꧁✯Kapitel 4 //Nathan✯꧂

80 11 1
                                    

Ich ging genervt die ganzen Treppen hoch. So viel zum Thema Glück am ersten Tag im Internat. Mein Zimmer befand sich nämlich am obersten Stock der Black-Night Acadamy und ich hasste es Treppen zu laufen. Ich war mir sogar sicher, dass der Direktor es extra so gemacht hatte, wir hatten nämlich nicht die besten Beziehungen zu einander.

Genau, die habt ihr nicht. Und das nur, weil du ihn letztes Mal vor Wut angegriffen hast!, erinnerte mich dran Loki hochmütig. Ich verdrehte im Gedanken meine Augen.

Muss ich dich daran erinnern, dass du derjenige warst, der mich dazu gezwungen hat? ,fragte ich ihn genervt. Manchmal konnte es ganz schön kompliziert sein, einen Körper mit irgentwem zu teilen. Jedenfalls bekam ich keine Antwort von meinem guten Freund. Anscheinend hat er sich selber an die entscheidende Kleinigkeit erinnert.
Die Treppen waren endlos. Im Gegenteil zu meiner Ausdauer. Mit jedem Schritt ärgertete ich mich immer mehr. Naja, dafür war ich dieses Schuljahr mit Xaver in einem Zimmer. Es hat mir großer Mühe gekostet unseren Direktor dazu zu überreden uns in ein Zimmer zu packen, aber im Endeffekt hat er es doch noch erlaubt. Warscheinlich nur deswegen, weil kein anderer mit mir zusammen leben wollte. Ich und Xaver kannten uns schon aus dem letzten Schuljahr. Er war ein Kator was mich am Amfang sehr störte, aber nach einer Zeit wurden wir zu Kumpels und waren unzertrennlich. Warscheinlich war Xaver jetzt der einzige, der meine Laune an diesem Tag verbessern konnte, also beschleunigte ich motiviert mein Tempo mit der Hoffnung den Kator gleich im Zimmer wiederzusehen. Doch wie man mein nicht existierendes Glück so kennt, fand ich niemanden im Raum, als ich die schwarze Holztür öffnete. Xaver war noch nicht da. Enttäusch stellte ich meinen Koffer im kleinen Schlafraum ab. Das Zimmer sah genauso aus wie das andere aus dem letzten Schuljahr. Alles war in schwarz-weißen Farben gehalten. Man könnte es sogar noch als modern bezeichnen, aber mich begeisterte es kein weinig. Lieber währe es weniger schön, dafür aber etwas größer.
Ach komm schon, man kann ja nicht eben alles im Leben kriegen. Dafür ist das Zimmer gemütlich, geil und...ähm..., Loki schwieg weise, da es ihm auch nichts mehr positives einfiel. Warscheinlich hatte Loki solche Räume auch schon satt. Trotz der riesigen Größen des Internats, gab es leider nicht genug Platz um jeden Schüler in einem großen Zimmer unterzubringen. Schweigend verließ ich mein Zimmer und ging die ganzen Treppen  wieder runter. Alter... warum gibt es hier wenigstens keinen Aufzug?

Als ich einen Stock weiter unten war, hatte ich keinen Bock mehr. Ich bog ab und streifte ziellos durch die Gänge des Gebäudes. Es war schon spät und ich würde es eh nicht mehr rechtzeitig zum Abendessen schaffen. Außerdem hatte ich nichts zu tun bis meine Freunde nicht angekommen waren. Währe nice wenn ich jetzt Xaver treffen würde... oder Zack währe auch nicht schlecht. Ich ging immer noch durch die langen Flure, als ich plötzlich vor einer Abbigung drei Stimmen hörte. Eine der Stimmen, die mit dem leichten Akzent, kam mir irgentwie richtig bekannt vor. Zack? Ja, das war er. Seinen leichten Gamma-Geruch würde ich überall wiedererkennen. Mein armes, abgequältes Herz machte einen Satz vor Freude. Fassungslos stand ich nun da und versuchte schweigend den zu schnellen Übergang von meinen Wünschen zu der Realität zu begreifen.
Dann verstand ich plötzlich, dass sich die Leute nicht einfach so unterhielten. Die zwei Fremden machten sich über Zack lustig und mein Freund versuchte sich zu verteidigen, was wohl nicht so gut klappte. Ich machte ein paar kleine Schritte und bog schließlich ab. Zwei große Typen standen mit dem Rücken zu mir und waren zu sehr mit Zack beschäftigt, sodass sie meinen Geruch nicht warnahmen. Dafür aber ich deren. Beide waren Wölfe mit einem hohen Rang, einen von ihnen kannte ich sogar schon. Es war der eine hochnäsige Alpha, der mich vorhin angeschrien hatte. Den anderen kannte ich nicht, aber mir war klar, dass er sein Kumpel war und einen Beta-Rang trug. Sie lachten Zack aus und machten ihn runter. Zack guckte die ganze Zeit zum Boden und wagte es nicht sich zu verteidigen. Tja, warum hab ich eigentlich unseren Treffen etwas anders vorgestellt?
Los, mach doch jetzt irgendwas! Siehst du nicht, er braucht Hilfe!, hetzte mich Loki. Doch ich zweifelte. So sehr ich auch Zack gerne helfen würde, mit zwei starken Wölfen konnte ich es einfach nicht aufnehmen. Außerdem würde ich dann direkt aus der Akademie rausgeschmissen werden, schneller als man das Wort „Alpha" sagen könnte. Danach würde ich direkt nach Hause fahren müssen, ohne die Ehre den ersten Schultag erleben zu dürfen.
Wo ist deine ganze Ehre, dein Stolz?, fragte mich Loki knurrend.
Wofür brauche ich denn meine Ehre und meinen Stolz, wenn mir mein Vater bei noch mehr Ärger es verbieten kann, Alpha zu werden? Wer bin ich dann?, knurre ich wütend zurück.
Ach mach doch was du willst! Nur, wer braucht denn einen Alpha, der zu feige ist seine eigene Freunde zu beschützen, ganz geschwiegen von einem ganzen Rudel?, tatsächlich brachten mich diese Worte zum Überlegen. Zuvor hat Loki noch nie etwas weises gesagt. Ach, was sollst...

„Hey! Hört auf! Auf der Stelle!", knurrte ich so aggressiv wie ich nur konnte. Zack erhob seine Augen und ich erkannte in ihnen kurz einen Hauch an Hoffnung. Doch er verschwand wieder, als Zack realisierte, dass ich alleine war. Natürlich war ihm auch klar, dass ich keine Chancen hatte. Genauso wie den beiden anderen, die sich langsam zu mir drehten. Jetzt hatte ich die Möglichkeit sie näher in Betracht zu ziehen. Der Alpha war schätzungsweise so alt wie ich, vielleicht ein Jahr älter, trug teure perfektsitzende Klamotten und hatte breite Schulter. Seine braune Haare waren ordentlich und der Blick der klaren blauen Augen war spöttisch, doch gleichzeitig mit der unglaublichen Kraft und dem Selbstbewusstsein erfüllt, die für einen Alpha auch so typisch war. Hmm... hoffentlich war ich keine Ausnahme. Insgesamt könnte man den Alpha vielleicht sogar noch als charmant bezeichnen, wäre da nicht sein fieses Lächeln und vor Hass verzehrter Gesichtsausdruck. Sein Beta sah aufjedenfall nicht so beeindruckend aus, ein normaler, ordentlicher Typ mit schönen hellblonden Haaren und ziemlich geraden Nase. Schade nur, dass er eine schlechte Gessellschaft hatte.
„Uhhh... wen haben wir denn da? Einen bösen Alpha, der unbedingt seinen Gamma-Freund retten will?",sagte der Alpha und lächelte dreckig. Ich wusste es. Wieder ein Idiot, der alle provozierten wollte. Im letztem Jahr gab es auch so einen... ich war froh, als er die Schule nach der letzten Klasse verließ und hatte gehofft, dass ich auf solche nicht mehr treffen müsste. Ich hatte mich geirrt. Idioten gab es immer und überall. Wenn einer ging, dann kam direkt ein anderer.
„Weiß du überhaupt mit wem du es hier zu tun hast, hm? Ich bin Damian aus dem Shadow Rudel. Sagt dir das irgentwas?", fragte mich der Mobber mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht. Ehrlich gesagt sagte mir das garnichts. Leider hab ich nicht richtig aufgepasst, als uns über die verschiedenen Wolfsrudeln im Unterricht erzählt wurde. Inderzeit ich nervös versuchte mir irgentwas schlaues einfallen zu lassen, näherten sich Damian und der andere mit frechen Grinsen im Gesicht, die nichts gutes versprachen. Dann wurde mir plötzlich klar, dass ich doch nicht aus der Akademy rausfliegen werde, aus dem einfachen Grund, dass ich es bis dahin nicht überleben werde.
„Hey! Aufhören, ihr zwei. Sofort!", hörte ich hinter meinem Rücken eine wütende Stimme. Ich drehte mich eilig um und sah Xaver, der gelassen da stand. Mein armes und abgequältes Herz machte das zweite Mal an diesem Tag einen Satz vor Freude, aber diesmal weil es doch noch eine Chance für mich gab. Xaver mochte vielleicht nicht besonders stark sein, hatte aber einen starken Willen und war sehr clever. Außerdem war es beruhigender einen guten Freund auf der Seite zu haben.
„Sonst was?", knurrte Damian, der allerdings jetzt etwas finster und ernster wirkte — er hat den starken Geruch von Xaver wahrgenommen und wusste jetzt, dass er ein Kator war. Und mit Katori war es nicht zu spaßen.
„Ich werde dir deine Augen mit meinen Krallen rauskratzen und dich in kleine Stücke reißen!", sagte Xaver so selbstbewusst ruhig, dass ich selber unwillig Gänsehaut bekam. Ich wusste zwar, dass er übertrieb, aber sein herrischer Ton konnte jedem Angst machen. So auch Damian. Der Alpha zuckte kurz vor Schreck, übernahm aber dann wieder die Kontrolle über seinen Körper und sagte:
„Hmm... na gut, ich hab eh keine Lust mehr mit euch meine Zeit zu verlieren. Man sieht sich!", sagte er so, als machte er uns gerade einen großen Gefallen und verschwand leise mit seinem Beta an der Seite.
„Feigling.", fauchte Xaver ihm leise hinterher, sodass Damian es nicht hörte.

Nach einer Weile lag ich in meinem Bett und versuchte einzuschlafen. Xaver war schon längst im Land der Träume was sein gleichmäßiger leiser Atem bewies. Ich war froh, dass Xaver hier war. Und mir war bewusst, dass er mich heute gerettet hatte. Er war schon immer tapfer und mutig und auch wenn ich etwas stärker war, hatte er die Gabe sich als größer und stärker rüberkommen zu lassen. Xaver wusste es nicht, aber er war mein Vorbild und ich beneidete ihn. So selbstbewusst. So stark. Fast unbesiegbar.

Veröffentlichung: 13

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Veröffentlichung: 13.11.22

꧁𝔽𝕀𝔾ℍ𝕋 𝕆𝕍𝔼ℝ 𝕋ℍ𝔼 𝕎𝕆ℝ𝕃𝔻𝕊꧂//𝐷𝑖𝑒 𝑑𝑟𝑒𝑖 𝑊𝑎𝑟𝑛𝑢𝑛𝑔𝑒𝑛\\Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt