7. Schlamassel

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Naeun ' s POV.

Der Regen hatte inzwischen nachgelassen , der Himmel wurde wieder heller und einige Umrisse der Sonne war am Horizont zu erkennen.
Lauter Tauben zwitscherten und flogen wild umher.
" Vielleicht war die Welt doch nicht so grausam. " , dachte ich mir.
" Naeun , würdest du bitte runter kommen ? Es ist wichtig ! " , rief meine Mutter in meine Gedanken rein.
Ich schüttelte den Kopf , um den frei zu bekommen und stolzierte nach unten zur Küche.
Wohlige Wärme , der Duft von belegten Brötchen und Kaffee empfingen mich dort.
Meine Mutter erwartete mich schon mit meiner jung aussehenden Tante , die im vierten Monat schwanger war.
Sie gönnten sich einen Kaffee und knabberten an ihren käse belegten Brötchen.
" Annyeonghaseyo , Imo (Tante) Yoani . " , sprach ich sie an , woraufhin sie mir guten Tag sagte.
Dann wandte ich mich an meine Mutter.
" Was gibt es denn so wichtiges ? "
" Setz dich doch mal zu uns. Da hinten zu stehen ist keine gute Idee. Na , komm ! " , bat sie mich drum und ich entfernte mich sofort von der Zimmertür , an der ich mich mit meinen Rücken gelehnt war , um mich in ihre Richtung zu bewegen.
" Es geht um deine kleine Cousine Miu ... " t stammelte sie hervor , nachdem ich mich ebenso am Tisch gesetzt hatte und sie knetete ihr Hände durch , um sie zu entspannen.
" ... am Samstag muss ich mit Yoani in die Stadt fahren , wegen ärztlichen Gründen und Nachmittagsbeschäftigungen. Unkel Lee ist aber währenddessen auf der Arbeit und Miu bleibt dann übrig , deswegen musst du die Achtjährige babysittten. " , kündigte sie zuletzt an , während sie an ihrem schwarzen Getränk zapfte.
Mit einem verblüfften Gesichtsausdruck und geweiteten Augen machte ich ihr bekannt , dass in mir die Lust nicht zu verspüren war.
Sie hatte es doch nicht wirklich gemeint , oder ?
Miu war ein anstrengendes Mädchen , seitdem sie anfing größer zu werden.
Es war also eine richtige Plage sich um sie kümmern.
Ich konnte einfach nicht den ganzen Tag mit der Nervensäge unter einem Dach sein.
" D-das geht nicht ! " , verließen abrupt die Worte meine Lippen.
Perplex sahen mich meine Mutter und meine Tante an.
" Wieso ? " , wollte Yoani unbedingt vor Neugier erfahren , wobei meine Mutter mich mit einem leicht enttäuschten Blick anstarrte und ihre ungetrunkene Tasse auf den Tisch stellte.
Erst stieg mir der Gedanke hoch , dass ich mir glatt eine rein hauen könnte , doch ich fuhr bloß fort.
" Ä-ähm ... ich bin mit einer gewussen Person verabredet ! " , entgegnete ich ihnen meine Lüge und umso mehr durchbohrte sie mich mit ihren überraschenden Blick.
" Was ? Verabredet ? Mit wem ? " , fragte mich Yoani und näherte ihr Gesicht mehr an meinem , was mich ein wenig verängstigte.
