3. Paint- the Wedding ball

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Die Tür krachte unangenehm laut in meinen Ohren als „Trisha“ (Man beachte den verächtlichen Unterton) die Wohnung mit einem übertrieben gestaksten Gang verlies. Es sah so aus, als hätte sie eben erst bemerkt, dass man einen Fuß vor den anderen setzt. Vance hat sie einfach mit einem dumpfen: „Geh bitte nach Hause. Mir geht das mit uns zu schnell“ nach Hause geschickt. Ich gebe zu, dass ich nicht der größte Fan von „Trisha“ (ein erneuter verächtlicher Unterton) bin, aber sie so abzuwimmeln ist wirklich arschig von ihm.

Zählen wir mal zusammen. Wie oft war Vance in der letzten halben Stunde ein Arsch?

Klappe Robert!

Ich mein ja nur. Was ist Arsch mal genommen mit Hirntod geteilt durch Gesichtsgrätsche?

Vance… Wieso ist es eigentlich so verdammt schwer einer inneren Stimme zu sagen, dass sie nicht recht hat, obwohl sie recht hat?

Ich bin einfach magisch Schätzchen! Mein Wissen ist so umfassend, dass deine Knallbirne es nicht mal erfassen kann…

Wir teilen uns einen Kopf und jetzt sei still du verursachst bei mir Migräne.

Ich sah auf und erblickte eine seufzende Maddy, einen trollhaft blickenden Jack und einen so kalt wie eh und je dreinschauenden Vance. Alles so wie es immer war. „Elea, ich…“, unterbrach Vance plötzlich die Stille. Maddy setzte sich abermals wie ein geölter Blitz in Bewegung und packte den armen Jack erneut am Ärmel, um ihn hinter sich her zu zerren. „Komm Jack gehen wir zu den anderen. Wir suchen mal einen geeigneten Platz für die Hochzeit aus“, rief sie über die Schulter und trat majestätisch durch die Türe. Mit einem durchdringenden quietschen schwang die Türe wieder zurück und traf Jack, der eh schon an Maddys Gezerre litt, voll im Gesicht.

Jack schrie vor Schreck kurz, aber laut, auf und wehrte einen erneuten Türangriff erfolgreich mit seiner freien Hand ab. Maddy scherrte sich jedoch keinen Pfifferling darum, wie es Jack erging und zog ihn einfach weiter bis die Türe, ohne einen Jack dazwischen, krachend zuschlug.

„Elea…“, setzte Vance erneut an. „Ich… Es tut mir leid.“ Er spielte nervös mit seinen Fingern und sah unsicher zu mir runter. „Was tut dir leid?“ Ich erahnte schon die Antwort, aber ich würde ihm nicht gönnen die Worte für ihn auszusprechen. Er seufzte, weil er, da war ich mir sicher, exakt wusste, was ich gerade dachte. „Es tut mir leid, dass du wegen mir leiden musstest und dass ich unsere Verlobung gelöst habe. Das war nicht fair von mir“, beantwortete er meine Frage. Mein Blutdruck erhöhte sich schlagartig. Was bildete er sich ein gerade jetzt damit daher zu kommen? Grimmig blickte ich den Riesen vor mir an. „Erspar mir deine Entschuldigungen und dein Mitleid. Es war deine Entscheidung und dazu musst du jetzt auch stehen. Bitte entschuldige dich deswegen nicht bei mir und zeige mir auch nicht, dass du Mitleid hast.“ Vance setzte zum Sprechen an, doch ich unterbrach ihn, bevor er etwas erwidern konnte. „Siehst du nicht, dass du die gesamte Situation nicht besser machst? Ich will jetzt nicht mit dir über sowas reden. Wenn du für dein Seelenheil hören willst, dass ich dir vergebe, dann bitte: ich vergebe dir. Ich will jetzt aber mit unseren besten Freunden zusammen deren Hochzeit planen. Ich empfehle mich!“ Sagte ich selbstsicher und stemmte meine Hände, meine Meinung unterstreichend, in die Hüfte.

Ja, ich gebe zu, dass ich ihm vor einiger Zeit schneller vergeben hätte. Vermutlich hätte ich sowas absurd dämliches wie: Ich vergebe dir. Das ist aber deine letzte Chance oder ich vergebe dir, weil ich dich liebe gesagt. So furchtbar kitschig, dass es schon fast zum Kotzen ist.

Vance blickte mich wie ein verstopftes Schaf an. Seine Nasenflügel blähten sich, während er in seinem Kopf zwanghaft versuchte eine Antwort zu finden. Ich wartete noch kurz, doch mir war klar, dass ihm nichts mehr einfallen wird, also marschierte ich, einem Marine Officer gleichend, aus der Küche heraus zu unseren Freunden.

Maddy, Ash, Kyle, die runde Luca und Jack quetschten sich zu fünft auf die zwei kleinen Sofas. Ihren Blicken nach zu urteilen hatten sie alles mitgehört. Natürlich….  Ich seufzte demonstrativ aus und platzierte mich neben Luca und Kyle auf die Couch, was Luca durch den Platzmangel laut murren ließ. „Und? Welche Orte stehen zur Auswahl?“, fragte ich aufdringlich interessiert nach. Da sie mich allesamt immer noch verdutzt ansahen lachte ich übertrieben munter und rief feierlich: „Kommt schon! Seht mich nicht so verdutzt an. Wir müssen eine Hochzeit planen!“ Leider schaffte ich damit nur noch verständnislosere Blicke.

„Bist du auf Droge?“ Innerlich klatschte ich mir gegen die Stirn. „Ja, Kyle. Ich rauche jeden Morgen zum Frühstück erstmal einen Dübel und zum Autofahren nehme ich dann besondere Bonbons, als Anreiz aufzupassen. …natürlich nicht. Sorry ich wollte einfach nur eine neue Diskussion einschlagen.“

…Ich entschuldige mich schonmal im Vorfeld bei jedem, der es über sich bringt diese Geschichte zu lesen. Teilweise unangebrachter Dauersarkasmus ist einer meiner Standards…

Maddy nickte und begann dann wie ein Blitz zu strahlen. „Nun denn. Dann auf! Wir haben eine Menge zu planen!“

Gesagt, getan. Wie viel Mitsprache recht Ash noch haben wird bleibt abzuwarten, doch geht es so weiter wie bisher, wird das echt nicht viel. Maddy ist so begeistert, dass Ash es in den meisten Fällen einfach auch ist. Kyle dagegen wird wegen seiner abstrusen Ideen wahrscheinlich bald rausgeworfen. Ich sage nur Paint- the Wedding ball….

„Oh… Ich hab’s! Wie wäre es mit einem Thema aus einer weit, weit entfernten Galaxis?“, rief Kyle glückselig aus. Den Blick, den er nun von Maddy und Luca kassierte, war exakt der gleiche…. „Boah voll die gute Idee Bro. Du bist der Wookie. Ich Han Solo und Maddy Lea Organa. Oh, und El wäre R2-D2!“, rief Ash begeistert. Maddy sah ihn an, als zweifelte sie ernsthaft an seiner Denkkapazität. „Wieso wäre ich denn bitte R2-D2?“, brachte ich dagegen empört hervor. „Besser als ich. Ich bin einfach nur haarig. Zwar cool aber trotzdem so… naja haarig…“ „Das steht gar nicht erst zur Debatte. Ich will keine Wars Trek, was auch immer, Hochzeit!“, griff Maddy schnell ein, bevor das Thema noch ausarten konnte.

Nach langen Diskussionen hatten sie sich für eine Hochzeit im Freien entschieden. Maddy hatte bei der Kulissensuche eine Wiese gefunden auf der eine Kuppel aus Holzstämmen, die mit Moos bewachsen war, gefunden. Nebendran war eine umgebaute Scheune, in der die Festlichkeiten stattfinden konnten. Der Ort war extra für solche Festlichkeiten gebaut worden und lag außerdem im Budget des Brautpaares. Es war wunderschön und für die Beiden wie geschaffen. Sie hatten sogar ein Blumenjungen. Maddys kleiner Cousin Arthur brannte förmlich für diesen Job.

„Und Luca du und Ashs Cousine Felicia sind die Brautjungfern. Ihr helft Elea und plant mit ihr zusammen unter anderem witzige Hochzeitspiele und so. Aber Vorallem will ich euch bei mir haben, wenn ich heirate. Felice ist meine allerliebste Person in unserer Kompletten Verwandtschaft und mir als Freundin neben dir und El am wichtigsten.“, strahlte Maddy. „Wie ist Felice denn so?“, fragte Luca glücklich über das gerade ausgesprochene Kompliment. Maddy lachte. „Sie ist ein bisschen wie du Elea. Nur noch ein bisschen nerdiger und ebenso tollpatschig. Anderseits ist sie aber auch schüchtern und liebt ihre Arbeit so sehr, dass sie sie zuhause weitermacht. Sie designed Action-Figuren und für auch nur eine ihrer Figuren zahlen Menschen wirklich hunderte an Pfund.“ Ash grinste stolz vor sich hin. „Sie macht die Figuren für unseren Hochzeitskuchen, sobald sie weiß, wie Maddys Kleid aussieht. Ihr werdet sie bald bei der Kleiderwahl kennenlernen.“

Wie gerne ich selber geheiratet hätte. Luca wäre meine Trauzeugin geworden. Wir hatten mal abgemacht, dass ich Maddys werde, Luca meine und Maddy Lucas. Ich hätte genau gewusst, wo ich hätte heiraten wollen und der einzige Mann, den ich je wirklich geliebt hatte, hätte am Altar auf mich gewartet.

Ich blickte flüchtig zu ihm. Er sah zu Maddy und Ash und lächelte. Schnell sah ich wieder weg, bevor er mich auch noch beim Stalken erwischte. Diese Genugtuung würde ich ihm nicht gönnen.

Ich bin über alles hinweggekommen…

Wer’s glaubt…

Alles Tutti Frutti…

Mhh bestimmt…

Wer zweifelt noch daran?

Ich.

Klappe Robert.

Hallihallo,
Ich habe es endlich mal, nach gefühlt hundert Jahren, geschafft ein neues Kapitel hochzuladen. Grund dafür ist leider die Schule, die mich momentan leider, meiner Meinung nach, viel zu viel beansprucht.
Ich werde trotzdem die Geschichte so oft ich kann weiter schreiben!

Eure Freezen-Rose

The Boxer and MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt