Die Prinzessin ... oder der Prinz?

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Ihr Absätze klacken auf den Boden, als sie sich auf die Suche nach ihrer Stiefmutter macht. Ihr Gesicht ist vor Wut verzerrt. Es ist etwas unbeschreibliches passiert und nun möchte sie von ihrer Stiefmutter Rede und Antwort gestehen.  Endlich hat sie sie gefunden, im Thronsaal. Rasch geht sie auf ihre Stiefmutter zu. „Mutter", sagt sie als sie noch nur einige Schritte von ihr entfernt ist. 

Ihre Stiefmutter dreht sich lächelnd zu ihr um. Sie findet, dass ihre Mutter immer so freundlich lächelt, was sie jedoch nicht weiß ist, dass sich dahinter in der Frau die Wut aufstaut. Die Frau findet ihr adoptiv Kind zu verwöhnt. 

Leise seufzt sie. „Mutter, jemand hat meinen Schokoladenkuchen gegessen. Weißt du wer es war?", fragt sie dann genervt. 

Die Mutter, immer noch freundlich lächelnd antwortet: „Nein, mein Schatz. Tut mir Leid." 

Wieder seufzt sie. „Dann muss ich wohl noch andere Fragen", meint sie und verlässt wieder den Saal. Ihre Schuhe klacken, als sie sich auf den Weg nach dem Dieb macht. 


So langsam verziehen sich die lächelnden Gesichtszüge der Mutter und sie seufzt angestrengt. Ein Mann kommt hinter dem Thronsessel hervor. „Vielen Dank, meine Gebieterin", sagt er unterwürfig. Um seinen Mund kann man noch Schokolade erkennen. 

„Klappe du, Depp. Was futterst du auch seinen Schokoladenkuchen?" Sie holt einmal mit der Hand aus und streicht über seine Haare, da der Mann sich vorher noch duckt. „Dieses Blag weiß nicht was es heißt Respekt zu haben und würde noch unseren Plan zu nichte machen", sagt die Frau zu ihrem Diener. „Als Dank dafür wirst du dafür sorgen, dass der kleine Prinz verschwindet. Er ist eh eine Schande für sein Volk. So jemand kann kein König werden, zieht sich Mädchenkleidung an und verhält sich wie ein Mädchen. Eine Schande so Etwas", sagt die Frau angewidert. 

Der Mann fängt an zu zittern in ihrer Nähe. Er ist seiner Gebieterin zwar für immer Dankbar was sie schon für ihn getan hat. Es ist nicht das erste Mal, dass sie ihn beschützt und damit ihre Pläne gefährdet. Doch macht die Frau ihn auch Angst. Sie ist immer so beherrschend und wird schnell wütend, wenn etwas nicht klappt. „Aber ... was ... was soll ich machen?", fragt er vorsichtig. Er kennt seine Gebieterin und weiß, wie sie reagieren kann. 

Wieder holt sie mit der Hand aus und er kann sich gerade noch ducken, wodurch wieder nur seine Haare gestreift werden. „Du Dummkopf. Lass dir was einfallen. Hauptsache der Prinz verschwindet und wenn es ein bisschen ..." – Sie grinst hinterhältig und formt mit ihren Fingern eine Pistole – „Blutig werden muss", meint sie und tut so als, würde sie abschießen. 

Nun scheint auch der Mann zu verstehen. „Oh ... oh ich soll ihn umbringen", ruft der Mann aus. 

Sofort ist wieder die Frau bei ihm und hält ihm am Kragen fest. „Doch nicht so laut, du Trottel. Ja, wenn es sein muss auch das. Aber nicht hier. Bring ihn in den Wald und erledige es dort", zischt sie leise. 

Ihr Gebieter nickt nur ehrfürchtig. 


Völlig erschöpft lässt der Prinz sich auf sein Bett nieder. „Ich kann nicht mehr", seufzt er zu sich selbst, da niemand sonst im Raum ist. „Und noch immer habe ich nicht raus gefunden, wer meinen Kuchen gegessen hat." Schnell richtet er sich auf und rauft sich die Haare. „Dabei möchte ich es unbedingt ausfinden. Der Dieb muss mir einen neuen Kuchen backen", ruft er laut. 

Erst jetzt merkt der Prinz, dass er noch immer seine Schuhe anhat und zieht diese aus. „Auf High – Heels zu laufen wird anstrengend", seufzt er. „Und auch unter dieser Perücke wird es warm", er legt seine Hand auf die blonde Perücke, welche er auf den Kopf hat. Langsam geht er mit seiner Hand runter. Blonde Locken fallen ihm von der Schulter. Er mag die Perücke lieber als seine eigenen Haare. Leise seufzt er. „Was für ein Tag", meint er erschöpft und legt sich auf die Seite. „Morgen werde ich mich weiter nach dem Kuchen – Dieb erkundigen." Er schließt die Augen. „Mhm, Kuchen", murmelt er noch beinahe schlafend, ganz entspannt. Es dauert auch nicht lange, da ist er eingeschlafen. 


Mitten in der Nacht wacht der Prinz auf, weil er ein Geräusch gehört hat. Einen Moment sitzt er in seinem Bett und lauscht. Das ganz Zimmer ist dunkel. Er kann nichts hören, bis auf seinen eigenen Atem und sein laut pochendes Herz. Er ist nervös. Hat er sich das nur eingebildet? Wenn ja, was hat ihn dann geweckt? 

Als nach, gefühlten Stunden, nichts passiert legt er sich wieder hin und seine Atmung beruhigt sich etwas. Sein Herz schlägt nicht mehr so schnell, doch kaum hat er sich einigermaßen beruhigt sieht der Prinz gar nichts mehr, außer Schwärze und die Luft wird augenblicklich dünner. Ein Sack wurde ihm über den Kopf gestülpt. Der Junge realisiert, was mit ihm passiert und fängt an zu schreien.

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