9. Dezember - All I want for Christmas

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Charaktere: Anna und Daniel

Daniel hatte Annalena die noch einiges organisatorisches erledigen wollte bevor sie sich in ihren wohlverdienten Winterurlaub begab aus dem Büro abgeholt und schlenderte unsicher neben ihr her über den großen Weihnachtsmarkt.

Annas langer roter Mantel hielten sie warm, die weiße Mütze war ihr leicht ins Gesicht gerutscht, ihre Nase hatte eine rötliche Färbung angenommen. Die Frau hatte die Hände in den Manteltaschen vergraben und betrachtete mit leuchtenden Augen die vielen Lichter die an den Buden befestigt waren.

Die Temperaturen hatten einen Tiefpunkt für Berlin erreicht und tatsächlich fielen vereinzelt einige dicke Schneeflocken auf die gefrorenen Wege der Fußgängerzone.

"Willst du noch einen Glühwein bevor wir zu mir fahren und den Plan für deine Weihnachtsrede durchgehen?", Daniel spielte nervös mit dem Schlüssel in seiner Manteltasche. Als er sich vor einigen Wochen dazu bereiterklärt hatte der jungen Politikerin dabei zu helfen ihre Rede für die Weihnachtsfeier zu verfassen hatte er nicht darüber nachgedacht, wie unglaublich nervös ihn das machen könnte.

"Ich möchte eigentlich nur noch rein es ist echt kalt", lachend drehte Anna den Kopf zu dem jungen Mann der neben ihr lief und blickte zu ihm hoch. Musterte seine leicht geröteten Wangen, die zerzausten blonden Haare auf welchen sich Schneeflocken nieder ließen.

Im Hintergrund tönte All I want for Christmas aus den Lautsprechern einer Glühweinbude und für einen kurzen Moment fokussierte sie sich auf Daniels Lippen.

"Du hast ja noch gar nichts geschmückt", entgeistert ließ Annalena den Blick durch Daniels kleine Wohnung schweifen die zwar sehr ordentlich war aber mit Kisten voller Weihnachtsdeko vollgestellt war. Der Weihnachtsbaum stand zwar, war aber noch nicht geschmückt.

"Ich hatte wenig Zeit", nervös kratzte Daniel sich am Hinterkopf und blickte auf das Zweimannzelt welches aufgebaut in seinem Wohnzimmer stand. Es war der pinke Elefant im Raum der nicht zu übersehen war den aber keiner ansprechen wollte und darüber war Daniel mehr als nur froh. Konnte er Annalena Baerbock doch schlecht erzählen, dass er manchmal das Zelt in seinem Wohnzimmer aufschlug und mit dem Projektor Sterne an die Wand projizierte um sich auch im Winter in Berlin ein Campingerlebnis zu bescheren bis er im Sommer dann endlich wieder seine Sachen in den alten VW Bus packen konnte um sich auf den Weg in den Norden zu machen.

Vielleicht konnte er Anna ja irgendwann mitnehmen wenn sie das wollte. Dann konnten sie gemeinsam ans Nordkap fahren und wenn sie Glück hatten vielleicht sogar die Nordlichter sehen. Ja die wollte Daniel der Kleineren unbedingt einmal zeigen.

"Na dann schmücken wir jetzt deinen Baum", grinsend befreite Anna sich aus ihrer Straßenkleidung und ging zielstrebig auf die Kiste mit der Aufschrift Baum zu und öffnete sie. Rote und weiße Kugeln fielen ihr ins Auge, ein paar Packungen Limetta und wie sollte es auch anders sein Sterne und Böcke aus Stroh.

"Und deine Rede?"

"Machen wir später", grinsend begann die Frau die Kugeln auf der schwarzen Couch zu platzieren während Daniel amüsiert eine Kassette in den Rekorder legte und Weihnachtslieder zu trällern begannen.

Leise summend hingen die beiden eine Kugel nach der Anderen an den Baum, genossen die Nähe des Anderen ehe Daniel nach der letzten Kugel griff und Annalena mit dem Weihnachtsstern in den Händen neben ihm stand und ihn Daniel entgegen hielt, damit er diesen auf die Spitze des Baumes stecken konnte.

"Ich helfe dir", lächelnd ging der Mann den Anna vor einigen Wochen bei den Grünen kennengelernt hatte in die Hocke und deutete ihr an auf seinen Schultern Platz zu nehmen was diese lachend tat.

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