Kapitel vier 'Hunter Victor Junior'

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Rosé Marys Sicht

Meine Handgelenke sind gereizt von den rauen Handfesseln drum rum. Meine Lippen sind mit einem Klebestreifen versiegelt. Seit langem durfte ich keine Dusche mehr benutzen und musste in einem Eimer meinen Geschäft erledigen.

Meine Haare kleben überall im verschwitzten Gesicht. Die komplette Haut kratzt und juckt wegen dem Schweiß und den unzähligen Tränen. Meine Gefühle und Motivationen sind schon seit dem Tag, an dem Jack ermordet wurde verschwunden. Seit dem Tag an, an dem ich wieder Helligkeit in meinen Augen sah wurde ich zum emotionellen Wrack. Tag für Tag starrte ich Löcher in die Luft. Zwar wenn ich einen Schlag ins Gesicht riskierte, wagte ich mich nicht Hunter Victor zu antworten. Ich lehnte sein Essen und Trinken ab. Ich wollte sterben.

Seit dem Tod von Jack sind Wochen vergangen. Vielleicht auch Monate. Der ältere Mann sperrte mich in einem dunklem Raum ein, welches sich als Keller erwies. Ich brachte kein einziges Wort mehr raus. Mein Ziel ist es, dieses Haus zu verlassen, die Polizei zu informieren und mich anschließend umzubringen. Mit dem Schock in mir will ich nicht Leben. Ich schaffe es einfach nicht das Bild vor meinen Augen zu vergessen. Die Erinnerung wie Hunter Victor mich zwang an seinem Blut zu saugen und seinen Duft der Verwesung ein zu atmen.

Der Geruch ist nach wie vor in meiner Nase. Es macht mich Wahnsinnig und sticht richtig in die Nase. Doch es wird nie verschwinden. Nicht bis ich sterbe und meinen kleinen Bruder nicht mehr Kopfüber hängen sehe.

Victor hat ihn aufgehängt. Mit einem Seil mitten im Raum schwenkt Jack kopfüber hin und her und sieht mich an. Offene schockierte Augen, leicht geöffneter Mund und eine aufgeschlitzte Kehle.

Tag für Tag sehe ich ihn mir an. Tränen durchströmen mein Gesicht und vermischen sich mit dem salzhaltigem Schweiß.

Es ist, als schrie er nach mir, sobald Victor nicht hier ist, schreit er nach meinem Namen und wartet auf eine Antwort. Sobald ich alleine bin, antworte ich ihm auch.

Der dunkle Raum bekam Licht als sich die Stahltür öffnete. Victor betrat den Raum, doch außerhalb war eine weitere Person da, doch diese war nicht zu sehen.

Victor betrat den Raum, ließ die Tür offen und lief auf mich zu. "Rosé!" begrüßte er mich. Ich sah ihn voller Wut an und hoffte, es sei der Tag gekommen an dem er mir ebenfalls die Kehle aufschlitzt.

"Ich habe einen Gast mitgebracht. Er wird dir gefallen!" lachte er hämisch. Ich sah beschämt und voller Wut auf den Boden und versuchte das Geräusch das aus seinem Mund kam in meinen Ohren zu blockieren.

Er betrachtete mich und ich spürte förmlich wie er es kaum erwarten konnte, mir Schmerzen zu zu fügen. Bei jeder Luftströmung die er von sich gab spürte ich das Verlangen und die Lust mich anzufassen.

"Es ist mein Stiefsohn." Er lachte auf. Im Augenwinkel sah ich wie sich eine zweite Person neben mich stellte aber schweigte. "Du willst nicht wissen was mit seiner Mutter passierte. Hat er ihr doch tatsächlich mit einer zerschmetterter Flasche den Genick durchbohrt."


Mein Atem hielt für einen Moment inne.

Welcher Psychopath macht sowas? Wenn die Menschen nur wüssten wie viele Mörder auf freier Straße laufen. Wie viele dir begegnet sind und du nicht mal den Hauch einer Ahnung davon hast. Wie dieser sich schon Bildlich vorstellt, was er mit dir anstellen könnte und wie qualvoll du um Gnade bittest, doch seine Lust steigt davon immer mehr.

"Ich habe einige Sachen zu erledigen, er wird auf dich auspassen. Und keine Sorge, er weiß was er tut."

Ich versuchte meine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Wut, Trauer, Angst, Sorge verstauten in mir und wussten nicht wohin damit. Er kniete sich runter um mir in die Augen blicken zu können und meine Angst sank ein wenig.

Shining [Ziam/Zouis AU] GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt