Es sollte der Tag kommen, da das Haus Barathrondor ein Ende finden sollte, und selten hat man Murarg mit solchem Hass erlebt. Als Nírya sieben Jahre alt war und Fíalir begonnen hatte, sie in den Wundern der Natur zu unterweisen, da spielten sie in kühler Höhe an kahlen Hängen des Bala'amarg, Mahora und Mahura neben ihnen auf einem Stein sitzend. Mahíra aber war für ein paar Tage ihres Weges in das Hause Guarondors gegangen, da der edle Sohn des Hauses, Elérim, ein Auge auf sie geworfen und sie eingeladen hatte. Elérim aber stand wie Muralir von Zeit zu Zeit vor dem Rat der Menschen, um sich an der Jagd auf Murarg zu beteiligen. Und beide waren vor einigen Tagen heimgekehrt, denn Muralir hatte eine Wunde am Arm vom Kampf mit Murarg heimgetragen. Und er lag im Bett und wurde von Nahera und seinen Brüdern gepflegt. So wie nun Féalir mit Nírya an kahlen Hängen des Bala'amarg spielten, da erblickten Mahura und Mahora am Horizont den Schatten der Flügel Murargs. Und schnell huschten sie mit Féalir und Nírya in die Höhle ihres Hauses und waren sicher, wohlwissend, dass Murarg wohl für einige Tage hier am Berge sein Unwesen treiben würde. Und sie hatten noch nicht sein Feuer gesehen noch sein Brüllen vernommen, da packte Féalir die Sorge um Mahira. Denn er wusste, dass es die Tage waren, da sie nach Hause kommen sollte, doch sie kam nicht und er wusste nicht, ob es daran lag, dass sie Murarg am Himmel kreisen gesehen und nicht erst losgegangen war, oder ob sie in Schwierigkeiten geraten war.
Lange stand Féalir am Eingang der Höhle in der Hoffnung, sie würde zurückkehren. Der Regen schlug auf den Fels wie Féalir die Sorge auf sein Herz. Und Béalir sah ihn und wusste, dass er gern davonrannte. Deshalb sprach er ein Verbot aus, dass keiner hinaustreten sollte, denn was nützte es, würden statt eines Kindes gleich zwei verloren gehen. Da Féalir dies hörte, murrte sein Herz gegen seinen Vater und er fing an, sich zu streiten. Das ganze Haus aber und alle Brüder Béalirs wunderten sich, denn niemals war Féalir einer gewesen, der einen Streit anfing. Als nun dieser gewalttätig werden zu drohte, da stand Muralir aus seinem Bett auf, schritt zwischen sie mit schmerzendem Arm und berichtete von den Gefahren, die er mit dem Drachen erlebt hatte. Von der List des Wurms und davon, wie er sich von einem Hieb mit dem Schwert schneller erhole als ein Mensch von der Kratzwunde einer Schuppe Murargs. „Du vermagst allein nichts gegen ihn auszurichten", sagte Muralir, und da verstummte das ganze Haus Barathrondors und Féalir mit ihm.
Gesenkten Kopfes entwich Féalir dem Angesicht seines Vaters, doch Féadur hatte Mitleid mit ihm (und dies sollte sein Verhängnis werden). Er ging zu Féalir und tröstete ihn und schmiedete mit ihm einen Plan: Féadur wollte aus der Höhle ausbrechen und in die eine Richtung rennen, und während sein Vater ihm nachjagte, sollte Féalir unbemerkt in die andere Richtung verschwinden. So verabschiedeten sie sich brüderlich und schlichen zum Ausgang, an dem Béalir wachte, und als Féadur hindurchschlüpfte und Béalir ihm laut schreiend hinterherrannte, da schnappte sich Féalir einen der Speere an der Wand und verschwand in das regnende Dunkel der Nacht. Weit war er noch nicht gekommen, da bemerkte er, wie der Speer in den Blitzen des Gewitters aufleuchtete und er sah, dass er damit leicht zu erkennen war. Also versteckte er ihn im Unterholz neben einem großen Stein und vertraute auf den Dolch an seiner Seite.
Also ging er hinaus, wagemutig wie er zuvor noch nie gewesen war, doch schnell kam es ihm, wie einfältig und überstürzt sein Unterfangen doch war. Wusste er zwar die Richtung des Hauses Guarondors, so wusste er sich in der Dunkelheit und dem Regen doch nicht gut zu orientieren und er hatte keine Ahnung, wie er sie finden sollte, wenn sie durch den Wald ging, weil ihm Rufen verhängnisvoll erschien. Es reute ihn, gegen seinen Vater gesprochen zu haben, und noch mehr reute ihn, was er getan hatte. Doch wollte er nun nicht mehr umkehren und er erinnerte sich an die Angst um seine Schwester Mahira, sollte sie hier draußen in der Dunkelheit sein. Das trieb ihn an und so ging er vorwärts, die Nässe und den Schlamm missachtend, die seinen Körper durchdrungen, und ohne sich vor Donner und Blitz zu fürchten. Und er rannte bergab, vorbei an den von Murarg versengten Wäldern. Die Angst vor dem Verlust Mahiras wurde größer als die Angst, Murarg höchstpersönlich zu begegnen, und das verlieh ihm Kraft. Doch weil er nicht gut sah, da passierte es und er stolperte und war vollkommen mit Schlamm bedeckt. Und als er sich aufrichten wollte, da spürte er plötzlich einen heißen Atem über sich.
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Der Fluch Féathrondors
FantasyFluch: "Die Verpflichtung, im Falle des Scheiterns die Konsequenzen zu tragen" Féalir kommt als erster Sohn des Hauses Barathrondor in die Welt, in der der Feuerwurm Murarg das Leben der Menschen schwer macht. Sein ganzes Leben befindert er sich auf...