Seto Kaiba

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Leise schlich ich durch die Gänge, bedacht darauf niemanden zu wecken. „ Verdammt.", murmelte ich, als auf einmal die Kerze ausging und ich somit im dunkeln stand. Ich kramte in der Tasche meines Mantels herum, bis ich das Feuerzeug fand. Gerade als ich es benutzen wollte, vernahm ich ein Klick und das Licht ging an. „ Y/N?", fragte eine verschlafene Stimme hinter mir, die ich sofort erkannte. „ Warum liegst du nicht im Bett, Mokuba?" „ Konnte nicht mehr schlafen.", antwortete mir der Jüngere, was mich seufzen ließ. Schnell ließ ich das Feuerzeug zurück in meine Tasche verschwinden, bevor ich mich zu dem Anderen umdrehte. Ein Schmunzeln huschte über mein Gesicht, als ich sah, wie Mokuba dagegen ankämpfte, nicht im Stehen einzuschlafen. Kein Wunder, war es doch Mitten in der Nacht. „ Komm, ich bringe dich zurück ins Bett." „ Warte, warum trägst du deinen Mantel?" „ Ich konnte ebenfalls nicht schlafen und wollte ein wenig an die frische Luft.", log ich ihn bewusst an. Ich konnte ihm nicht die Wahrheit sagen, würde er doch sofort seinen Bruder darüber informieren und dies konnte ich nicht zulassen. Meine H/C farbige Haare fielen mir leicht ins Gesicht, nachdem ich mich zu dem Jüngeren ein wenig hinunter gebeugt hatte. „ Ab ins Bett mit dir mein Freundchen, du hast morgen Schule und ich möchte nur ungern deinen Bruder erklären, warum du im Unterricht einschläfst.", wechselte ich bewusst das Thema. Mokuba nickte verschlafen und ließ sich ohne Probleme zurück in sein Zimmer bringen. Vorsichtig deckte ich den Jüngeren zu, bevor ich ihm auf die Stirn küsste. Mir war es nicht entgangen, dass Mokuba mich als Mutterersatz ansah, obwohl ich eigentlich für seinen Bruder arbeitete und gezwungen war bei ihnen zu wohnen. Noch gut konnte ich mich an den Tag zurückerinnern, als ich die Kaiba Brüder zum ersten Mal getroffen hatte.

Verdammt! Warum musste der Bus auch Verspätung haben!? Oh nein, jetzt auch noch eine rote Ampel. Unruhig trat ich auf einen Fuß auf den Anderen, in der Hoffnung, dass die Ampel endlich auf Grün springen würde. Panisch sah ich auf meine F/C farbige Armbanduhr und erkannte entsetzt, dass ich nur noch fünf Minuten hatte, bevor mein Vorstellungsgespräch beginnen würde. „ Komm schon.", murmelte ich und rannte über die Straße, als es Grün wurde.

Völlig außer Atem und vor allem pünktlich kam ich beim Kaiba Tower an.Ein Murren entfuhr mir, als ich alle anderen Bewerberinnen sah, die sich ebenfalls für den Job vorstellen wollten. Zügig strich ich mein F/C Kleid glatt, bevor ich zur Anmeldung ging. „ Guten Tag, mein Name ist Y/N, ich möchte mich gerne für den Job bewerben." „ Füllen sie dies aus.", damit wurde mir ein Zettel entgegengehalten, welchen ich annahm. Schnell setzte ich mich auf den einzigen Stuhl hin, bevor ich mir die Fragen durchlas und beantworte. Plötzlich nahm ich etwas im Augenwinkel wahr, was sich Sekunden später als ein Junge herausstellte. Außer mir schien niemand ihn bemerkt zu haben, weshalb ich mich erhob und zu ihm hinüberlief. „ Hallo, kann ich dir helfen?" „ Kannst du mir einen Kakao machen?", wurde mir die Gegenfrage gestellt, was mich verwirrte. Was suchte dieser Junge hier im Kaiba Tower und warum schien dies niemanden von den Angestellten zu stören? „ Den kann ich dir machen, wenn du mir im Gegenzug zeigst, wo sie hier eine Küche befindet.", kaum hatte ich dies ausgesprochen, griff der Kleine nach meine Hand und zog mich hinter sich her. „ Wie heißt du?" „ Mein Name lautet Y/N und deiner?" „ Mokuba Kaiba."

So habe ich damals dank Mokuba dein Job bekommen, denn ich sogleich liebte und hasste. Der Grund dafür war niemand anderes als Seto Kaiba. Der Blick meines Chefes lag immer auf mir, sobald ich denselben Raum wie er betreten hatte. Jedes Mal lief es mir kalt über den Rücken und der Drang zu Flüchten kam in mir auf. Leicht schüttelte ich den Kopf, um auf andere Gedanken zu kommen, bevor mein Blick zum Jüngeren wanderte. Dieser war während ich in Gedanken versunken war eingeschlafen. „ Verzeih mir.", flüsterte ich, küsste ihn auf die Stirn, bevor ich aus dem Zimmer schlich. Keinen Moment später lief ich erneut die Gänge entlang und hoffte nicht erneut jemanden zu begegnen. Unten in der Empfangshalle angekommen holte ich meinen Koffer, den ich am Vortag hinter einen der Vorhänge versteckt hatte. Noch einmal atmete ich tief ein und aus, bevor ich das Anwesen verließ. Mein Ziel war der Kaiba Tower, wo sich mein Chef noch befinden müsste. Nach langen überlegen hatte ich beschlossen meine Kündigung persönlich bei ihm abzugeben. Ich hielt seinen Blick auf mir einfach nicht mehr aus. Zwar könnte ich mit Mokuba darüber sprechen, doch ändern würde es sich nichts. Während ich zur nächsten Bushaltestelle lief, beobachtete ich meine Umgebung genau. Nervös setzte ich mich auf die Bank, blickte gefühlt jede Sekunde auf meine Armbanduhr und wartete auf den Bus.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 22, 2022 ⏰

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