. Ungern würde ich vor ihm in Tränen ausbrechen. „Hallo? Eliana?" Verwirrt sehe ich auf und blicke in das fragende Gesicht meiner Schwester „Wo warst du denn mit deinen Gedanken?" Ich schüttle den Kopf „Bei Daniel." Während sie mich neugierig mustert, beginnt ihr Mann zu schmunzeln „Denkst du darüber nach, was er für heute Abend geplant hat?" Fragend sehe ich ihn an „Wieso weißt du- Nein, vergiss es. Eigentlich ist es klar, dass du davon weißt." Er schmunzelt „Ich werde dir allerdings nicht verraten, was es ist." „Wie gemein!" Er lacht über meine gespielt wütende Bemerkung und zwinkert mir dann zu „Ich kann dir versichern, dass es dir gefallen wird."

Wir belassen es dabei und wechseln das Thema auf Alltagsthemen. Die beiden erzählen mir von ihren Jobs und von den Tagen, an denen meine Kinder bei ihnen sind. „Die Mädchen wollten schon wieder Uno spielen und der Wetteinsatz waren mal wieder Kekse. Ich habe diesmal abgelehnt." Ich beginne zu kichern „Die drei wissen genau, wie sie daran kommen." Meine Schwester schmunzelt „Ja, die drei sind sehr schlau. Und wenn sie ihren Hundeblick aufsetzen, kann ich ihnen nur sehr schwer widerstehen." Ich nicke „Ich weiß, was du meinst. Aber sie jedes Wochenende mit Keksen zu versorgen, ist keine gute Idee." Meine Schwester sieht mich nachdenklich an „Wie wäre es, wenn ich etwas anderes backen würde?" Ich sehe sie mit hochgezogener Augenbraue an „Was war der Wetteinsatz?" Meli wird kleinlaut und setzt ein unsicheres Grinsen auf „Es könnte sich um Schokomuffins handeln." Kopfschüttelnd seufze ich „Wie haben sie das denn geschafft?" „Sie haben mich in Monopoly abgezogen und mir vorher das Versprechen abgerungen, ihnen Muffins zu backen." Matthias legt ihr eine Hand auf die Schulter und sieht sie schelmisch an „Gut, dass du nur Sekretärin bist. Du könntest niemandem einen Wunsch abschlagen und wir wären sehr schnell pleite, wenn du ein Büro weiter sitzen würdest."

Empört öffnet sie den Mund, um sich zu verteidigen, schließt ihn dann aber wieder und wird stattdessen sehr leise „Das ist unfair! Die drei sind eben meine Nichten und sie sind die Einzigen, denen ich keinen Wunsch abschlagen kann." Sie macht eine kurze Pause, ehe sie noch leiser fortfährt „Außerdem bin ich gern die coole Tante." Mein Schwager und ich beginnen zu lachen und ich lege Melina eine Hand auf ihre „Das kannst du auch gerne sein. Ich finde es großartig, dass dich die drei so sehr lieben und dass sie dich so gern besuchen. Ich möchte nur nicht, dass sie dich eines Tages lediglich mit selbst gebackenen assoziieren." Die Blondhaarige gibt sich geschlagen „Hast ja recht."

Kurz darauf kommt dann auch Daniel mit den Kindern wieder. Die Kleinen fallen uns allen sofort um den Hals, ehe sie sich an den Tisch setzen und meinen Mann voller Vorfreude ansehen. Er stellt einen Karton auf den Tisch und gibt mir einen Kuss, ehe er die anderen begrüßt. In dem Karton befindet sich eine Schwarzwälder Kirschtorte, die er extra für heute gekauft hat. Er sagt uns, dass wir schon anfangen können und er sich noch kurz anziehen würde. Während Lily vorsichtig damit beginnt, die Torte zu teilen, erklärt sie mir, dass sie ewig vor dem Kindergarten standen, als sie Yume abholen wollten. Fragend sehe ich zu meiner Kleinsten, die mir sofort antwortet „Papa hat noch mit Yvonne geredet." Ich nicke ihr zu und warte darauf, dass sich mein Mann zu uns gesellt und sich ebenfalls ein Stück Torte nimmt. Anders als ich erwartet hatte, ist es überhaupt nicht komisch, neben ihm zu sitzen. Im Gegenteil: Seine Anwesenheit löst die gewohnte Geborgenheit in mir aus und alle negativen Gedanken sind wie weggewischt. Wissbegierig sehe ich ihn an „Was hast du denn so lange mit Yvonne besprochen?"

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Ein Schloss aus Lügen, Geheimnissen und der großen LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt