The Prince and his Lover ʰʸᵘᶰˡᶤˣ

4 - Ausritt

Pov Hyunjin

Felix kam auf mich zu gehechtet und packte den Kragen meines Hemdes. Das war allein schon lustig, weil er gut acht Zentimeter kleiner war als ich. »Du bist verdammt nochmal nur zu mir gekommen, um zu fragen, ob wir einen gemeinsamen Ausritt machen? Du gehst mir so auf den Geist. Du solltest lieber versuchen, das Vertrauen meiner Schwester zu ergattern, statt meines.«

»Und was ist, wenn der Bruder meiner Verlobten mich mehr interessiert als meine Verlobte? Außerdem ist mir dein Vertrauen auch wichtig.«

Felix Augen weiteten sich. Dann blitzte Wut in ihnen auf. Er stellte sich leicht hinter mich und schubste mich, sodass ich vor der Tür stand. Anschließend pfefferte er sie zu. Der Knall klang mir immer noch in den Ohren. »Also war das jetzt eine Zusage?«, fragte ich.
»Wenn du mich danach in Ruhe lässt.«

-

Pov Felix

Nach dem Frühstück ging ich nur kurz auf mein Zimmer, um mir etwas anderes anzuziehen. Ich lief zu Hyunjins Zimmer und klopfte. Doch ich hörte keinen Ton von der anderen Seite der Tür. Langsam machte ich mir sogar ein bisschen Sorgen um ihm. Der Verlobte meiner Schwester war nämlich auch schon nicht zum gemeinsamen Frühstück erschienen.

Vorsichtig öffnete ich die Tür, obwohl ich nicht hereingebeten wurde. Hyunjin lag friedlich schlummernd auf dem großen Himmelbett. Seine Arme waren zu beiden Seiten ausgestreckt, der Mund leicht geöffnet. Außerdem war die Decke bis zu seiner Hüfte heruntergerutscht, sodass ich seinen einfach zu perfekten Oberkörper sehen konnte. Er trug kein Hemd und meine Augen wanderten automatisch von Hyunjins Halsansatz bis zu seiner V-Linie, die zur Hälfte im Hosenbund verschwand. Die Bauchmuskeln konnte man deutlich erkennen und seine Haut war leicht gebräunt.

Als ich merkte, wie ich ihn anstarrte, drehte ich mich um und fragte laut »Hyunjin, bist du wach?«
Ich lauschte und hörte ein leises Grummeln aus seiner Richtung. Dann Schritte, die sich auf mich zu bewegten. »Jetzt schon.« Seine Stimme war so nah an meinem Ohr gewesen, dass ich mich aus Überraschung zügig umdrehte. Seine dunklen Augen starrten direkt in meine und ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren, weil Hyunjin so dicht vor mir stand.

Ich sagte leise »Bitte komm mir nicht so nah. Ich kann so etwas nicht ausstehen.«

»So?« Rachels Verlobter kam noch näher auf mich zu und ich wich zurück. So lange, bis ich die Tür in meinem Rücken spürte. Ich legte meine Hände auf seine Brust und versuchte, ihn von mir weg zudrücken. Erstaunlicherweise trat er dann auch zurück und gab mir Luft zum Atmen.

»Wieso bist du eigentlich hier?«, fragte er.
Ich verschränkte meine Arme vor dem Oberkörper und sagte »Du hast mich gestern etwas gefragt. Erinnerst du dich?«
»Stimmt.«

-

Nachdem Hyunjin sich angezogen hatte, gingen wir in die Schlossküche, da der Herr ja während des Frühstücks noch geschlafen hatte und ihm jetzt einfiel, er hätte Hunger.

Kurze Zeit später ritten wir los.

Hyunjin hatte mir erklärt, dass er mir einen bestimmten Ort zeigen wollte, also ritt ich einfach ihm nach.
Der Ausritt führte uns erst kurz durch die Hauptstadt, doch dann ritten wir direkt in die Natur. Das Sonnenblumenfeld, welches wir durchquerten war von überwältigender Schönheit.
Später führte mich Hyunjin in einen Wald. Ich reihte mich mit meinem braunem Hengst hinter ihm ein, da der Weg zu schmal für zwei Pferde nebeneinander war.

Nach einer Weile stoppte Hyunjin seine Stute und sprang kunstvoll auf den Boden. Er band das Pferd fest und kam zu mir. »Wir sind da.« Hyunjin hielt mir seine Hand hin, doch ich ignorierte sie gepflegt und sprang ohne seine Hilfe vom Pferd.
Etwas beleidigt drehte er sich von mir weg und zeigte mit seinem Finger auf etwas. »Diesen See wollte ich dir zeigen. Er ist wunderschön.«
Ich ging zwischen ein paar Bäumen hindurch näher an den See. Er sah wirklich unglaublich aus. Das hellblaue bis leicht türkise Wasser war wunderbar klar und das Sonnenlicht, was durch die mächtigen Baumkronen fiel, reflektierte sich.

Hyunjin holte mich aus meiner Trance, denn er sagte  »Komm lass uns baden gehen. Das Wasser sieht angenehm aus.«