Kapitel 18

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»Und am Ende hatte ich dann den Deal mit Mecaton! Unfassbar, nicht wahr?«

Seit einer halben Stunde hörte ich mir schon das Gelaber über ein mir komplett unbekanntes -und auch nicht wirklich seriös wirkendes- Unternehmen von der Schwester des Ex-Mannes der Tante von Adrien an. Lustigerweise trat diese in die Fußstapfen ihres Vaters und hatte nun eine recht turbulente Beziehung mit ihrem Verlobten, der gleichzeitig ein entfernter Verwandter Adriens war. Diese Familie überforderte mich. Sehr sogar.

Doch mir fielen während meinem kurzen Aufenthalt hier zwei wichtige Dinge auf:

Erstens; jeder war mit jedem verwandt und warum auch immer kannte jeder jeden.

Und zweitens; wurde man einmal in diese Familie reingezogen, kam man nicht mehr raus.

Hörte sich ja alles sehr vielversprechend an.

Dank diesem mit sehr viel Inhalt gefüllten Gespräch erfuhr ich mehr über die Hernández-Familie. Und zu meinem Glück auch über Adrien höchstpersönlich.

Durch die "Jeder-kennt-jeden"-Regel wusste wirklich jeder, was bei den anderen Familienmitgliedern abging. Es brauchte nur kurz, bis alle von irgendeinem Skandal, einer Lästerei oder sonst noch was erfuhren.

Kein Wunder, dass gefühlt die halbe Party zu mir kam und mir wegen der Ehe zwischen Adrien und mir gratulierte. Nicht einmal die Menschen, die mich großgezogen hatten oder die, mit denen ich damals viel Zeit verbrachte, taten das. Und die kannten mich.

Komisch, dass sich keiner von meinen fantastischen Freunden in den letzten Wochen bei mir gemeldet hatte. Genauso komisch, dass ich ab meinem 18er nichts mehr im Internet über mich finden konnte. So als hätte es dieses ganze Chaos damals nicht gegeben.

»... und dann sagte er Adrien, dass sich endlich eine Frau suchen sollte. Und siehe da! Mein Schatz Eddie ist einfach nur phenomenal, wenn es um sowas geht.« Carlas Monolog zog ein weiteres Mal meine Aufmerksamkeit auf sich. Genauso wie die anderen vier Male, in denen sie den Namen meines Ehemannes verwendet hatte.

Ich versuchte wieder interessiert zu wirken. »Ach wirklich? Erzähl mir mehr!«

»Na ja, viel ist an dem Abend eigentlich nicht mehr passiert. Warum auch immer wollten alle drei eine kleine Challenge machen. Der, der am meisten isst, der gewinnt.« Sie lachte kurz auf. »Teenager halt. Damals war ich mit Eddie gar nicht zusammen. Sah ihn voll als den Loser-Cousin von meinem Schwiegerbruder. Aber das ist eine ganz andere Gesichte.«

»Eddie hat sich acht Cheeseburger rein gedrückt und den ganzen Mist wieder von sich gegeben. Antonio verdarb sich den Magen mit 6 Tacos und Adrien selbst hat seine Vorliebe zur Schokolade ausgenutzt und zehn Tafeln von denen gegessen. Aber diesen starken Zusammenhalt zwischen Adrien und Schokolade müsstest du ja natürlich am besten wissen.«

Ich lächelte nur.

Nein, ich wusste nicht, dass Adrien solch ein großer Schoko-Fan war.

Und das regte mich warum auch immer auf.

Warum machte mich so etwas nur wütend?!

Eine Hand auf meiner Schulter zog mich aus meinen Gedanken. »Carla, ich hoffe ich störe nicht, aber ich müsste dir kurz meine Schwiegertochter klauen.«

Verwirrt drehte ich mich um und blickte in Leos dunklen Augen. Sie wirkten schon fast gefährlich. Also eigentlich wie immer.

Carla lachte nur laut auf und nickte dabei stark mit dem Kopf, sodass ihre hellbraunen Haare sich mitbewegten. Die Frau hatte definitiv genug Schnaps für den ganzen Abend.

Ohne ihr etwas zu sagen, folgte ich Leo ins Haus rein. Während wir die Treppen hochliefen verließen meine Lippen immer noch kein Wort und auch beim Ankommen vor einer Holztür im dritten Stock wartete ich auf eine Erklärung seinerseits.

Er drehte sich zu mir und seufzte nur. »Ihm geht es nicht gut.«

Ihm. Adrien.

»Warum?«

»Seine Schusswunde hat sich infiziert, doch dieser estúpido hat sich nicht darum gekümmert.« Nun schossen seine Augenbrauen ein klein wenig in die Höhe. »Er wollte unbedingt, dass nur du nach oben darfst. Sonst niemand.«

Verwundert starrte ich meinen Schwiegervater an. »Ich? Wirklich?«

»No, weißt du, eigentlich wartet er auf seinen Großonkel Carlos.«

Leos sich ab und zu zeigender Sarkasmus ließen ihn für einen kurzen Moment wie ein ganz normaler Mensch wirken. Ich schmunzelte etwas. »Ist der nicht schon lange tot?«

». Das ist er. Schön, dass du dich so gut in unsere Familie integriert hast, niña.« Er deutete mit dem Kopf zur weißen Holztür. »Jetzt rein mit dir, er wartet.«

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Ein etwas kurzes (und auch leider etwas uninteressantes) Kapitel, ich weiß, ich weiß... das nächste ist aber viel länger, ich wusste nur nicht, wo ich den Cut zwischen beiden Kapiteln machen sollte. xD

Da Kapitel 19 also schon geschrieben ist, wird es in den nächsten drei bis vier Tagen veröffentlicht!^^
Das Warten wird sich lohnen.🧸

AuroraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt