Die Leichtigkeit des Lebens und der Tanz im Regen

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Als ich nun nicht mehr Blind war, erkannte ich, dass alles so gut war wie es war. Ich musste nicht an einen bestimmten Ort sein oder bestimmte Dinge besitzen, um glücklich zu sein. Es war bereits da und musste nicht noch gesucht werden oder erkauft werden. Das Glück und die Freude sind immer da, im jetzigen Moment. Immer. Es ist nur die Frage ob wir sehen können.
Die Erkenntnis bekam ich.
Es war so einfach.

Es schien mir alles so einfach.
Das Leben war einfach, es war Leicht.
Es verlor an schwere.
Wo ich mir sonst ständig Gedanken darüber machte was geschehen ist und ich mir Sorgen machte was noch kommen würde, was andere über mich denken, gab es solche Gedanken nun sehr wenig bis gar nicht mehr.

In meinem Leben ging es gefühlt ständig um Leben oder Tod. Ich weiß ich übertreibe jetzt ein wenig, doch anderer Seits meine ich es aber auch genau so.

Wenn ich etwas plante, so musste es unbedingt funktionieren. Liefen die Dinge aber nicht wie geplant, gab es eine stille Panik.
Wenn ich scheiterte fühlte es sich an, als würde ein Teil von mir in Lebensgefahr schweben. Was würden die anderen denken? Jetzt nimmt mich doch niemand mehr für voll. Was soll ich denn nun tun jetzt wo das nicht klappt?

Kontrollverlust.
Hatte ich die Dinge bzw. mein Leben scheinbar nicht mehr in der Hand so ergriff mich die Panik. Und das Leben wurde ernst, bitter ernst.

Doch nun war es nicht mehr so.
Ich war der Beobachter.

Ich beobachtete Neugierig wie ein Kind alles um mich herum und in mir.
Selbst die Dinge die ich schon in und auswendig kannte, schaute ich mir jeden Tag aufs neue ganz genau an.
Das mag sich sehr langweilig und unbefriedigend anhören doch so war es ganz und gar nicht. Es war nicht langweilig, denn es gab niemand der sagte ,,Boar ist das Langweilig du siehst das jeden Tag". Den Teil gab es nicht mehr. 

Wenn es nichts gibt was bewertet, dann gibt es nichts zu bewerten.

Wenn ich alles beobachtete wurden die Gedanken weniger.  Meistens blieben sie komplett aus. Und wenn Gedanken kamen, so beobachtete ich diese Gedanken und nahm sie mit in mein nächstes Gebet.

Als ich somit nicht mehr viel dachte, tat ich die Dinge einfach.
Manchmal bekam ich von meinem Herzen Impulse.
Wie zum Beispiel eines Tages als es regnete. Ich spürte den Wunsch mich in den Regen zu stellen. Und ihn zu genießen mit ausgebreiteten Armen.
Zunächst zögerte ich kurz, doch dann tat ich es.( Es war Sommer also keine Angst ich wurde nicht Krank. )
Ich stand nun also mitten auf dem Klinik Gelände, breitete meine Arme aus und stand im Platzregen und freute mich.
Und ich freute mich sehr.
Dadurch das ich tat was mein Herz verlangte, fütterte ich es und es blühte noch weiter auf. Die Freude und die Liebe in mir wurden noch größer.
Es war wunderschön. Nur ich und der Moment, der Regen auf meiner Haut, die Nässe die sich sanft in meine Kleidung saugte und sich abkühlend auf meiner Haut legte.

Keine Gedanken und keine Ängste, was andere denken könnten.

Es klingt vielleicht verrückt aber ich war wieder wie ein Kind.
Ich war neugieriger, offener, ehrlicher, wissbegieriger und vieles mehr.

Ich schaute mir an was mich interessierte, ich sprach Menschen an wenn ich Fragen hatte.
Ich ließ mir nichts entgehen. Was mein Interesse weckte wurde gestillt.

Und es war mir sowas von egal was andere vielleicht dachten (ich betone das hier nochmals, denn es war eine Art von Freiheit).

Was die Emotionen betraf so war ich auch was das anging wie ein Kind.

Wenn man ein Kleinkind mal beobachtet so fällt es vielleicht hin, es weint doch dann entdeckten es etwas und steht auf um es neugierig zu betrachten und wenn es den Kind gefällt freut es sich über das was es sieht und lacht vielleicht sogar, wobei es noch vor ein paar Sekunden weinte.

Kleinkinder lassen ihren Emotionen freien Lauf, weil sie lernten sich zu kontrollieren.

So hatte ich auch noch immer wieder Situationen, die mich traurig machten. Eines Tages achrieb mir meine Tante etwas was mich verletzte. Ich war grade unterwegs und ich las die Nachricht. Ich wurde Traurig, so traurig das ich mich an der nächsten Ecke hinsetzte und weinte. Ich weinte in aller Öffentlichkeit.

Als keine Träne mehr kam und ich mich leichter fühlte stand ich auf und ging weiter.

Es blieb keine schwere mehr übrig, es war weg , es war raus und nun ging es weiter. Kein Groll, nichts blieb ünrig .
Nun gesellte sich die Freude auch wieder zu mir und begleitete mich auf den weiteren Weg zurück.


Schon verrückt, wenn ich das hier so schreibe und ich mich daran zurück erinnere, wie es einmal war...










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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 17, 2023 ⏰

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Aus der Dunkelheit ins Licht Und Wieder Zurück?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt