Yami Bakura

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„ Weiß Bakura davon?" „ Nein, er weiß davon nicht. Ich möchte auch nicht, das er davon erfährt." „ Denkst du nicht, er hat das Recht darauf, es zu erfahren?" „ Was würde das bringen? Weder ich noch er sind bereit dazu." „ Woher willst du das wissen, Katharina?", stellte mir Ryou die Frage, bevor er nach einer Pommes griff und diese aß. Ein Seufzen glitt über meinen Lippen, während meine linke Hand zu meinem Bauch wanderte. „ Bakura ist noch lange nicht dazu bereit, glaube mir. Er ist abends weg, ohne mir sagen, wohin und kommt erst am Morgen wieder. Zwar hat er bemerkt, dass ich mich in letzter Zeit öfters übergab, doch sein Kommentar dazu ist, das ich gefälligst zum Arzt gehen soll." „ In welche Woche bist du jetzt?" „ In der zehnten. Mir bleiben nur zwei Wochen." „ Du willst das Kind wirklich abtreiben?" „ Es gibt keine andere Möglichkeit." „ Katharina, ich will ehrlich sein, ich finde du solltest das nochmals überdenken. Zudem sollte Bakura erfahren, das du sein Kind in dir trägst. Ihr solltet beide entscheiden, ob du ab abtreibst." „ Nein! Ich werde auf keinen Fall es ihm sagen. Vergiss es, Ryou.", meinte ich zu meinem besten Freund und griff nach meinen Milchshake. Der Geschmack von Cookies bereitete sich in meinen Mund aus, nachdem ich einen Schluck genommen hatte. Vor drei Wochen hatte ich erfahren, das ich ein Kind in mir trug und das von Bakura. Der Weißhaarige und ich waren seit über einem Jahr mehr oder weniger zusammen. Wir stritten uns oft, was bei seinem Charakter nicht verwunderlich war, trotzdem liebte ich diesen verrückten Kerl. „ Wann hast du den Termin?" „ Nächste Woche um neun Uhr. Ich wollte dich noch fragen, ob du mich begleiten würdest. Jemand muss mich nämlich abholen." „ I-Ich weiß nicht, es fühlt sich so an, als würden wir Bakura hintergehen." „ Das machen wir auch, Ryou.", erklärte ich diesem. Natürlich fühlte ich mich auch nicht gut dabei, meinen Freund so zu hintergehen, aber es keine andere Wahl. Meine Angst war zu groß, wie Bakura reagieren könnte, wenn ich ihm erzählte, dass ich schwanger bin. „Begleitest du mich?" „ Ja, das werde ich, Katharina." „ Vielen Dank, Ryou. Ich sollte langsam nach Hause, es sieht nämlich stark nach Regen aus. Ich kann es mir nicht leisten krank zu werden. Du genauso wenig." „ Wie wahr." „ Dann bis nächste Woche, Ryou. Wir schreiben.", damit erhob ich mich, winkte zum Abschied und verließ das Schnellrestaurant.

Eine Viertelstunde später erreicht ich meine und Bakuras gemeinsame Wohnung, in der wir vor kurzen erst eingezogen waren. Davor hatte ich alleine und Bakura bei Ryou gelebt. Ich zog meine Jacke aus, ging diese auf und lief uns Wohnzimmer, wo ich den Schock meines Lebens bekam. Auf dem Sofa saß mein Bakura, der mich mit seinem Blick durchbohrte. Normalerweise schlief der Weißhaarige bis zum Abend, bevor er die Wohnung verließ. „ Verdammt, jag mir doch nicht so einen Schrecken ein!" „ Wo warst du gewesen?!" „ Ich habe mich mit Ryou getroffen, wie fast jeden Freitag.", antworte ich ihm, doch damit schien mein Freund nicht zufrieden zu sein. Ich hatte kein Nerv dafür mich mit ihm zu streiten, weshalb ich meine Tasche neben der Couch abstellte, bevor ich mich ins Schlafzimmer begab. Dort zog ich mir etwas Bequemes an, um mich ein wenig besser zu fühlen. Ich blickte zur Türe, als diese sich öffnete und der Weißhaarige hineinkam. Fragend sah ich ihn an, bis ich bemerkte, dass er etwas in der Hand hielt. Es handelte sich um mein Handy. Ein schlimmer Verdacht kam in mir auf, er hatte den Chat zwischen mir und Ryou gelesen. Zum Glück löschte ich regelmäßig den Chat zwischen mir und meinen besten Freund. Bakura wusste nun, das ich etwas vor ihm verbarg. Mein Freund kam auf mich zu, packte mich und warf mich auf das Bett. Bevor ich reagieren konnte, kniete er über mich. Seine robinfarbige Augen funkelten vor Wut. „ Mit wem betrügst du mich!?" „ Ich betrüge dich mit niemandem, Bakura." „ Lüg mich nicht an!" „ Ich lüge dich nicht an, ich bin nicht wie du und springe alles an, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.", zischte ich ihn an, wurde daraufhin fester in die Matratze gedrückt. „ LÜG MICH NICHT AN, KATHARINA!" „ Das tu ich nicht! Es gibt niemand anderes, Bakura!" „ Es ist Ryou, nicht wahr!? Ich hätte es wissen müssen, so oft, wie ihr euch trefft!" „ Bist du nun komplett durchgeknallt?! Ryou ist mein bester Freund und wie ein Bruder für mich!", schrie ich ihn an, da meine Geduld am Ende war. Mir wurde bewusst, das ich ihm die Wahrheit erzählen musste, um Ryou zu beschützen. „ Ich bin schwanger." „ Was?", hauchte Bakura fassungslos, erhob sich und sah mich geschockt an. So hatte ich ihn noch nie erlebt. „ Ich trage dein Kind in mir.", kaum hatte ich dies ausgesprochen, verließ der Weißhaarige den Raum und Sekunden später hörte ich, wie die Wohnungstüre zufiel. Minuten verstrichen, bevor ich nach meinem Handy griff, das neben mir auf dem Bett lag. Ich wählte eine bestimmte Nummer und wartet bis die Person am anderen Ende abgenommen hatte. „ Bakura weiß es." „ Hast du es ihm gesagt?" „ Ich musste es ihm sagen, nachdem er unseren Chat gelesen hatte. Er nahm wirklich an, ich würde ihn betrügen. Mir blieb keine andere Wahl, als ihm die Wahrheit zu sagen." „ Wie hat er reagiert?" „ Er war geschockt und hat die Wohnung verlassen. Keine Ahnung, wo er nun hingeht. Um ehrlich zu sein, ist mir das auch egal. Ist es okay, wenn ich mich später nochmals bei dir melde, Ryou?" „ Natürlich, bis später."

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