" S-sein Name ist Kim Myungsoo . " , stach ich nervös hervor.
" Oh ! Es ist ein Typ ? Also ein Date ? "
" Aniya ( nein) ! W-wir sund nur F-freunde und wollen die Stadt zusammen erkunden , weil er seit kurzem hier her gezogen ist . " , fasste ich in Worten zusammen und hoffte , dass sie die Lügengeschichte glaubten.
Von Yoani war ich fest davon überzeugt , dass sie dies abkaufte , jedoch hatte ih jemanden am Haken.
Wer das wohl war ? Meine Mutter , natürlich !
" Aigoo , du hast endlich einen gefunden ! Und dann noch einen Typ. Vielleicht kann etwas aus euch werden. Ich bin so stolz auf dich ! " , gratulierte mich Yoani , als sie mich mit den Zukunftgeschichten mit Myungsoo voll laberte.
Sie kniff mich in den Wangen , was mir Schmerzen bereitete .
" Entschuldigung , Schwesterchen , ich muss mit meiner Tochter mal unter vier Augen sprechen. " , sagte meine hoffnungslose Mutter.
" Ach , kein Problem ! Ich mache mich jetzt sowieso aus dem Staub . " , versicherte sie uns und verabschiedete sich mit zahlreichen Luftküssen , ehe sie das Haus verließ.
Unerwartet griff mich meine Mutter schmerzhaft am Arm und zerrte mich hinter der Theke.
" Wie kannst du es nur wagen , deine Tante zu belügen ?! Du hast doch gar keine Freunde ! " , schimpfte sie mit mir und sah mich mit einem kalten Blick an.
" Eomma , es war keine Schwindlerei ! Ich habe am Samstag wirklich eine Verabredung ! "
" Naeun , bringe dich nicht noch mehr in Gefahr ! Ich weiß , dass du daran kein Interesse hast , aber es dann auf die Folter zu ziehen , bringt dich mehr in Schwierigkeiten ! " , schrie sie schon fast und ihr Griff um meinem Handgelenk wurde schmerziger.
" Ah ! Du tust mir weh , Eomma ! " , seufzte ich auf und sie ließ mich los.
" Wenn dieser Typ , den du angeblich erfunden hast , nicht am Samstag erscheint , wirst du Miu babysittten. Ob du es willst oder nicht , ist das klar ?! " , murrte sie und brachte nichts , als ein " Hhm .. " von mir.
Ich tappste an meiner Mutter vorbei und lief die Stufen der Treppe hoch , um ins Zimmer zu kommen.
Dann verschloss ich die Tür und setzte mich auf meinem Bett.
Das Verhalten meiner Mutter war schockierend.
Konnte es denn sein , dass ich mich genau so wie meine Mutter verhielt ? So kalt und emotionslos ?
Wollte ich denn wirklich mein ganzes Leben lang meine Gefühle verbergen ?
Selbst wenn ich immernoch nicht glücklich wäre.
Ein Versuch war es wert.
Während ich über die Dinge grübelte , war mir nicht mal klar , dass ich ein weiteres Problem hatte.
Am Samstag war ich garnicht verabredet , dennoch wollte ich mir nicht den Samstag verderben lasssen , also überkam mich plötzlich eine ganz andere Person , die meinen Körper kontrollierte.
Falsche Aussagen kamen nie in Frage und ich tat , was von mir verlangt wurde.
Wie sollte ich die Situation bestehen ?

Myungsoo ' s POV.

Wie gemerkt , schaffte ich es zu Hause einzutreffen , ohne mich zu verlaufen.
Paturushu lief auf mich gedackelt zu und fing an zu bellen.
Hockend streichelte ich den Hund , bis er keine Interesse darin fand und zu meiner Mutter ging.
" Oh , wie schön , dass du dich hier wieder erblicken lässt. Du hast doch ein ziemlich gutes Gedächtnis und kennst die Gegend wahrscheinlich schon. Ich habe mir schon große Sorgen gemacht und dachte mir , dass du nie wieder kommen willst. " , meinte sie.
" Gute Idee ! " , gab ich spontan von mir , nahm mir irgendeinen Apfel aus dem Korb , den meine Mutter trug und ging an ihr vorbei.
" Myungsoo , wo warst du denn überhaupt so lange ? " , fragte sie und ich drehte mich zu ihr um.
" Musst du nicht wissen. Dich interessieren meine Nachmittagsaktionen eh nicht . " , antwortete ich und schlenderte ins Zimmer.
" Myungsoo , dein Essen steht in der Küche ! " , konnte ich sie noch von weitem hören.
Das Ersts , was ich erspähte , war mein kleiner Bruder , der mit meiner Gitarre rum alberte.
" Jihoon ? "
Leicht erschrak er sich und ließ sie fallen.
" Jihoon ! " , grölte ich und hastete hin.
" Entschuldigung. Das wollte ich nicht. " , entschuldigte er sich und hatte Angst , dass ich ihn bestrafen würde.
Zum Glück erlitt die Gitarre an kaputten Seiten , was mich beruhigte.
" Keine Sorge Jihoon , du kriegst schon keinen Ärger . Es ist noch heil und meine Schuld war es zum Teil auch. " , besänftigte ich due Lage und lächelte ihn an , was ihn ansteckte.
" Kannst du mir etwas vorspielen ? " , fragte er , jedoch verneinte ich.
" Jihoon , nicht jetzt. Ich will mich erstmal ausruhen. " , seufzte ich und ließ mich auf mrin riesiges Bett fallen.
" Na , gut . Ich mache 'ne Fliege. " , meinte er und ging aus dem Zimmer.
Ein unverhofftes Vibrieren in meiner Jackentasche erregte meine Aufmerksamkeit und ich kramte mein Handy heraus , um zu sehen , wer mich zu dieser Zeit anrief
Die Person war überraschenderweise Son Naeun.
" Hallo ? "
" Myungsoo , ich brauche dringend deine Hilfe ! " , brüllte sie in die Leitung.
" Du bist ja aber witzig. Fängst du auch sofort an deine Probleme zu offenbaren , wenn du jemanden anrufst ? " , fragte ich nach und fiel leicht in Gelächter.
" Entschuldigung. Es ist nur , dass ich zuvor
noch nie jemanden angerufen habe. Sonst bekam ich nur Anrufe von meiner Mutter. "
Ihre Stimme klang so zaghaft und nervös.
Die plötzliche Antwort war erschütternd.
" Wirklich ? Oh , das wusste ich nicht. Erzähl mir doch mal , was dich bedrückt. Was gibt es denn so dramatisches ? " schweifte ich vom Thema ab und die kam zum eigentlichen Punkt.
" Am Samstag sollte ich eigentlich auf meine kleine Cousine aufpassen , jedoch habe ich darauf verzichtet , in dem ich behauptet habe , dass ich verabredet bin. Mit dir ! " , sagte sie mir.
Erst war ich ein wenig verwundert , doch dann begann ich zu grinsen.
" Unser kleines Mäusschen baut schon Mist. Wie ungewöhnlich !"
" Wie hast du mich gerade gennant ? Es ist nicht witzig ! Ich brauche unbedingt deine Hilfe. Kannst du am Samstag nicht zufällig so tun , als würden wir verabredet und rüber kommen ? Sonst muss ich Miu babysitten , worauf ich echt keine Lust habe. Bitte , Myungsoo ! Bitte , hilf mir doch ! " , bettelte sie mich an und ich konnte ihre süße Stimme wieder mittendrin verstehen.
Für ' ne Weile herschte absolute Stille , bis ich leicht lachte.
" W-was ist daran so witzig ? Sag's mir ! " , forderte sie mich auf.
" Dass du mich um Hilfe bittest , ist was neues. Damit hätte ich nie gerechnet . "
" A-also wirst du es machen ? " , fragte sie in einem süßen Ton.
" Du bist süß , wenn du mit mir in diesem Ton sprichst. Okay , ich werde dein Sonnabend retten. Aber nur unter einer Bedingung . "
" U-und die wäre ? "
" Ich werde den Tag kontrollieren ... "

Naeun ' s POV.

Nachdem er dies sagte , legte er auf.
" Myungsoo , warte doch ! "
Es war leider zu spät.
Was er nur mit mir anstellen wollte ?

So , das wars auch schon mit dem siebten Kapitel ! Wohoo !
Ich möchte allen Lesern dafür danken , dass sie sich diese Geschichte vorgenommen haben zu lesen !
Vielen Dank euch allen ! ^-^
Ich hoffe , das Kapitel hat ein wenig Interesse geweckt und auf Kommentare freue ich mich sehr !
Annyeong !

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