Die Wahrheit

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POV: Namir

Ich spürte wie mir kalt und heiß zugleich wurde. Meine Sorge um Ryu stand gegen die Wut auf Lia. Wäre diese Jägerin nicht, würde es Ryu gut gehen. Sobald ich bemerkte das sie das Bewusstsein verloren hatte, hob ich sie in meine Arme und brachte ich sie ins Krankenhaus. Natürlich folgte Lia mir auf Schritt und Tritt, was mich nur noch wütender stimmte. Als ich mit Ryu in das Foyer trat wurden wir direkt durchgewunken. Es hätte mich auch gewundert wenn dies nicht der Fall gewesen wäre und vor allem wären dann Köpfe gerollt. Ryu wurde mir abgenommen und auf eine weiße trage gelegt. Sie war so blass und überall war ihr dunkles Blut zu sehen. Der Arzt schickte uns in den Warte Bereich und alles schien einfach zu lange zu dauern. Die gaffenden Blicke der anwesenden machten mich noch unruhiger und ich schrie diese an, dass sie sterben würden, sollte noch einer seinen Blick in meine Richtung lenken. Die Zeit zog sich dahin und ich konnte nicht mehr sitzen. Ich begann durch den Raum zu tiegern und hoffte das es bald Neuigkeiten geben würde. Plötzlich ohne jede Vorwarnung begann Lia zu schreien und brach zusammen. Ihre Hände schlugen auf den Boden, ich hielt inne und betrachtete sie skeptisch. Was war mit ihr?

,, Namir...Ryu... Sie braucht uns... "

Ohne nachzudenken stürmte ich in den Behandlungsraum und sah einen Schatten über Ryu schweben. Der Arzt war verschwunden und der Schatten war daran ihre Lebensenergie zu stehlen. Ich griff dieses Untier ohne zu zögern an und attackierte ihn mit einer feuersalve. Sofort verzog sich der Schatten und Ryu sog gierig die Luft ein. Beim näher treten bemerkte ich die geschlossene Wunde und ebenso den am Boden liegenden Arzt. Was war hier geschehen.

,, Namir?"

Ihre Stimme war schwach und brüchig. Alles in mir zog sich bei Ihrem Anblick zusammen. Ich warf ihr eine hellblaue Hose und ein blaues Shirt zu welche für die Schwestern gedacht waren, welche täglich mit Blut in Kontakt kamen. Unter Schmerzen zog sie diese an und stand mit meiner Hilfe von dem Bett auf. Die Wunde war bereits kaum noch sichtbar, doch wie es in ihr aussah konnte ich nicht ausmachen.

,, Silber, sie haben uns mit Silber beschossen."

Ich deutete ihr an ruhig zu bleiben und schleifte sie hinter mir her durch den Flur. Wie nicht anders zu erwarten erschien genau in dem Moment Lia. Dieser Mensch ging mir gehörig auf die Nerven, warum konnte sie nicht einfach verschwinden.

,, geht es euch gut? "

Genervt nickte ich und gemeinsam verließen wir das Krankenhaus, durch den Notausgang. Was auch immer Ryu töten wollte, war noch hier und ein Schattenwesen wurde beschworen, somit gab es hier einen Verräter und diesen würde ich töten.

Eine Ewigkeit später erreichten wir Oryns höle doch dieser war nicht hier. Ryu hatte damals dafür gesorgt das dieser Ort eine Zuflucht für sie und ihm war, somit fand sich alles notwendige in diesem Höhlentrakt. Lia und ich platzierten Ryu auf ein beqeum aussehendes Doppelbett. Sie wirkte immer noch so schwach.

,, Ryu, vielleicht solltest du dich nähren. Es unterstützt den Heilungsprozess."

Ryu sah zwischen mir und Lia hin und her und wirkte dabei verzweifelt, doch warum...?halt!Nein! Das glaube ich nicht, dass kann nicht sein. Sie ist eine Jägerin, niemals hätte sie das Ryu erlaubt... Beim Gedanken daran, dass sie beide sich küssten wurde mir schlecht und der Stachel der Eifersucht traf mich von neuem. Wenn ich sie doch einfach nur töten könnte ohne das Ryu dadurch Leid widerfährt, doch leider waren die beiden durch dieses blöde Dämonenmal miteinander verbunden und sollte ich Lia etwas tun, würde Ryu darunter leiden. Schnaubend erhob ich mich und verließ die Höhle. Warum war es mir vergönnt gewesen mit Ryu zusammen zu kommen. Alles in mir zog sich zusammen und ich spürte die last der vergangenen Jahre auf meinen Schultern. Vielleicht... Wenn ich ihr meine Gefühle gestanden hätte... Vielleicht wäre ich nun an Ryu's Seite und es wäre nie dazu gekommen das ich Lia in die Arena geschleppt hätte. Torjin hatte mich dazu gebracht Lia zu entführen. Er wusste um meine Versuche Ryu für mich zu gewinnen. Wenn ich doch nur nicht auf ihn gehört hätte. Gedankenverloren trat ich nach einem umliegenden Stein und steckte meine Hände in die schwarze Cargohose, welche ich mein eigen nannte. Als ich mich am Wasser niederließ betrachtete ich mein Spiegelbild und fuhr durch mein dunklerotes Haar. Ich hatte es wachsen lassen und nun reichte es mir bereits bis zur taille. Während ich in meine grünen Augen starrte schwirrten meine Gedanken umher wie aufgeschreckte Hornissen. War ich doch so hässlich wie es alle immer behaupteten. Erneut betrachtete ich mein Spiegelbild. Ich hatte helle Haut, meine feinen Gesichtszüge wurden von kräftigen locken umrahmt. Beinahe transparente, leicht schimmernde Schlangenschuppen zierten meine Gesichtskonturen und ebenso waren diese vereinzelt über meinen Körper vorzufinden. So zum Beispiel an meinem durch Muskeln definierten Bauch. Ich trug ein schwarzen Binder und die eben erwähnte Hose, feste schnürschuhe ergänzten meine Erscheinung und ich konnte einfach immer noch nicht verstehen warum ich für alle so hässlich und angsteinflößend war. Ich versuchte mich an einem Lächeln, doch als meine scharfen fang Zähne zum Vorschein kamen ließ ich den Kopf auf meine Knie fallen. Warum musste ich eine Nachfahrin medusas sein. Alle fürchteten mich und für sie war ich nur ein vergiftendes Schlangenwesen, welches das Leben nicht verdient hatte. Ich berührte die Wasseroberfläche und beobachtete wie sich diese begann zu kräuseln. Wie hypnotisiert sah ich dem Schauspiel zu und wünschte mir einfach nur endlich das ich jemanden Traf der mich so liebte wie ich sie oder ihn.

Jäger und Gejagte  (girlxgirl) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt