Kapitel 12

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„Du verdammtes Miststück!" hörte ich wem hinter mir fast schon schreien. Natürlich drehte ich mich um und bekam den ersten Faustschlag ab.Ich hielt mir die linke Wange und taumelte ein paar Schritte zurück. Der Angreifer holte zum nächsten Schlag aus, war sich siegessicher...„Woher wusstest du, was ich vorhabe?", aber ich wich aus und so schlug er ins leere. Er verlor das Gleichgewicht und drohte vorwärts zu fallen, als ich ihm einen Faustschlag in die Magengrube verpasste. Man konnte es förmlich hören, dass er keine Luft holen konnte und wortlos zu Boden ging und sich fast übergeben musste. Mit ein paar Schritten entfernte ich mich von ihm „Du hast ja gesagt, ich entscheide ob Hannah lebt oder nicht. Waren das nicht deine Worte?", grinst ich ihn hämisch an. Er stand langsam auf und zog wortlos ein Messer hervor. „Sag, hast du überhaupt noch genug Eier?" - "Um dich zu ficken reicht es alle mal aus. Und dann, dann werde ich dich so richtig quälen" und zeigte provokant das Messer. "Ich quäle dich so lange, bis du mich anbetteln wirst, dich umzubringen", man hörte den Wahnsinn in seiner Stimme. Ich antwortete ihm nicht, sah ihm nur streng an. "Selbst dieser Blick wird dich nicht retten. Und jetzt gebe ich dir einen kleinen Vorgeschmack, was ich mit Leiden meine" und stürmte auf mich zu. Da uns nur wenige Metertrennten, blieb mir nichts anderes übrig als auch ihn direkt anzugreifen. Nicht die beste Lösung, aber die einzige.

Mit meiner linken Hand versuchte ich seine rechte Hand, in der hielt er das Messer, nach rechts zu drehen. Ich hatte Glück, er schrie kurzzeitig vor Schmerzen auf und ließ das Messer fallen. Ich war kurz davor, irgendeinen Knochen zu brechen, als er ich mit seiner freien Hand nach meinen Hals packte und zudrückte. Von wo nahm der nur seine Kraft her? Schnell rammte ich mein rechtes Knie in seine Rippen, der Tritt hatte gesessen.

Er und ich ließen jeweils von dem anderen ab, er knickte ein und ich rang um Luft und musste husten. Ich wollte zum Gegenschlag ansetzen, als er mich von der Hocke aus ansprang. Überrascht wie ich war, hielt ich meine Unterarme schützend vor mein Gesicht. Da packte er mich bei den Handgelenken, riss mich zu Boden und hielt meine Arme über den Kopf. Ich wollte mich wehren, da drückte er schon das Messer gegen meinen Hals. „Ich würde mich an deiner Stelle nicht zu viel bewegen, sonst ist dein schöner Hals noch zerkratzter." Wütend verhielt ich mich ruhig, scheiß Situation. „So ist es gut. Und jetzt beginnt dein Leiden." Er änderte die Position des Messer, der Druck blieb gleich und schnitt mir der Klinge über mein linkes Schlüsselbein. Verdammte Scheiße!  Vor Schmerzen kniff ich mir die Augen zu und spannte alle Muskeln in meinem Körper an. „Und das ist erst der Anfang!", flüsterte er. Als der Schmerz vorbei war, spürte ich wie er das Messer untermeiner linker Achsel ansetzte und wieder Druck ausübte um mir in das Fleisch zu schneiden. Es war der gleiche, brennende Schmerz, nur schlimmer. Ich hätte fast aufgeschrien, als es plötzlich leichter wurde und ich wieder atmen konnte. Als ich die Augen öffnete bemerkte ich erst jetzt, dass mein Top ein wenig Schutz bot, als er das Messer Richtung Becken führte. Bevor das Top endete, stoppte er seine Bewegung sah mich an. „Bereit weiter zu Leiden!, er hatte sich in der Zwischenzeit aufrecht gesetzt. „Jetzt bist du dran, du verficktes Arschloch!" hob beide Beine hoch, sodass ich die Füße über Kreuz um seinen Hals legen konnte und mit einem Ruck von mir runter warf. Zeitgleich schrie ich vor Schmerzen auf, hatte er mich doch erwischen können. Ich schloss meine Augen und hielt mir die schmerzende Stelle bis er mir etwas ins Ohr flüsterte: „Heute ist dein Glückstag, dein Freund wird überleben, leider", und verschwand. Mit der linken Hand abstützend und der rechte Hand noch auf meine Wunde gepresst, saß ich mich auf und schaute die Umgebung nach einer Person ab. Zwei Meter vor mir lag er. „Hey, kannst du mich hören!", rief ich ihm zu, zum Glück bewegte er sich, stöhnend. Kurz warf ich einen Blick auf meine Wunde. Zum Glück nicht zu tief, das schaffe ich selbst. Unter Schmerzen stand ich auf und ging schnell zu ihm. Als ich ihn endlich erreichte, kniete ich mich neben ihn hin und sah, dass er seine rechte Seite hielt, sein T-Shirt schon blutig. „Lass mich kurz schauen!" und er gab seine Hand weg. Ich schob sein Shirt hoch und sah mir die Wunde an. „Die Wunde gehört versorgt, sonst bekommst du noch eine Blutvergiftung. Ich kann dir helfen", erklärte ich ihm. Bevor ich noch eine Antwort bekam, hörte man Sirenen, der Kampf blieb nicht unbemerkt. Er schob sich sein Shirt runter und machte Anstalten. „Komm, sonst ist die Polizei da und wir müssen Rede und Antwort stehen!" Wortlos stand er auf und wollte alleine weggehen, bis er zusammenklappte. Im letzten Moment konnte ich ihn noch stützen und er ließ sich unweigerlich von mir ins Motel bringen.

Man sieht sich zwei Mal im LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt