✯Kapitel 1 //Cat✯✓

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Mein Blick war starr nach vorne gerichtet. Die bauschigen Wolken sahen aus, wie überdimensionale Marshmallows, die in einem gold-rosa farbigen Ton glänzten. Wunderschön, dachte ich mir. Es muss ein atemberaubendes Gefühl sein hindurch zu greifen. Leider ist es nicht möglich, aber wer hat denn nicht schon einmal davon geträumt, durch die Wolken zu fassen?

Ich wurde aus meiner Traumwelt gerissen, als mich jemand an der Schulter anstupste. Eine Stewardess in einem blauen Rock, Blazer und Hütchen schaute mich an. Sie war etwa 35 und hatte paintblond gefärbtes Haar. Trotz ihres Alters hat sie kaum Falten, was aber sicherlich nicht von guter Hautpflege kam. Sie fragte mich etwas, jedoch war ich zu sehr damit beschäftigt sie zu mustern. Sie roch nach mehreren Ladungen Parfüm und ausgewaschenen Shampoo. Ihre Lippen waren dunkelrot, was einen großen Kontrast zu ihren braunen Augen darstellte. Ich fand die Frau nicht wirklich schön und ihr Lächeln wirkte aufgesetzt. Das würde ich aber auch tun, wenn ich die ganze Zeit irgendwelche Leute bedienen müsste, dachte ich.,,Miss, möchten Sie wirklich nichts bestellen?", fragte sie mich erneut mit etwas Nachdruck.

Ich bestellte mir eine Cola mehr nicht. Mit ihrem Fake-Lächeln dackelte sie von mir weg. Ich ließ meinen Blick durch das Flugzeug, welches mit etwa 1000 Kilometern pro Stunde über die USA fegte, gleiten. Ein Pärchen saß einige Plätze vor mir und kuschelte.

Mein Blick schweifte weiter und blieb bei einer jungen Mutter mit zwei Kindern hängen. Das eine, kleinere Kind, schlief tief und fest, während das andere laut am Schreien war. Die junge Frau wühlte währenddessen in ihrer Handtasche herum und kramte einen Schokoriegel heraus. Daraufhin hörte der Kleine sofort auf zu quengeln und bekam ganz große Augen. Keine Sekunde später saßen dort: ein schlafendes Kind, eine erholte junge Mutter und ein kleiner Junge, der glücklich seinen Schokoriegel aß.

Ich musste schmunzeln, als ich das Geschehen beobachte. Und ich war nicht die einzige, neben mir saß eine alte Frau, mit der ich aber noch nicht viel gesprochen hatte, welche auch ein Lächeln hervorbrachte. Neben ihr, also am Gang des Flugzeuges, saß außerdem ein Student, der eifrig auf seinen Laptop tippte.

Ich wendete mich meinen geliebten Wolken zu. Aus den tollen Marshmallow-Wolken sind kleine Schäfchen-Wölkchen geworden. Warum Cat, denkst du eigentlich so viel über Wolken nach?, fragte ich mich.

Seit knapp 4 Stunden saß ich hier. Das war der letzte Flug von New York nach Kalifornien. Ich war bereits von Moskau nach New York geflogen und hatte einen kleinen Zwischenstopp in Istanbul gemacht. Mein Hintern tat mittlerweile vom ganzen Sitzen weh. Genauso wenig vertrug ich diese stickige Luft. Die Armen Leute, die das tagtäglich machen müssen. Und warum diese ganze Rumfliegerei? Ich soll auf ein Internat in L.A gehen. Und leider ist mit meinen Eltern nicht zu spaßen und es war schwer genug sie dazu zu bringen, dass ich alleine fliegen darf. Ich meine, wie schlimm ist das? Ich bin fast erwachsen und darf noch nicht einmal alleine Flugzeug fliegen.

Entspann dich Cat, redete ich mir ein und steckte mir meine Airports ins Ohr. In voller Lautstärke drangen die Töne von Sweet Dreams in mein Ohr. Ich schloss meine Augen und lehnte mich noch weiter als eigentlich möglich nach hinten. Die Töne wurden immer undeutlicher und verschwommener, dann fiel ich in einen traumlosen Schlaf ...

Als ich meine Augen aufschlug, fühlte ich mich um einiges erholter. Nachdem ich meine Brille aufgesetzt hatte, quetschte ich mich an ein paar Passagieren vorbei, um auf die Toilette gehen zu können. Man ich hasse diese Toiletten hier alles ist so klein und eng hier. Na ja, aber wenigstens ist es halbwegs sauber hier, meldeten sich meine Gedanken wieder.

Nachdem ich die Toilettentür hinter mir geschlossen und mich umgedreht hatte, knallte ich geradewegs in eine Person rein.,,Sorry", sagte ich schnell, da ich einfach zu müde zum Diskutieren war.,,Ach alles gut. War ja auch irgendwie meine Schuld.", antwortete das bildhübsche Mädchen vor mir. Sie hatte dunkelbraunes Haar, welches zu zwei Zöpfen geflochten war und blaue Augen. Ihr Gesicht war schmal und sie hatte geschwungene Lippen. Ihre Figur war schlank, dennoch hatte sie Kurven. Ich würde sie auf knapp 1,65 m schätzen. ,,Ich bin Xenia.", meinte sie freundlich und streckte mir ihre Hand hin, die ich dankend annahm.,,Ich bin Catlyn du kannst mich aber Cat nennen.", erwiderte ich lächelnd.

Wir quatschten noch lange und ich setzte mich zu Xenia, da der Platz neben ihr nicht besetzt war.,,Und wohin geht es für dich?", fragte ich sie.,,Ich habe Urlaub in NYC bei meinen Eltern gemacht und fliege jetzt zurück. Und du?", antwortete sie.,,Ich muss auf so ein beschissenes Internat, weil meine Eltern das unbedingt wollen. Ich meine, das ist einmal um die Erde von Zuhause aus.", regte ich mich auf.,,Oh das ist mies. Auf was für ein Internat gehst du den?", fragte sie interessiert.,,Ach keine Ahnung. Das heißt Black... Academy oder so.",,Warte meinst du die Black-Night Academy?", erwiderte sie aufgeregt. Ich zuckte mit den Schultern:,,Ja kann sein. Ich glaube, so hieß das. Warum fragst du? Bist du da etwa auch?",,Ja also nein. Noch nicht, aber mein Bruder ist da und dieses Jahr wird mein erstes Schuljahr dort.", sagte sie aufgeregt.,,Was echt?", rief ich aufgeregt.

Wir redeten viel über die Academy und Xenia erzählte mir von dem Gelände und von den Leuten, die sie kennengelernt hat, als sie ihren Bruder das letzte Mal besucht hatte. Hin und wieder stellte sie mir einige komische Fragen wie z.B was ich bin? Was ist das für eine Frage? Ich bin ein 17 Jahre altes Mädchen, welches von ihren Eltern aus ihrem bisherigen Leben gezerrt wurde und jetzt auf ein Internat gehen muss. Aber wenigstens habe ich Xenia, die echt sympathisch rüberkommt, wenn man ihre merkwürdigen Fragen nicht mitzählt. Zum Glück werde ich dann nicht so alleine sein. Na ja zu mindestens hoffe ich das, denn Xenia scheint mir sehr beliebt zu sein. Ich meine, sie ist hübsch, nett und klug.

Schon zum zweiten Mal wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als eine Pilotenstimme verkündete, dass wir bald landen würden. Ich verabschiedete mich von meiner neuen Freundin und ging zurück zu meinem alten Sitzplatz. Natürlich nachdem wir Nummer getauscht hatten!

Die Landung war gut erfolgt und alle Passagiere klatschten. Als ich aus dem Flugzeug austrat, nahm ich einen großen Atemzug Luft. Es war ein wunderbares Gefühl, endlich wieder frische Luft atmen zu können. Ich streckte mich, sobald ich den Boden unter meinen Füßen hatte. Danach holte ich meine Koffer vom Band und trat mit Handgepäck und Koffer in die Ankunftshalle. Mir wurde gesagt, dass jemand auf mich warten würde und mich zur Academy fahren wird. Und tatsächlich stand da ein breitschultriger Mann, mit einem Schild in der Hand, auf dem mein Name stand. Er hatte einen schwarzen Anzug an und trug eine Sonnenbrille. Oha, der sieht aus wie ein richtiger Agent, machte ich mich über ihn lustig.

Veröffentlichung: 6.11.2022

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Veröffentlichung: 6.11.2022

꧁𝔽𝕀𝔾ℍ𝕋 𝕆𝕍𝔼ℝ 𝕋ℍ𝔼 𝕎𝕆ℝ𝕃𝔻𝕊꧂//𝐷𝑖𝑒 𝑑𝑟𝑒𝑖 𝑊𝑎𝑟𝑛𝑢𝑛𝑔𝑒𝑛\\Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt