1. ungewollter Neuanfang

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Es ist 6 Uhr morgens und ich saß im Wohnzimmer auf der Couch und scrollte durch mein Instagram Feed. Ich folge zwar nicht vielen Seiten so dass auch nicht unbedingt viel los ist, doch konnte ich mir nicht länger das Gerede meiner Mutter anhören die jetzt zum fünften Mal kontrollierte ob wir doch alles eingepackt hätten.

Ich ging einfach runter ins Wohnzimmer und wartete nun jetzt seit 10 Minuten auf sie und meinem Vater, dass sie mich gleich fahren. Wir müssten in 20 Minuten los um ungefähr gegen 10 Uhr in Tokyo anzukommen. Da würde ich ab nächster Woche an der University of Tokyo BWL studieren. Ich wollte das doch gar nicht, ich interessiere mich doch gar nicht für das Geschäft meiner Eltern.

Ich wollte schon seit dem ich ein Kleinkind bin ein Volleyballspieler werden. Mein Opa hat uns damals immer zu seinen Trainingseinheiten mitgenommen da meine Eltern immer auf Geschäftsreisen waren. Meine Schwester Miwa und ich waren fasziniert von dem Sport. Ich hab mich in der Sporthalle direkt wohl gefühlt, die Atmosphäre, die quietschenden Geräusche die von den Turnschuhen kamen, das Gejubel von den trainierenden Teenagern...alles war so schön. Ich hatte mir schon damals vorgenommen mal der Beste Volleyballspieler zu werden.

Doch wollen meine Eltern leider nicht das ich den Weg zu einem professionellen Volleyballspieler einschlage. Während meiner Mittelschul- und Oberschulzeit haben sie zwar nicht viel gesagt, aber das liegt bestimmt daran, weil sie sehr selten zu Hause waren. Mein Opa verstarb leider als ich im zweiten Jahr der Mittelschule war und somit hab ich niemanden mehr außer meine Schwester.

Meine Schwester lebt nicht mehr mit uns. Sie hat das Haus verlassen, als meine Eltern sie auch bedrängt haben BWL zu studieren, da sie auch gerne nach der Oberschule weiter Volleyball gespielt hätte. Somit lief sie von Zuhause weg und ging aus unserem Leben raus. Also eher gesagt aus dem Leben meiner Eltern. Wir beide haben den Kontakt aufrecht erhalten somit fühlte ich mich wenigstens manchmal, wenn wir schrieben oder telefonierten verstanden und nicht mehr so einsam wie es die meiste Zeit so ist.

Diese ganzen Gedanken machten mich immer trauriger, als wäre ich nicht traurig genug. Dennoch versuchte ich mich zu beruhigen, in dem ich an mein Kompromiss mit meinem Eltern dachte. Im Gegenzug zum BWL Studium, wollte ich an der Uni wenigstens weiter Volleyball spielen. Sonst sagte ich ihnen, dass ich auch abhaue. Sie hatten anscheinend Angst niemanden das Geschäft übergeben zu können. Auch wenn es meinen Eltern schwer fiel, sich darauf einzulassen gaben sie letztendlich nach. So könnte ich mich ein wenig damit abfinden obwohl mir das trotzdem nicht so ganz passte.

Als ich so in Gedanken versunken im noch dunklen Wohnzimmer saß, ertönte die Stimme meiner Mutter hinter mir ,,Tobio Schatz wir fahren in fünf Minuten los. Dein Vater hat das Auto beladen" sagte sie mir. Ich stand seufzend auf und begab mich in mein Zimmer um die letzten Sachen zu holen.

In meinem Zimmer angekommen nahm ich meine Jacke und Trainingstasche in die ich meine Volleyball Sachen eingepackt habe und warf meinem Zimmer einen letzten Blick. Es machte mich sehr traurig alles hier so stehen und liegen zu lassen. Es sind nicht nur meine ganzen Erinnerungen die hier bleiben, sondern auch mein großer Traum...

Mit Tränen in den Augen versuchte ich mich etwas zu beruhigen. Wäre nur mein Opa hier...er hätte mich in dieser Situation niemals allein gelassen. Als ich mich wieder beruhigt habe, ging ich dann auch runter um meine Schuhe anzuziehen.

Im Auto angekommen saß ich auf der Rückbank und habe mir direkt Kopfhörer dran gemacht um Musik zu hören. Ich wollte jetzt nichts von meinen Eltern hören, der Morgen war jetzt schon viel zu lang.

Während ich Musik hörte, dachte ich nach wie wohl meine Zimmergenossen so sind, ob die nett sind oder auch Volleyball lieben wie ich. Ich wusste nur das der eine anscheinend Keiji heißt wer die anderen beiden sind weiß ich noch nicht. Mit diesen Gedanken schlief ich nach einer Weile anscheinend ein, denn als ich von meinem Vater geweckt wurde sah ich das wir schon in Tokio angekommen sind.

Ein neuer Lebensabschnitt beginnt also,huh...

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Hey, das wäre mein erstes Kapitel, ich hoffe sie ist mir einigermaßen gelungen. :)

Würde mich um Votes und Rückmeldungen freuen.

690 Wörter

Wer ist dieser Kerl nur?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt