Kapitel 4 (Christopher)

8 0 0
                                    


Das Hotel in dem wir für die kommenden Wochen untergebracht sein würden, war pompös, extravagant und sau teuer.

Mir gefielen solche Unterkünfte für gewöhnlich nicht, aber wir hatten viel Geld und mussten dieses in eine vernünftige Schlafgelegenheit investieren. Denn die Wochen würden hart und Kräftezerrend werden.

Die Band und ich befanden uns also in diesem wahnsinnigen Hotel. Es besaß einen Infinity Pool, diverse Sauna- und Massageangebote, und noch viel weiteren Schnickschnack.

An der Rezeption wurden wir herzlich von der Hotelmanagerin empfangen. Sofort machten wir die Zimmereinteilung. Da wir insgesamt zu acht waren, konnten wir uns immer zu zweit ein Zimmer teilen. Ich entschied mich dazu, ein Zimmer mit dem Küken der Band zu beziehen. Felix und ich teilten uns für gewöhnlich keine Zimmer, denn es war leider so, dass wir nicht allzu viele Shows zusammen hatten. Normalerweise war man mit der Person im Zimmer, die ähnlich viele Nummern, und wenn möglich sogar die gleichen sang-. Doch da wir dieses Mal in unserer Heimatstadt waren, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, mit meinem besten Freund zusammen zu schlafen. Felix und ich schnappten uns grinsend die zimmerkarten und rannten zu den Aufzügen. Da wir die ersten waren, durften wir uns aussuchen, wo wir schlafen wollten, außerdem bekam ich als Bandleader meistens ungewollt die besten Zimmer. Das nervte mich noch mehr, denn ich war kein Solokünstler, also warum sollte ich Privilegien haben, die die anderen nicht hatten? Wir waren ein Team und alle gleich. Ohne einen funktionierte die ganze Band nicht mehr.

Wir fuhren nach oben zu den Suiten. Sie waren riesig, wunderschön und hatten vermutlich einen Preis der das wiederspiegeln würde.

Felix und ich bogen gleich in den ersten Gang, der sich erstreckte und öffneten die Tür unseres Zimmers. 

Zumindest dachten wir das.

Felix steckte die Karte in das elektrische Türschloss und rüttelte an der Tür.

"Hey Chris, die Tür klemmt. Hilf mir mal. Keine Ahnung was da los ist".

Ich gesellte mich zu dazu und nahm ihm die Schlüsselkarte aus der Hand. Eine Sekunde begutachtete ich diese. "Welche Zimmernummer haben wir ?", fragte ich meinen Freund.

"Eins", gab dieser von sich.

"Hm".

Ich steckte den Schlüssel erneut in das Gerät. Es leuchtete leider nicht wie erhofft grün, sondern rot und gab dabei ein unzufriedenstellendes "Pip" von sich. Erneut versuchte ich es, nur dieses Mal warf ich mich mit meiner Schulter mit aller Kraft dagegen. Als wieder nichts passierte wiederholte ich das Prozedere einige Male. Ich war niemand der schnell aufgab.

Als ich mich dieses Mal gegen die Tür warf holte ich davor sogar etwas Anlauf. Meine Schulter traf auf die Tür. Sie öffnete sich...

Unbeholfen stolperte ich in das Zimmer.

Mit dem letzten bisschen, das von meinen Reflexen noch übrig war, stützte ich mich am Türrahmen ab. Ich öffnete meine zusammengekniffenen Augen. Sie blickten in grüne Augen, die ich an diesem Tag schon einmal gesehen hatte. 

Die Flughafenstalkerin.

Erschrocken starrte sie mich an. Wahrscheinlich hielt sie mich jetzt für einen schrägen Vogel, der versucht hatte in ihrem Zimmer einzubrechen. Na großartig..

Wir starrten uns einfach nur schweigend an, keiner rührte sich. Plötzlich vernahm ich ein Lachen hinter mir. Vermutlich lag Felix gerade vor lauter Lachen am Boden.

ich räusperte mich und sah unbeholfen in der Gegend herum.

Okay mach es nicht noch schlimmer, ermahnte ich mich in Gedanken.

"Hey". Ich setzte ein leichtes Lächeln auf meine Lippen auf. Ich gab mir alle Mühe nett auszusehen. Warum ich darum so bemüht war, wusste ich selbst nicht so genau.

Ihr war das aber anscheinend egal. Sie starrte mir stumm entgegen und rührte nicht einmal den kleinen Finger.

"Kann es sein, das du im falschen Zimmer bist?", fragte ich sie zögerlich.

Sie sah auf die Schlüsselkarte, zog diese aus ihrer Hose und fuchtelte  mir damit vor der Nase herum.

"Also alleine wegen dem Fakt, dass ich beim ersten Mal in das Zimmer ohne Probleme reingekommen bin, und weil auf der Karte 01 steht, würde ich sagen, dass ich hier richtig bin".

Provokant hob sie eine Augenbraue.

Mir entwich ein leises "oh".

Peinlich berührt stich ich mir über den Nacken und lächelte etwas schief.

"Never mind", ich trat meinen Rückzug an und lief rückwärts aus dem Zimmer.

Genervt verdrehte sie die Augen und knallte mir die Tür vor der Nase zu.

Warum war ich nur so nervös gewesen? Vor lauter Panik hatte ich sie auf Deutsch und Englisch angesprochen. Hatte sie überhaupt etwas verstanden? In welcher Sprache hate sie geantwortet? Verwirrt blinzelte ich einige Male. Verdammt, das war nicht gut.

Ich drehte mich um, weil ich Felix fragen wollte, wie sie geantwortet hatte. Da sah ich ihn am Boden liegen, sich den Bauch vor lauter Lachen haltend.

"Du hast doch gesagt wir sind in Zimmer eins?", anklagend zeigte ich auf meinen Freund, half ihm aber dann auf die Beine.

"Ohhhh, ups. Anscheinend gibt es ein Zimmer 01 und ein 1. Das wusste ich nicht".

Ich schüttelte meinen Kopf und mache mich auf die Suche nach unserem richtigen Zimmer.

1, da stand es groß, fett und in Gold. Wie hatten wir das bloß übersehen können?

Vermutlich lag es an der Müdigkeit, die die Reise mit sich brachte.

Mit einem Klick und einem grünen aufleuchten öffnete sich die Tür und wir traten dieses Mal in das richtige Zimmer.

Ich nahm das Zimmer nicht richtig wahr, sondern setzte mich sofort auf die Bettkannte des großen Doppel Betts das in der Ecke des Raumes stand.

Dieses Mädchen würde mir noch große Schwierigkeiten zubereiten. 

Ich konnte das fühlen...

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 28, 2022 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Ich sehe DichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt