Die Finsternis als Schlüssel zum Licht

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Achtung! TRIGGER!

* = Triggertext

Dieses Sternchen* steht vor und nach jeden Absatz der Triggerpunkte enthält.

Im folgendem Absatz geht es um Suizid, Alkohol, Depressionen und Panikattacken. 




* ,,Ich kann nicht mehr, ich rufe einen Krankenwagen. Ich muss sofort in die Klinik sonst nehme ich mir das Leben." sagte ich zu meiner Freundin unter Tränen. Wir waren beide angetrunken und sprachen über Skype.  Diese Entscheidung war der Anfang meines Lebens, so würde ich es bezeichnen. Ich wies mich selbst in die Klinik ein.

Ich glaube ich war am tiefsten Punkt meines Lebens angekommen. Dies war nicht mein erster Klinikaufenthalt ich war schon zweimal zuvor dort. Immer wieder wegen Depressionen und Suizidgedanken, Panikattacken usw. Immer wieder merkte ich, dass wenn ich aus der Klinik rauskam alles wieder von vorne anfing. Ein Teufelskreislauf, es ging mir schlecht, ab in die Klinik, ich war stabil und werde Entlassen und dann kommt wieder das Tief. Doch diesmal blieb es, mir ging es nicht wirklich besser. Nach der Zeit meines letzten Klinikaufenthaltes rutschte ich so weit ab, dass ich anfing zu trinken und mir versuchte das Leben zu nehmen. Es war als hätten mich die Depressionen und der Schmerz ummantelt. Ich war nicht mehr ich selbst, mich gab es nicht mehr, es gab nur noch diesen Brei aus Schmerz, Angst, Wut und Hass der sich träge durchs Leben schleppte. Normalerweise schaute ich immer um mich und ich half wo ich konnte, war stetig Nett zu den Mitmenschen und ein Ruhiger, Lieber, Emphatischer und Verständnisvoller Mensch. Doch den gab es nicht mehr, ich hasste jeden, selbst die Menschen die ich nicht kannte, ich machte jeden Menschen auf der Welt für meinen Schmerz verantwortlich, es ging soweit das ich bereit war Gewalt anzuwenden wenn mich nur jemand schief ansehen würde, soweit kam es Gott sei Dank nie. Ich stieß jeden Menschen aus mein Leben und verachtete alles und jeden, doch vor allem mich selbst. 

Ich entschied mich den RTW zu rufen, da ich wusste das selbst wenn ich mir mein Leben nehmen wollte, ich es nicht tun könnte, denn da war etwas, ein Teil in mir der immer noch da war, der immer noch bereit war zu kämpfen, der immer noch Hoffnung hatte der mich immer wieder zurück ins Leben holte selbst wenn ich bereit war dieses Leben zu verlassen.


Also kam ich für vier Wochen in die Klinik, allerdings musste ich nach vier Wochen aber auch wieder nach hause, da ich nur als Krisenintervention da war. Ein, oder zwei Monate zuvor bewarb ich mich um einen Stationären Platz weshalb die eigentliche Therapie erst noch losgehen sollte. Ich war nun etwa Stabiler, und somit war ich für vier Wochen zuhause. Mir ging es nicht besonders schlecht, doch besonders gut ging es mir auch nicht. *

So hing ich meistens auf der Couch und ließ mich von Serien oder YouTube berieseln. Doch dann passierte etwas unscheinbares. Ich sah ein Video von einen Menschen, der Schwerkrank war, er konnte seinen Körper Tag für Tag langsam sterben sehen und doch war dieser junge Mensch die pure Lebensfreude, er vertraute auf Gott egal wie schlecht es ihm ging. Er hätte wirklich jeden Grund gehabt auf Gott wütend zu sein, denn er war noch so jung und hatte das ganze Leben vor sich, doch er liebte und dankte Gott Tag ein Tag aus.(Ich werde das Höhere, das Sein vorerst als Gott bezeichnen da ich damals zu der Zeit ebenfalls den Begriff Gott dafür verwendete.) Natürlich hatte er auch Phasen in denen er weinte und nicht weiter wusste, doch im Herzen vertraute er. Er teilte die Wunder, die er erleben durfte und er sprach aus dem Herzen, es waren wahre Worte. Er setzte keine Maske auf um den Leuten zu sagen wie gut Gott ist und das alles gut bei ihm ist, nein. Er versuchte auch nicht jemanden Gott aufzuzwingen und zu beweisen das es ihn gibt, auch das tat er nicht, er lebte mit Gott und teilte sein Leben ,welches er mit Gott führte. Er zeigte mir, dass Gott nicht nur ein Wort in der Bibel ist oder ein weißhaariger alter  Mann der auf den Wolken sitzt, nein, er zeigte, das es wirklich Wunder gibt und das Gott nicht nur eine Legende ist. Oder das Gott  jemand ist, den man anbetet der aber nie oder selten Antwortet und für den man etwas besonderes tun oder lassen muss damit er einen liebt und man dann in den Himmel darf.  Durch ihn erfuhr ich, dass Gott uns so liebt wie wir sind und wir nicht etwas besonderes tun müssen dafür. Gott darf und kann man im Alltag erleben, mit ihm zusammen leben, ihn am Leben teilhaben lassen und das er auf jedes der Gebete früher oder später  auf seiner Weise antwortet.

Ich glaubte bisher nicht wirklich an Gott und selbst wenn ich es getan hätte, dann war ich nur voller Groll ihn gegenüber. Denn warum passierte all das grauenvolle auf der Welt ohne das der liebe Gott was dagegen unternimmt, dachte ich, wenn er uns doch so sehr liebt, würde er doch was unternehmen. Also dachte ich, entweder es gibt keinen Gott oder der Gott ist nicht der für den ihn die Menschen halten und anbeten.

Die Videos von diesen Jungen Mann also berührten mich tief im Herzen und somit fing ich an diesen Gott zu suchen den er so vertraute, auch wenn er ihm das Leben rauszog. Ich wollte wissen, was oder wer Gott ist und mir selbst ein Bild machen.  Fortan beschäftigte ich mich viel mit der Bibel, mit Jesus und Gott. Ich schaute mir Filme an, ich las die Bibel schaute Videos als wenn es keinen morgen gäbe. Ebenso fing ich an zu beten, und ich erzählte Gott alles, ich bedankte mich und bat ihn das er durch mich handeln möge. Ich wollte wie Jesus sein, ganz genau so liebevoll, geduldig, ruhig ,rücksichtsvoll und einfach voller Liebe. Das war mein Antrieb, wie Jesus werden und ein Licht in dieser Welt sein, den Menschen ein Vorbild sein. Also betete ich eines Tages und ich sagte im Gebet: ,,Jesus ich öffne dir mein Herz, komm und führe mich, wirke durch mich, lass mich dir ein Werkzeug des Himmels sein." Ich betete nicht nur und wartete darauf das etwas in meinen Leben passierte, ich nahm es ebenfalls selbst in die Hand und so arbeitete ich jeden Tag an mir selbst, ich betete  mindestens am Morgen nach den aufwachen, wie am Abend kurz vorm Schlafengehen, meist betete ich auch zwischendrin wenn ich den Wunsch danach verspürte. Ich nahm mir so viel Zeit in einem Gebet wie es brauchte. Obwohl ich es nicht als Gebet stehenlassen würde, ich finde wenn ich Gebet höre, hört es sich so verkrampft an, denn das war es nicht, außer am Anfang, da ich noch keine Ahnung hatte wie so etwas funktionierte. Es war mehr so eine Art Gespräch mit Gott, ich kniete nicht nieder um mit Gott zu sprechen, ich saß entspannt auf einer Fensterbank und ich erzählte. Ich ließ Gott teil haben an meinen Leben. Ich erzählte ihm von Tag und was mich freute und was mich bedrückte, wie ich auch Erkenntnisse  teilte und ihn fragen stellte. Wenn ich eine Frage stellte, bekam ich meist kurz nach dem ich die Frage aussprach eine Intuitive Antwort somit war es kein einseitiges Gespräch, sondern ich bekam Antworten.  Als ich dann zur offiziellen Zeit in die Klinik kam, führte ich dies weiter, auch im Klinik Alltag hielt es stand.



Ich glaube hätte ich diese dunkle Phase in meinen Leben nicht gehabt, dann hätte ich mich vielleicht nie für das Licht und die Schönheit geöffnet.

Aus der Dunkelheit ins Licht Und Wieder Zurück?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt